Hamburg. Überwältigende Spendenbereitschaft bei der Abendblatt-Aktion: Ihre Spende kommt direkt an. Auch Hamburger Unternehmen halfen spontan.

Es war eine Welle der Hilfsbereitschaft, wie es sie in Hamburg an einem Tag wohl so noch nie gegeben hat: Die Abendblatt-Aktion für Flüchtlinge in Hamburg hat am Montag mehr als 10.000 Leser mobilisiert. Pausenlos strömten Hamburger mit Koffern, Taschen und Kinderwagen vor das Redaktionsgebäude am Großen Burstah und spendeten Kleidung, Schuhe, Bettwäsche, Windeln, Spielzeug, Regenschirme oder Hygieneartikel. Bis zum Abend kamen etwa 40 Tonnen Hilfsgüter zusammen.

Das sagen Hamburger Spender

Statt der erwarteten vier Touren mit zwei 7,5-Tonnern fuhren schließlich sechs Lastwagen in 20 Lieferungen die Spendengüter aus. Sie wurden zu den Flüchtlingsinitiativen nach Wilhelmsburg, Altona, Harburg und Jenfeld gebracht. Von dort aus gelangen sie direkt zu den Flüchtlingen. Zu den Unterstützern zählte auch Hamburgs und Lübecks Bischöfin Kirsten Fehrs mit Mitarbeitern ihrer Bischofskanzlei.

Lesen Sie hier weitere Texte zur Hilfsaktion

Sie würdigte die Abendblatt-Aktion und das herausragende Engagement der Leser. „Super, Hamburg. Das ist ein deutliches Signal der spontanen Hilfsbereitschaft in unserer Stadt,“ sagte sie. Hamburg stehe zusammen, wenn es darauf ankomme. Die Bischofskanzlei stellte neben Kleidung, Schuhen und Kinderfahrrad mehrere Hygiene-Rucksäcke für Frauen zur Verfügung.

Tausende bei Abendblatt-Spendenaktion

Die Hamburger gaben am Montag bis zum Abend Tausende Spenden ab
Die Hamburger gaben am Montag bis zum Abend Tausende Spenden ab © Michael Rauhe | Michael Rauhe
Die Schwestern Hannah (l.), 20, und Anne Jagusch, 18, kamen aus Volksdorf, um unter anderem Kleidung zu spenden
Die Schwestern Hannah (l.), 20, und Anne Jagusch, 18, kamen aus Volksdorf, um unter anderem Kleidung zu spenden © Andreas Laible
Auch Abendblatt-Redakteur Daniel Herder half mit und hatte sichtlich Spaß dabei
Auch Abendblatt-Redakteur Daniel Herder half mit und hatte sichtlich Spaß dabei © Ralf Nehmzow
Auch Chefredakteur Lars Haider (Mitte) packte mit an
Auch Chefredakteur Lars Haider (Mitte) packte mit an © Ralf Nehmzow
Die ersten voll beladenen Lkw fuhren am Mittag vom Hamburger Abendblatt zur Flüchtlingshilfe der Luthergemeinde in Bahrenfeld
Die ersten voll beladenen Lkw fuhren am Mittag vom Hamburger Abendblatt zur Flüchtlingshilfe der Luthergemeinde in Bahrenfeld © Miguel Brusch
Die Luthergemeinde unterstützt unter anderem die Zentrale Erstaufnahme in der Schnackenburgallee
Die Luthergemeinde unterstützt unter anderem die Zentrale Erstaufnahme in der Schnackenburgallee © Miguel Brusch
Migranten vor einem Lagerraum der Flüchtlingshilfe in Bahrenfeld
Migranten vor einem Lagerraum der Flüchtlingshilfe in Bahrenfeld © HA/ | Miguel Brusch
Til Schweiger hatte im Vorfeld bei Facebook zur Teilnahme aufgerufen
Til Schweiger hatte im Vorfeld bei Facebook zur Teilnahme aufgerufen © Miguel Brusch
Die Spenden werden in Lkw geladen
Die Spenden werden in Lkw geladen © Miguel Brusch
Tüten voller Spenden wurden abgegeben
Tüten voller Spenden wurden abgegeben © Miguel Brusch
Die meisten Menschen spendeten Kleidung
Die meisten Menschen spendeten Kleidung © Miguel Brusch
Aber auch Koffer, Spielzeug und Kinderwagen brachten die Menschen vorbei
Aber auch Koffer, Spielzeug und Kinderwagen brachten die Menschen vorbei
Die Schlange reichte teilweise bis auf die Straße
Die Schlange reichte teilweise bis auf die Straße © HA/ | Miguel Brusch
Von 11 bis 19 Uhr sammelt das Hamburger Abendblatt Spenden für Flüchtlinge
Von 11 bis 19 Uhr sammelt das Hamburger Abendblatt Spenden für Flüchtlinge © HA | Miguel Brusch
Dringend benötigt werden Kleidung, Bettwäsche, Turnschuhe, Regenjacken und Regenschirme, Koffer, Kinderwagen, Fahrräder, Säuglingsnahrung, Fußbälle, Hygieneartikel und vieles mehr
Dringend benötigt werden Kleidung, Bettwäsche, Turnschuhe, Regenjacken und Regenschirme, Koffer, Kinderwagen, Fahrräder, Säuglingsnahrung, Fußbälle, Hygieneartikel und vieles mehr © HA | Miguel Brusch
Bürger, die solche Artikel spenden wollen, können diese in der Passage des neuen Redaktionsgebäudes am Großen Burstah 18–32 (zwischen Rathaus und Rödingsmarkt) abgeben
Bürger, die solche Artikel spenden wollen, können diese in der Passage des neuen Redaktionsgebäudes am Großen Burstah 18–32 (zwischen Rathaus und Rödingsmarkt) abgeben © HA | Miguel Brusch
Die Hilfsgüter sollen noch am selben Tag zu den Flüchtlingsinitiativen gebracht werden, die sich um die Bewohner der großen Zentralen Erstaufnahmen kümmern
Die Hilfsgüter sollen noch am selben Tag zu den Flüchtlingsinitiativen gebracht werden, die sich um die Bewohner der großen Zentralen Erstaufnahmen kümmern © HA | Miguel Brusch
Bereits vor dem offiziellen Start um 11 Uhr waren rund 80 Menschen gekommen
Bereits vor dem offiziellen Start um 11 Uhr waren rund 80 Menschen gekommen © HA | Miguel Brusch
Und wenig später ...
Und wenig später ... © Miguel Brusch
...bildeten sich schon lange Schlagen
...bildeten sich schon lange Schlagen © Miguel Brusch
Die Flüchtlingszahlen in Hamburg steigen immer weiter an
Die Flüchtlingszahlen in Hamburg steigen immer weiter an © Miguel Brusch
Zuletzt kamen bis zu 300 Flüchtlinge pro Tag in die Hansestadt
Zuletzt kamen bis zu 300 Flüchtlinge pro Tag in die Hansestadt © Miguel Brusch
Aufgrund der großen Spendenmenge wurden weitere Lager aufgemacht
Aufgrund der großen Spendenmenge wurden weitere Lager aufgemacht © HA | Miguel Brusch
Unzählige Kinderwagen und Fahrräder wurden abgegeben
Unzählige Kinderwagen und Fahrräder wurden abgegeben © HA | Miguel Brusch
1/24

Unter den Spendern war auch Helmut Schulte, Ex-Manager des FC St. Pauli. Er brachte – natürlich – Fußbälle, außerdem Handtücher und weitere Sportsachen mit. Das Unternehmen Hermes Transport Logistics stellte Lastwagen und etliche Gittertrolleys bereit. Weil die Menge der Hilfsgüter alle Erwartungen übertraf, musste ein Teil kurzzeitig zwischengelagert werden. Die Schulbehörde genehmigte dafür die Nutzung einer Turnhalle. Die Stiftung Alsterdorf öffnete spontan eine Lagerhalle.

Lesen Sie weitere Texte, Leitartikel und Hintergründe in der Dienstag-Ausgabe des Abendblattes