Gladbeck. Endspurt im Weihnachtsgeschäft: Was die Gladbecker in diesem Jahr gerne zum Fest verschenken, und welche Bilanz die Händler ziehen.
Schmuck, Bücher, das neuste Spielzeug – oder doch etwas ganz Individuelles? Jedes Jahr stehen die Menschen vor der Frage, was sie ihren Liebsten zum Fest schenken möchten. Die Händler in der Gladbecker Innenstadt setzen nun jedenfalls noch einmal auf die letzten Tage vor Weihnachten.
Georg Hahne, Inhaber des Juwelier-Geschäfts und des Geschenkeladens Hahne, bemerkt bei seinen Kunden eine Sehnsucht nach Wärme und Licht. „Alles, was Licht und Wärme spendet, läuft in diesem Jahr sehr gut.“ Kerzen, beleuchtete Häuschen und auch Wärmekissen würden viel gekauft.
Buchhändlerin vermutet, dass einige Gladbecker in umliegenden Städten einkaufen
Im Schmuckgeschäft sei der Kohleschmuck besonders beliebt, ebenso bemerke er bei den Farben einen Trend zu Gold. „Trotz des hohen Goldkurses.“ Das Weihnachtsgeschäft bewege sich bisher auf Vorjahresniveau. Auch wenn die Frequenz bisher etwas niedriger sei, hielten Stammkunden die Treue. Extrem gut sei das Geschäft beim Zimtsternfest gelaufen.
Daniela Maifrini, Geschäftsführerin der Humboldt-Buchhandlung, zieht eine mittelmäßige Bilanz des diesjährigen Weihnachtsgeschäfts: „Wir sind nicht unzufrieden. Es ist aber nicht besser als im vergangenen Jahr.“ Das etwas verhaltenere Einkaufsverhalten sei aber für Gladbeck „symptomatisch“, so Maifrini. Sie vermutet, dass viele Gladbecker in umliegende Städte zum Weihnachtseinkauf fahren.
Einige ziehen die „Bequemlichkeit des Online-Einkaufs“ vor
Zudem zeige sich natürlich auch im Buchhandel der Trend zum Digitalen. „Es wird viel digital oder auch gar nicht mehr gelesen.“ Die Abwanderung in den Online-Handel halte sie indes für abgeschlossen. „Es gibt diejenigen, die den Buchhandel erhalten wollen und auf gute Beratung setzen, und es gibt diejenigen, die die Bequemlichkeit des Online-Einkaufs vorziehen.“
Als Weihnachtsgeschenk sei in diesem Jahr besonders Angela Merkels Erinnerungen „Freiheit“ beliebt. „Das ist der Toptitel in diesem Jahr, auch als Weihnachtsgeschenk.“ Eine Geschenk-Empfehlung abzugeben, falle ihr schwer. „Es kommt immer sehr darauf an, für wen das Buch gedacht ist.“ Ihr Lieblingsbuch in diesem Jahr sei „Der Bademeister ohne Himmel“ gewesen. „Das ist ein guter Titel und war das ganze Jahr über auch sehr beliebt.“
Händlerin: „Niemand braucht die fünfte Vase“
„Es gab schon mal bessere Monate vor Weihnachten“, zieht Editha Nüsgen, Inhaberin des Deko-Ladens Wonne, eine etwas ernüchterte Bilanz zum Weihnachtsgeschäft in diesem Jahr. Sie stellt fest: „Es sind Luxus-Artikel, die ich hier anbiete. Die Menschen verschenken heute aber eher Zeit, also Unternehmungen, und kaufen bei mir vielleicht nur eine Kleinigkeit dazu.“
„Die Menschen verschenken heute aber eher Zeit, also Unternehmungen, und kaufen bei mir vielleicht nur eine Kleinigkeit dazu“
Den Trend, Aktionen und Unternehmungen zu verschenken, kann Editha Nüsgen gut nachvollziehen. „Heutzutage hat man alles und niemand braucht die fünfte Vase oder den sechsten Kerzenständer. Zudem denken viele Menschen nachhaltiger.“ Auch sie bietet in ihrem Geschäft immer mal wieder Workshops an, etwa Töpferkurse oder Kränzebinden. „Das wird sehr gut angenommen und gerne gemeinsam mit der Freundin, Schwester oder Mutter besucht.“
Die Betreiber des Online-Shops „Der kleine Bergmann“, hier treffen Gewürzmischungen auf einen Hauch Ruhrpott-Flair, sind zufrieden mit dem Weihnachtsgeschäft, auch, wenn es „etwas ruhiger war als in den Vorjahren“, so Mitinhaber Roland Kabitzke. Besonders beliebt als Geschenk sei immer das „Koks“ ein Currywurstgewürz.
Große Erwartungen an die letzten Tage vor Weihnachten
Die Erwartungen der Händler in Gladbeck an die nun anstehenden letzten Tage vor Weihnachten sind groß. „Wir haben mit Samstag und Montag jetzt noch sehr starke Tage vor uns. Da wird noch mächtig was passieren“, so Daniela Maifrini. Und auch Editha Nüsgen hofft auf einige Last Minute-Einkäufer.
Georg Hahne setzt ebenfalls extreme Hoffnungen auf die kommenden Tage. „Unsere stärksten Tage kommen jetzt noch“, sagt er mit Blick auf das Wochenende und den Montag vor Weihnachten. Denn dann muss auch wirklich das letzte Geschenk besorgt sein.
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