Hamburg. Aus für Olympia, die Speicherstadt wird Weltkulturerbe, Hamburg trauert um Helmut Schmidt – ein mehr als turbulentes Jahr geht zu Ende.

In wenigen Tagen geht das Jahr 2015 zu Ende – ein Jahr voller Geschichten, bedeutender Schlagzeilen und kleiner Anekdoten. Natürlich stand das Jahr auch in Hamburg ganz im Zeichen der Flüchtlingskrise. Die Zahlen stiegen von Monat zu Monat, immer neue Unterkünfte mussten geplant werden und nicht selten lagen die Ansichten der Planer und Anwohner weit auseinander, weil die Unterkünfte als zu groß erachtet wurden. Aber auch eine andere Facette wird in Erinnerung bleiben: Die große Spenden- und Hilfsbereitschaft, mit der die Hamburgerinnen und Hamburger in diesem Jahr über sich hinausgewachsen sind. Man erinnere nur an den 20. Juli, als 10.000 Menschen zur Redaktionsadresse des Hamburger Abendblatts gekommen sind, um Spenden abzugeben.

Das weitere dominierende Thema dieses Jahres war ohne Frage die Hamburger Olympiabewerbung, die Ende November mit einem eindeutigen "Nein" der Bevölkerung beim Referendum beendet wurde. Man darf sich wohl sicher sein, dass die Nachwirkungen dieser Entscheidung noch weit bis ins kommende Jahr zu spüren sein werden.

Es gab außerdem prominente Tote zu beklagen, deren Leben und Wirken oder Worte viele bewegt haben. Dazu gehören unter anderem Helmut Schmidt, James Last oder Hellmuth Karasek.

Und dann waren da noch viele andere Geschichten: Die Speicherstadt wurde zum Weltkulturerbe erklärt, eine S-Bahn fuhr mit zugemauerter Tür durch Hamburg, bei einem Italienischen Restaurant wurde eine gruseliger Fund gemacht und vieles mehr.

Abendblatt.de war auch in diesem Jahr nah dran an den Geschichten, die die Stadt bewegten. Mit unserem Jahresrückblick können Sie das Jahr 2015 noch einmal Revue passieren lassen!

Abendblatt.de wünscht Ihnen schöne Feiertage und einen guten Rutsch ins neue Jahr!

Januar

Abschied von Boxtrainer Fritz Sdunek

Die Boxwelt nimmt Abschied von Fritz Sdunek. Zur Hamburger Trauerfeier für den am 22. Dezember 2014 an den Folgen eines Herzinfarkts im Alter von 67 Jahren verstorbenen Weltmeistertrainer kommen rund 500 Gäste in die Fritz-Schumacher-Halle auf dem Friedhof Ohlsdorf.

Der in Mecklenburg geborene Fritz Sdunek hatte unter anderem die Klitschko-Brüder Vitali und Wladimir sowie Dariusz Michalczewski zu Weltmeistern gemacht. Seine Arbeit prägte den Erfolg des Hamburger Boxstalls Universum Box-Promotion.

Viele Einsätze für die Feuerwehr

Das neue Jahr beginnt turbulent: Eine Silvesterrakete setzt den Dachstuhl eines Mehrfamilienhauses in Wilhelmsburg in Brand, erst nach Stunden kann der Großbrand gelöscht werden. Insgesamt muss die Feuerwehr in der Silvesternacht 1018 Mal ausrücken.

Hamburger Frachter von "Monsterwelle" getroffen

Der Hamburger Containerfrachter "Cemfjord" geht vor der schottischen Küste unter. Experten vermuten, dass eine "Monsterwelle" zu dem Unglück geführt hat. Nach einigen Tagen wird die Suchaktion nach der achtköpfigen Crew abgebrochen.

Großdemo gegen Pegida

Rund 4500 Hamburger versammeln sich, um gegen die Pegida-Bewegung in anderen Städten zu demonstrieren. Die Versammlung steht unter dem Motto „Tegida“ (Tolerante Europäer gegen die Idiotisierung des Abendlandes). Unter ihnen sind auch Vertreter der Hamburger Parteien und aller Fraktionen der Bürgerschaft.

Anschlag auf die "Hamburger Morgenpost"

Wenige Tage nach dem Terrorangriff auf die Pariser Zeitschrift „Charlie Hebdo“ wird auf das Gebäude der „Hamburger Morgenpost“ ein Brandanschlag verübt. Unbekannte werfen von einem Hinterhof aus Steine und einen Brandsatz in das Archiv der Zeitung. Einige Akten verbrennen, Menschen werden nicht verletzt. Anfang März gibt die Polizei bekannt, dass neun junge Männer unter Tatverdacht stehen. Die Staatsanwaltschaft prüft auch einen islamistischen Hintergrund und erhebt im November Anklage.

Weltgrößtes Containerschiff in Hamburg

Das größte Containerschiff der Welt, die „CSCL Globe“, besucht erstmals den Hamburger Hafen. Der Frachter kann 19.100 Standardcontainer (TEU) transportieren. Im Sommer, am 1. August, wiederholt sich dieses Ereignis mit dem nächstgrößeren Containerriesen. Die MSC "Zoe“ trägt maximal 19.224 TEU. Sie wird in Hamburg getauft. Im Verkehr zwischen Asien und Europa setzen die Reedereien immer größere Schiffe ein. Schon sind die ersten Frachter mit mehr als 20.000 TEU Tragfähigkeit in Bau.

Baustopp für Flüchtlingsunterkunft

Streit um das ehemalige Kreiswehrersatzamt an der Sophienterrasse: Anwohner wollen eine geplante Flüchtlingsunterkunft verhindern
Streit um das ehemalige Kreiswehrersatzamt an der Sophienterrasse: Anwohner wollen eine geplante Flüchtlingsunterkunft verhindern © Klaus Bodig / HA | Klaus Bodig

Anwohner erwirken per Eilantrag einen Planungsstopp für das Flüchtlingsheim an der Sophienterrasse in Harvestehude. Erst im Spätsommer können sich beide Seiten einigen. Nach zähen Verhandlungen sollen nun 190 statt der ursprünglich vorgesehenen 220 Flüchtlinge in das ehemalige Kreiswehrersatzamt an der Außenalster einziehen. Das ist das Ergebnis eines Vergleichs.

Februar

Bewährungsstrafen im Fall Chantal

Das Landgericht spricht die Angeklagten im Prozess um den Tod der kleinen Chantal der fahrlässigen Tötung schuldig. Gegen den 54 Jahre alten Pflegevater Wolfgang A. verhängt die Kammer ein Jahr Haft mit Bewährung, die vier Jahre jüngere Pflegemutter Sylvia L. wird zu einer achtmonatigen Bewährungsstrafe verurteilt. Chantal starb an einer Methadon-Vergiftung. Nach dem Urteil legten sowohl Staatsanwaltschaft als auch Verteidigung Revision ein.

Streik legt Flughafenbetrieb lahm

Zum ersten Mal in der 103-jährigen Geschichte wird der Hamburger Flughafen wegen Überfüllung geschlossen. Grund für den Ausnahmezustand ist ein 24-stündiger Warnstreik des Sichrheitspersonals, der die Abfertigung fast komplett lahm legt.

Leiche von Reemtsma-Entführer Koszics gefunden

Die Hamburger Staatsanwaltschaft bestätigt, dass die Leiche des Reemtsma-Entführers Wolfgang Koszics an der Südküste Portugals gefunden wurde. Der 72-Jährige sei bereits im Februar 2014 von einer Klippe an der Algarve gestürzt. Mit Hilfe der ZDF-Sendung „Aktenzeichen XY...ungelöst“ versucht die Anklagebehörde, den mysteriösen Todesfall aufzuklären - ohne Erfolg. Im November werden die Ermittlungen eingestellt. Anhaltspunkte für ein Fremdverschulden hätten nicht festgestellt werden können.

70 Jahre Haft für Direns Mörder

Für den Tod des Hamburger Austauschschülers Diren Dede muss US-Bürger Markus Kaarma für 70 Jahre ins Gefängnis. Erst nach 20 Jahren kann er Antrag auf Bewährung stellen.

SPD gewinnt Bürgerschaftswahl

Die SPD gewinnt die Bürgerschaftswahl mit großem Vorsprung. Die Sozialdemokraten kommen bei der Wahl am 15. Februar auf 45,6 Prozent der Stimmen. Die CDU wiederum fährt mit 15,9 Prozent ihr bisher schlechtestes Ergebnis in Hamburg ein. Kurz nach der Wahl tritt die CDU-Spitze mit Dietrich Wersich und Marcus Weinberg zurück.

Die Koalitionsverhandlungen zischen SPD und Grünen starten umgehend nach der Wahl. Am 15. April wird Scholz erneut zum Bürgermeister gewählt.

Olympisches Alsterfeuer mit Weltrekord

Weltrekord mit 20.000 Hamburgern beim Olympischen Alsterfeuer

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Hamburger entzünden Fackeln für Olympia

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    März

    Royaler Besuch in Hamburg

    Mit Spezialbrillen betrachten Königin Máxima und König Willem-Alexander vor der Fischauktionshalle in Hamburg die Sonnenfinsternis
    Mit Spezialbrillen betrachten Königin Máxima und König Willem-Alexander vor der Fischauktionshalle in Hamburg die Sonnenfinsternis © dpa | Christian Charisius

    Das niederländische Königspaar Máxima und Willem Alexander stattet Hamburg einen Besuch ab und bestaunt dabei wie Millionen andere Deutsche die Sonnenfinsternis.

    Schlechte Bilanz bei Hapag-Lloyd

    Sorge um das Traditionsunternehmen Hapag-Lloyd: Die Reederei verzeichnet mit einem Minus von 604 Millionen Euro den zweitgrößten Verlust ihrer Geschichte.

    Neue Hagenbeck-Chefin

    Führungswechsel bei Hagenbeck: Nach anderthalb Jahren Streit in der Chefetage macht Hagenbeck-Chef Joachim Weinlig-Hagenbeck Platz für seine Tochter Friederike. Die 24-Jährige wird neue Geschäftsführerin des bekannten Tierparks.

    Sturmtief sorgt für Trubel

    Sturmtief Niklas fegt mit Tempo 120 über Norddeutschland hinweg. Zahlreiche Flüge werden gestrichen, Bahnstrecken gesperrt und auch der Hamburger Dom bleibt geschlossen. Die Hamburger Feuerwehr ist im Dauereinsatz.

    Abendblatt-Umzug

    Das Hamburger Abendblatt zieht aus dem Springer-Haus in einen Neubau am Großen Burstah in der unmittelbaren Nähe von Rathaus und Handelskammer.

    April

    Suding wird FDP-Parteivorsitzende

    Hamburgs FDP-Vorsitzende Katja Suding wird mit großer Mehrheit im Amt bestätigt. Auf dem Parteitag in Horn wird die 39-Jährige mit 117 von 135 gültigen Stimmen zur Parteivorsitzenden gewählt.

    Schüler im Klassenraum erstochen

    Ein unfassbares Verbrechen an der Nelson-Mandela-Schule entsetzt Hamburg. Bei einem Gespräch im Klassenraum sticht ein 17-Jähriger unvermittelt mit einem Küchenmesser auf seinen gleichaltrigen Mitschüler ein. Das Opfer erliegt noch am Tatort im Stadtteil Wilhelmsburg seinen Verletzungen. Der ebenfalls 17 Jahre alte mutmaßliche Angreifer wird festgenommen. Bürgermeister Olaf Scholz (SPD) zeigt sich in einer ersten Reaktion betroffen. „Ein Schatten ist auf unsere Stadt gefallen“, erklärt der Regierungschef. Ende September beginnt ein Prozess gegen den inzwischen 18 Jahre alten Angeklagten. Am 10. Dezember wird er wegen Mordes zu fünf Jahren und drei Monaten Jugendstrafe verurteilt.

    Baudenkmal abgebrannt

    Eines der wertvollsten und ältesten Baudenkmale Hamburgs brennt nieder: Das Hufnerhaus in Neuengamme verwandelt sich innerhalb weniger Stunden in eine Ruine. Brandstiftung wird schnell ausgeschlossen. Ein technischer Defekt war die Ursache.

    S-Bahntür zugemauert

    Für die einen ist es Kunst, für die anderen Vandalismus: Eine S-Bahn fährt mit zugemauerter Tür durch Hamburg. Unbekannte haben eine Tür der S11 professionell mit Steinen verschlossen. Wochen später taucht ein "Making-of"-Video der S-Bahn-Maurer im Netz auf. Wer dahinter steckt, ist bis heute unklar.

    Mai

    Ausschreitungen bei Mai-Protesten

    Die Mai-Proteste beginnen friedlich, doch dann kommt es an der Feldstraße und in Altona zu Auschreitungen. Die Lage eskaliert. Insgesamt gibt es 18 Festnahmen, 34 Polizisten werden verletzt.

    GDL-Streik sorgt für Ausfälle im Norden

    An einem bundesweiten Streik der Lokführer-Gewerkschaft GDL beteiligen sich auch rund 600 Lokführer aus dem Norden. Zahlreiche Züge fallen aus, viele Pendler müssen auf Busse und das Auto umsteigen. Die Streiks wiederholen sich noch mehrfach. Nach einem Jahr des Konflikts unterschreiben Bahn und GDL Anfang Juli insgesamt 16 Tarifverträge.

    26-Jähriger bei Sturm getötet

    Bei einem schweren Unwetter wird am 6. Mai ein 26-Jähriger am Hamburger Fischmarkt durch ein einstürzendes Vordach getötet. Die schwangere Lebensgefährtin des Opfers kommt verletzt in ein Krankenhaus. Am folgenden Tag bringt die 25-Jährige einen gesunden Jungen zur Welt.

    Kitastreik dauert an

    Unbefristeter Kitastreik: Mit einer Demonstration in Hamburg geht der Streik der Erzieherinnen an kommunalen Kitas in die dritte Woche. Unter dem Motto „Wir sehen schwarz ohne Angebot“ ziehen nach Polizeiangaben rund 3000 Erzieherinnen mit Rasseln und Trillerpfeifen vom Gänsemarkt über den Jungfernstieg bis zum Gewerkschaftshaus. Seit dem 8. Mai streiken die Erzieherinnen bereits für mehr Lohn und Anerkennung. Ver.di und GEW fordern für die bundesweit 240.000 Beschäftigten eine bessere Eingruppierung - im Schnitt geht es um 10 Prozent mehr Lohn und Gehalt. In Hamburg sind rund 25.000 Kinder und ihre Eltern betroffen.

    Royaler Besuch Nummer zwei

    Royaler Besuch in der Hansestadt
    Royaler Besuch in der Hansestadt © HA / A.Laible | Andreas Laible

    Das dänische Kronprinzenpaar Frederik und Mary besucht Hamburg - Hunderte Hanseaten bereiten einen herzlichen Empfang. Bürgermeister Olaf Scholz (SPD) begrüßt die Gäste im Rathaus. Die royalen Fans vor dem Rathaus schwenken Fähnchen und überreichen Kronprinzessin Mary Blumensträuße.

    Juni

    HSV schafft den Klassenerhalt

    Nach einem 1:1 im Hinspiel schafft der HSV am 1. Juni im Karlsruher Wildparkstadion den Klassenerhalt über den Umweg Relegation. Mittelfeldspieler Marcelo Díaz rettet die Hamburger durch seinen Freistoßtreffer in der Nachspielzeit in die Verlängerung. Als Nicolai Müller in der 115. Minute das 2:1 erzielt, brechen alle Dämme und der HSV beweist einmal mehr, dass er offenbar unabsteigbar ist. Maßgeblichen Anteil an der nicht mehr für möglich gehaltenen Rettung hat Trainer Bruno Labbadia. Der 49-Jährige übernahm die Mannschaft am 15. April auf dem letzten Platz und holt noch famose zehn Punkte in den verbliebenen sechs Spielen bis Saisonende.

    James Last stirbt mit 86 Jahren

    Der deutsche Bandleader und Komponist James Last stirbt im Alter von 86 Jahren in Florida (USA). Last ist im Kreis seiner Familie nach kurzer, schwerer Krankheit gestorben. Er war der Erfinder des „Happy Party Sound“ und der erfolgreichste deutsche Bandleader nach dem Zweiten Weltkrieg. Seit mehr als 30 Jahren lebte Last in den USA. Erst sechs Wochen zuvor hatte er seine offizielle Abschiedstournee beendet. Am 8. Juli nehmen Fans, Freunde und Weggefährten, darunter Talkmaster Alfred Biolek, Komiker Otto Waalkes und Sängerin Katja Ebstein, bei einer Trauerfeier im Michel Abschied von ihm. Sein Freund Dr. Bodo Eckmann hält die Trauerrede.

    Schlagerstar Helene Fischer kommt mit ihrer Farbenspiel-Tournee auch nach Hamburg. An zwei aufeinanderfolgenden Abenden füllt sie das Volksparkstadion und begeistert ihre Fans.

    Juli

    Mietpreisbremse eingeführt

    Einen Monat nach Berlin führt auch Hamburg eine flächendeckende Mietpreisbremse ein. Darüber war im Vorfeld fast das erfolgreiche „Bündnis für das Wohnen“ zerbrochen, weil nach Ansicht der Haus- und Grundbesitzer nicht in der gesamten Stadt eine angespannte Situation auf dem Mietwohnungsmarkt herrscht, sondern nur in den besonders angesagten Stadtteilen. Mietsteigerungen bei Neuvermietungen sollen mit der Mietpreisbremse begrenzt werden.

    Speicherstadt ist Weltkulturerbe

    Große Freude in Hamburg: Die Speicherstadt und das Kontorhausviertel gehören jetzt zum Weltkulturerbe. Die Welterbe-Kommission der Unesco beschließt die Aufnahme bei ihrer Sitzung in Bonn. Es ist das erste Weltkulturerbe für Hamburg und die 40. Stätte in Deutschland. Die Speicherstadt gilt als das größte zusammenhängende und einheitlich geprägte Speicherensemble der Welt. Gebaut wurde sie zwischen 1885 und 1927 auf einer Inselgruppe in der Elbe. Das benachbarte Kontorhausviertel mit den Büros des Hafens und der Schifffahrtsunternehmen wurde zwischen 1920 und 1940 erbaut. Es ist das erste Büroviertel in Europa.

    10.000 Menschen spenden für Flüchtlinge

    Überwältigende Hilfsbereitschaft: Bei einer Spendenaktion des Hamburger Abendblatts kommen am 20. Juli rund 10.000 Menschen zum Redaktionsgebäude und bringen Hilfsgüter für Flüchtlinge vorbei. Von Zahnpasta über Kleidung bis hin zu Bettwäsche und vielem mehr. Die Spenden werden in den folgenden Wochen auf die Unterkünfte der Stadt verteilt.

    Tausende spenden für Flüchtlinge
    Tausende spenden für Flüchtlinge

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      August

      Der Sommerhit 2015 kommt aus Hamburg

      Der Tanz-Remix „Ain't Nobody (Loves Me Better)“ des deutschen DJs Felix Jaehn (20) ist laut GfK Entertainment der Sommerhit 2015. Der in Hamburg geborene und in Mecklenburg-Vorpommern aufgewachsene Künstler liefere - gesungen von der britischen Sängerin Jasmine Thompson (14) - einen tanzbaren Ohrwurm, der gute Laune mache, begründen die Marktforscher in Baden-Baden ihre Entscheidung. Er sei auch schnell an die Charts-Spitze gestürmt. Mit einem anderen Remix, dem Lied „Cheerleader“, landete Jaehn kurz zuvor sogar auf Platz eins in den USA.

      Til Schweiger gründet Stiftung

      Der Schauspieler Til Schweiger
      Der Schauspieler Til Schweiger © dpa | Britta Pedersen

      Einen Monat nach seinem Aufruf zur Unterstützung von Flüchtlingen gründet Schauspieler Til Schweiger eine Stiftung für traumatisierte Kinder. Sie heißt „Til Schweiger Foundation“ und hat bereits prominente Unterstützer: Zum Stiftungsrat gehören Bundestrainer Joachim Löw, Springer-Chef Mathias Döpfner, Ex-Bundestagspräsidentin Rita Süssmuth, NDR-Programmleiter Thomas Schreiber, Schauspieler Jan Josef Liefers, Rapper Thomas D. und SPD-Chef Sigmar Gabriel. Ziel der Stiftung ist es, für „Menschen, die nach der Flucht vor Terror und Krieg schwerste Schicksalsschläge und Gefahren durchleben mussten, in Deutschland eine Atmosphäre des Willkommenseins zu schaffen“.

      September

      Krawalle bei Protest gegen Rechts

      Krawalle überschatten den friedlichen Protest von rund 20.000 Menschen gegen Rechtsextremismus und Fremdenfeindlichkeit. Am Hamburger Hauptbahnhof muss der Fern- und S-Bahnverkehr nach Auseinandersetzungen zwischen linken Demonstranten und der Polizei für gut eine Stunde eingestellt werden. Insgesamt werden 54 Menschen in Gewahrsam genommen, darunter 30 Neonazis, die zu dem verbotenen rechten Aufmarsch „Tag der deutschen Patrioten“ angereist waren. Neun Polizisten erleiden leichte Verletzungen. Landes- und Bundespolizei sind mit rund 3500 Beamten im Einsatz.

      Besucheransturm bei den Cruise Days

      Mit dem Besuch der beiden Kreuzfahrtschiffe „Queen Mary 2“ und MSC "Splendida“ gehen die „Cruise Days“ - ein Treffen der Hotelschiffe - nach drei Tagen in Hamburg zu Ende. Rund 570.000 Besucher vergnügen sich auf der Veranstaltungsmeile zwischen den beiden Kreuzfahrtterminals in Altona und in der HafenCity.

      Einigung im Streit um Flüchtlingsheim

      Nach monatelangem Rechtsstreit einigen sich Hamburg und die Kläger außergerichtlich über das geplante Flüchtlingsheim im wohlhabenden Stadtteil Harvestehude. Ende Januar hatten Anwohner gegen die Unterkunft an der Sophienterrasse erfolgreich geklagt. Ein im Mai vom Verwaltungsgericht vorgelegtes Vergleichsangebot lehnten die Kläger zunächst ab. In dem einstigen Kreiswehrersatzamt sollten 220 Flüchtlinge unterkommen, nun sollen von Ende Dezember an 190 Flüchtlinge einziehen. Die Unterbringung ist auf knapp zehn Jahre begrenzt. Das Gebäude steht seit 2012 leer.

      Literaturkritiker Hellmuth Karasek ist tot

      Trauer um Hellmuth Karasek: Der Literaturkritiker stirbt am 29. September im Alter von 81 Jahren in Hamburg. Neben Marcel Reich-Ranicki (1920-2013) prägte Karasek über Jahre die ZDF-Sendung „Das Literarische Quartett“ und wurde so einem Millionenpublikum bekannt. Lange bestimmte Karasek auch als Kulturchef des Nachrichtenmagazins „Der Spiegel“ das Bild der Literatur, des Theaters und der Filmkunst in Deutschland mit. Karasek schrieb eine wöchentliche Kolumne im Abendblatt. Bundespräsident Joachim Gauck würdigte ihn als leidenschaftlichen Streiter und entschiedenen Anwalt der deutschen Literatur.

      Tchibo-Mitbegründerin Ingeburg Herz gestorben

      Ingeburg Herz, Mitgründerin des Tchibo-Konzerns und Oberhaupt der Hamburger Milliardärsfamilie Herz, ist tot. Sie stirbt am 30. September im Alter von 95 Jahren im Kreis ihrer Kinder. Ingeburg Herz hatte gemeinsam mit ihrem Ehemann Max Herz nach dem Krieg den Grundstein für Tchibo gelegt. Heute arbeiten in den Firmen der Herz-Gruppe rund 30.000 Menschen.

      Oktober

      Neue Sozialsenatorin: Leonhard folgt auf Scheele

      Hamburgs SPD- und Fraktionsvize Melanie Leonhard ist neue Sozialsenatorin der Hansestadt. Die mit 38 Jahren jüngste Ressortchefin im rot-grünen Senat folgt auf Detlef Scheele (SPD), der Mitte Oktober nach Nürnberg in den Vorstand der Bundesagentur für Arbeit wechselt. Der 58 Jahre alte Scheele leitete die Behörde für Arbeit, Soziales, Familie und Integration in Hamburg seit 2011. Die Sozialbehörde ist unter anderem für die Unterbringung von Flüchtlingen und die Jugendfürsorge zuständig.

      Mutter vergiftet Kind mit verseuchten Spritzen

      Wegen Misshandlung ihres Kindes mit verseuchten Spritzen verurteilt das Landgericht Hamburg die Mutter zu zwei Jahren und neun Monaten Haft. Die 30-Jährige habe ihr Kind gequält und in Todesgefahr gebracht, sagt der Vorsitzende Richter. Die Angeklagte wird der Misshandlung von Schutzbefohlenen und der gefährlichen Körperverletzung in sechs Fällen schuldig gesprochen. Die Mutter hatte ihrem dreijährigen Sohn über Monate mit Fäkalien, Speichel oder Blumenwasser vermischte Substanzen gespritzt. Der Junge musste mehrfach ins Krankenhaus, zeitweise befand er sich in Lebensgefahr auf der Intensivstation.

      Anwohner stoppen Flüchtlingsheim in Klein Borstel

      Anwohner hatten gegen die Unterkunft geklagt
      Anwohner hatten gegen die Unterkunft geklagt © Ulrich Schaarschmidt | Ulrich Schaarschmidt

      Das Verwaltungsgericht Hamburg verhängt einen Baustopp für eine geplante Flüchtlingsunterkunft in Klein Borstel. Anwohner hatten gegen die Errichtung einer Unterkunft für 700 Flüchtlinge auf dem Gelände des ehemaligen Anzuchtgartens geklagt.

      Der Senat plant, für 18 Millionen Euro eine aus 13 Modulbauten bestehende Unterkunft mit einer Nutzungsdauer von zehn Jahren zu bauen. Die ersten 250 Flüchtlinge sollten bereits im Dezember einziehen. Um schnell bauen zu können, hatte sich die Sozialbehörde auf das Polizeirecht zur Abwehr von Gefahr gestützt. Das wurde jetzt vom Gericht beanstandet.

      November

      Gigantische Olympia-Aktion im Stadtpark

      Bei der Olympia-Aktion im Hamburger Stadtpark bilden 13.000 Menschen die fünf olympischen Ringe
      Bei der Olympia-Aktion im Hamburger Stadtpark bilden 13.000 Menschen die fünf olympischen Ringe © dpa | Daniel Bockwoldt

      Spektakuläres Bild im Stadtpark: Etwa 13.000 Menschen bilden im Hamburger Stadtpark die fünf olympischen Ringe, um vor dem Referendum für Olympische Spiele 2024 in der Stadt zu werben. Wer keine farblich passende Kleidung in den Ringe-Farben blau, schwarz, rot, gelb oder grün hat, bekommt einen farbigen Poncho. Ein „NO“ der Olympia-Gegner auf der Wiese wird von Fans schnell in ein „NOW“ umgebildet.

      Helmut Schmidt stirbt im Alter von 96 Jahren

      Der frühere Bundeskanzler Helmut Schmidt stirbt am 10. November im Alter von 96 Jahren in seinem Haus in Hamburg-Langenhorn. Der SPD-Politiker war von 1974 und bis 1982 Kanzler. Dabei war der Diplomvolkswirt mit der weltweiten Ölkrise in den 1970er-Jahren und dem Kampf gegen den RAF-Terrorismus konfrontiert. Auch der Streit um den Nato-Doppelbeschluss prägte Schmidts Kanzlerschaft. Den Hamburgern bleibt er vor allem wegen seines Engagements bei der Sturmflut 1962 in Erinnerung. Beim Staatsakt für Schmidt am 23. November kommen rund 1800 Gäste in den Hamburger Michel, darunter Bundespräsident Joachim Gauck, Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) sowie Schmidts Freunde wie Frankreichs Ex-Präsident Valéry Giscard d’Estaing und der frühere US-Außenminister Henry Kissinger. Am 24. November wird Schmidt auf dem Friedhof Ohlsdorf neben seiner Frau Loki bestattet.

      Einbetonierte Leiche in Hamburger Lokal gefunden

      In einem Restaurant in St. Georg findet die Polizei eine im Fußboden einbetonierte Leiche. Eine Obduktion ergibt, dass es sich bei dem Opfer um einen 49-jährigen Mann handelt, der durch einen Schuss in den Kopf getötet wurde. Die Polizei nimmt den 51 Jahre alten Koch des Lokals an der Kirchenallee als Tatverdächtigen fest.

      Hamburger lehnen Olympia ab: Fiasko für deutschen Sport

      Die Hamburger haben den Traum von Olympia 2024 in ihrer Stadt überraschend platzen lassen. 51,6 Prozent stimmten beim Referendum am 29. November gegen Olympische Sommerspiele an der Elbe, nur 48,4 Prozent dafür. „Es scheint so, dass der olympische Gedanke und Deutschland im Moment nicht zusammenpassen“, sagt Alfons Hörmann, Präsident des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB), sichtlich gezeichnet. „Das Ergebnis ist jetzt zu akzeptieren. Es ist ein Ergebnis, das für die Stadt insgesamt gilt und verbindlich ist“, fügt Bürgermeister Olaf Scholz (SPD) enttäuscht hinzu.

      Dezember

       Erkan U. bei seiner Festnahme an der Hoheluftchaussee
      Erkan U. bei seiner Festnahme an der Hoheluftchaussee © HA | Michael Arning

      Mit Unterstützung des Mobilen Einsatzkommandos verhaftet die Hamburger Polizei Erkan U., den Chef der Rocker-Gruppe Mongols Hamburg-Hoheluft. Der 37-Jährige soll gegen Bewährungsauflagen verstoßen haben. Bei der Durchsuchung der Wohnung finden die Beamten eine scharfe Waffe. Ende Oktober hatte eine Explosion am Sportwagen des Rockers für Aufsehen gesorgt. Ein Sprengsatz war unter dem Lamborghini detoniert, als der Mann das Auto ausparken wollte. Er blieb unverletzt, aber der Wagen, umliegende Fensterscheiben und eine Stahltür wurden beschädigt.

      Die HSH Nordbank muss nach Auflagen der EU-Kommission verkauft werden.
      Die HSH Nordbank muss nach Auflagen der EU-Kommission verkauft werden. © dpa

      Milliarden-Entscheidung der HSH-Nordbank

      Die Hamburgische Bürgerschaft beschließt Kreditermächtigungen für die HSH Nordbank in Höhe von 16,2 Milliarden Euro. Mit der bislang wohl teuerste Einzelentscheidung des Parlaments soll der von der EU-Kommission vorgegebene Verkauf der Hamburg und Schleswig-Holstein gehörenden Bank möglich werden.

      So viele Flüchtlinge in Hamburg wie noch nie

      Die Zahl der Flüchtlinge, die dauerhaft in Hamburg bleiben, erreicht einen Rekordstand. Im November seien Hamburg 4065 Flüchtlinge zugewiesen worden, die dauerhaft in der Hansestadt bleiben, teilte der Zentrale Koordinierungsstab für Flüchtlinge Anfang Dezember mit.

      Helmut Schmidt Airport soll schon 2016 kommen

      Helmut und Loki Schmidt am Flughafen (Archivbild)
      Helmut und Loki Schmidt am Flughafen (Archivbild) © Picture-Alliance / dpa

      Der Hamburger Flughafen könnte schon im kommenden Jahr in Helmut Schmidt Airport umbenannt werden. Der Aufsichtsrat des Flughafens ermächtigt Flughafen-Chef Michael Eggenschwiler, Verhandlungen mit der Stadt über die Namensgebung aufzunehmen. Nach dem grünen Licht vom Aufsichtsrat ist jetzt die Stadt am Zug. Auch Schmidts Familie muss noch zustimmen.

      Sollten sich alle Beteiligten auf einen neuen Namen einigen, soll der Schriftzug laut Eggenschwiler möglichst schon 2016 "gut sichtbar" am Flughafen angebracht werden. Der Name "Hamburg Airport" soll parallel erhalten bleiben.

      Dieter Matz geht in den Ruhestand

      Der Abendblatt-Reporter Dieter Matz verkündet, dass er zum Jahresende seine regelmäßige Arbeit bei Deutschlands erfolgreichstem Fußball-Blog "Matz ab" beenden wird.