Mülheim. Die Nachfrage nach Häusern und Wohnungen in Mülheim übersteigt das Angebot. Ein Überblick über Neubau-Projekte, die an den Markt kommen könnten.

Die großen Stadtentwicklungsprojekte der „Parkstadt“ auf dem ehemaligen Tengelmann-Areal in Speldorf und auf dem Gelände der ehemaligen Lederfabrik Lindgens an der Ruhr haben hohe Strahlkraft. Aber auch darüber hinaus laufen die Planungen einiger Wohnbau-Vorhaben auf Hochtouren. Hier stellen wir vor, was in diesem Jahr (entscheidend) vorankommen soll.

Lindgens-Areal am Kassenberg. In diesem Jahr, dem elften nach dem Verkauf des Areals an die Investoren Mülheimer Wohnungsbau (MWB) und Sparkasse, soll der Bebauungsplan endlich in trockene Tücher gelegt werden. Für April und Mai hat die Planungsverwaltung des Rathauses angekündigt, mit einem weiter ausgearbeiteten Entwurf in die politische Diskussion zu gehen, um danach letztmalig eine Bürgerbeteiligung zu starten zur Bebauung auf dem rund 40.000 Quadratmeter großen Grundstück in 1a-Ruhrlage.

Mülheimer Lindgens-Areal: 240 Wohnungen in 1a-Lage an der Ruhr

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Auf Basis des Siegerentwurfs aus einem städtebaulichen Wettbewerb sollen auf dem Lindgens-Areal laut aktuellen Schätzungen rund 240 Wohneinheiten neu gebaut werden. Insgesamt sind fünf Baufelder vorgesehen. Ende 2023 könnten Bagger die ersten Baugruben ausheben, wenn alles glatt läuft, hatte MWB-Geschäftsführer Jürgen Steinmetz unlängst prognostiziert. Wenn der Bebauungsplan Ende dieses Jahres rechtssicher stehen sollte, will sich der Investor direkt an die Ausführungsplanung machen.

Parkstadt (Speldorf). So schnell dürfte sich auf dem ehemaligen Tengelmann-Areal noch keine Hochbau-Aktivität zeigen. Das Entwicklungsprojekt, für das der städtebauliche Wettbewerb die Option für bis zu 800 neue Wohnungen aufgezeigt hat, steckt noch in den Kinderschuhen; es ist auf ein Jahrzehnt angelegt. Ein Bebauungsplanverfahren ist noch nicht gestartet, weiterhin finden Abstimmungsgespräche zwischen Investor Soravia, Architekten, Planern und der Stadtverwaltung statt.

So sah der Siegerentwurf für die Lindgens-Bebauung am Mülheimer Ruhrufer aus, der im Zuge des städtebaulichen Wettbewerbs im Juni 2019 gekürt worden war. Neuere Visualisierungen gibt es laut den Investoren noch nicht.
So sah der Siegerentwurf für die Lindgens-Bebauung am Mülheimer Ruhrufer aus, der im Zuge des städtebaulichen Wettbewerbs im Juni 2019 gekürt worden war. Neuere Visualisierungen gibt es laut den Investoren noch nicht. © Reicher Haase Assoziierte

Parkstadt Mülheim: Randbebauung könnte mit Paragraf 34 relativ schnell kommen

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Was relativ schnell auch ohne Bebauungsplan möglich werden könnte, ist eine Bebauung an den Rändern des Areals – dort, wo Paragraf 34 des Baugesetzbuches gezogen werden könnte für eine Bebauung, die sich anpasst an vorhandene Bauhöhen und -massen im Umfeld. Unklar ist aber noch, ob eine Bautätigkeit nach Paragraf 34 überhaupt zum Tragen kommen wird. Axel Booß, Leiter der städtischen Bauaufsicht, stellte jüngst fest, dass auf jeden Fall sichergestellt sein müsse, dass man sich durch vorzeitiges Bauen an den Rändern zukünftige Optionen nicht verbaue.

Eine Visualisierung aus dem Siegerentwurf des städtebaulichen Wettbewerbs zur Parkstadt Mülheim auf dem alten Areal des Tengelmann-Konzerns.
Eine Visualisierung aus dem Siegerentwurf des städtebaulichen Wettbewerbs zur Parkstadt Mülheim auf dem alten Areal des Tengelmann-Konzerns. © Studio Vlay Streeruwitz / Plan Sinn

Scheffelstraße (Eppinghofen). Die Pläne des Mülheimer Wohnungsbaus für eine autofreie Siedlung auf dem ehemaligen Areal der Ruhrtaler Maschinenfabrik sind viele Jahre alt. Es gab einige Verzögerungen, doch in diesem Jahr will die örtliche Wohnungsbaugenossenschaft den Vertrieb für die 40 geplanten, individuell von Käufern zu konfigurierenden Reihenhäuser im „Scheffel4tel“, zwischen Scheffel- und Bruchstraße, starten. 162 Quadratmeter Wohnfläche sollen die Häuser haben, geplant ist dazu eine Tiefgarage. Der MWB erwartet laut Vorstand Frank Esser für Ende März die Baugenehmigung, will die Häuser dann zeitnah an den Markt bringen und dieses Jahr anfangen zu bauen.

MWB plant am Rande des Dichterviertels nicht nur eine autofreie Neubausiedlung

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Neben den Reihenhäusern plant MWB zwei weitere Projekte vor Ort: Für den Verein „Die Raumteiler“ soll zwischen Neubausiedlung, alter Industriellen-Villa und Seniorenheim ein großes Mehrfamilienhaus mit 19 Wohnungen (acht davon öffentlich gefördert) entstehen. Hinter dem Seniorenheim soll mit Anschluss an die Eichendorffstraße eine Wohnanlage für betreutes Wohnen entstehen. Die Bauprojekte sind für 2023 und 2024 geplant.

Auf den Bauflächen, die in Nachbarschaft des Evangelischen Wohnstiftes Dichterviertel (unten) frei sind, will der Mülheimer Wohnungsbau eine autofreie Siedlung, ein Mehrgenerationen-Wohnprojekt und eine Einrichtung für betreutes Wohnen verwirklichen.
Auf den Bauflächen, die in Nachbarschaft des Evangelischen Wohnstiftes Dichterviertel (unten) frei sind, will der Mülheimer Wohnungsbau eine autofreie Siedlung, ein Mehrgenerationen-Wohnprojekt und eine Einrichtung für betreutes Wohnen verwirklichen. © www.blossey.eu | Hans Blossey
So sah vor mehr als einem Jahrzehnt eine erste Visualisierung für die autofreie Siedlung des MWB am Rande des Mülheimer Dichterviertels aus.
So sah vor mehr als einem Jahrzehnt eine erste Visualisierung für die autofreie Siedlung des MWB am Rande des Mülheimer Dichterviertels aus. © MWB

Mendener Straße/Hahnenfähre (Menden). Bauen in sensibler Nähe zur Ruhr ist Gegenstand dieses Bebauungsplanverfahrens, das auch schon manch eine Schlagzeile produziert hat, weil Investoren und Flächeneigentümer mehr wollten, als es Stadtverwaltung und Politik für wünschenswert erachten. Mit dem Bebauungsplan sollen der weiteren Bebauung an der Ruhr enge Grenzen gesetzt werden; nach letzten Aussagen der Planungsverwaltung soll die Politik im März eine letzte Bürgerbeteiligung ausrufen, im Herbst soll möglichst der Bebauungsplan stehen.

Ruhrnahe Flächen in Mülheim-Menden: Baufenster könnten sich 2022 öffnen

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Grünflächen sollen dabei gesichert werden. Südlich und nördlich der Hahnenfähre sollen aber Baufenster offen bleiben. So ist auf der Wiese zwischen Haus Ruhrgarten und Hahnenfähre in Teilen eine hofartige Bebauung mit vier Mehrfamilienhäusern und rund 20 Wohneinheiten skizziert. Ein altes Bauernhaus und eine Scheune sollen dafür weichen.

Auch konkretisieren sich die Pläne für Neubauten auf dem Areal von Haus Jugendgroschen, in dem derzeit die Junior-Uni untergebracht ist. Möglich werden sollen hier sechs größere Ein- oder Zweifamilienhäuser, die in ihrer Größenordnung und lockeren Anordnung dem Charakter der Nachbarbebauung an Mulhofs Kamp entsprechen. Die Tage von Haus Jugendgroschen (im Besitz der evangelischen Gemeinde) dürften gezählt sein. Planungsdezernent Felix Blasch rechnet mit einem Abriss.

Ehemaliges Wasserwerk an der Ruhr: 71 neue Wohnungen an der Dohne geplant

Ausverkauft!

Wenderfeld (Dümpten). Der Mülheimer Wohnungsbau baut auf dem alten Schulgrundstück zurzeit nicht nur eine neue Kindertagesstätte für das Deutsche Rote Kreuz, sondern auch zwei Doppelhaushälften. Die allerdings sind bereits verkauft. Die Bauarbeiten sollen bis zum Ende des Sommers abgeschlossen sein.

Bottenbruch (Dümpten). 13 neue Reihenhäuser baut die zur Dornieden-Gruppe aus Mönchengladbach gehörende Vista Reihenhaus GmbH hier. Auch Vista meldet: „Leider ausverkauft.“

Dohne (ehemaliges Wasserwerk). „Doch komplizierter“ seien die Planungen für die geplante Wohnbebauung auf dem Grundstück des stillgelegten RWW-Wasserwerks zwischen Dohne und Leinpfad, berichtete Chef-Stadtplaner Felix Blasch jüngst. Die Hang- und Ruhrlage machten eine komplizierte Höhenplanung nötig, insbesondere wegen der vorgesehenen Tiefgarage, in der in Zukunft fast alle Pkw der neuen Anwohner Platz finden sollen.

Doch auch für dieses Bauvorhaben hofft Blasch, in diesem Jahr Baurecht schaffen zu können. Der erste Entwurf sah eine Bebauung des Areals mit zehn Mehrfamilienhäusern vor – direkt am Leinpfad waren drei Voll- und ein Staffelgeschoss vorgesehen. Es soll einen Quartiersplatz, einen öffentlichen Spielplatz direkt am Leinpfad und einen öffentlichen Gehweg durch das Quartier geben.

Wohnen auf dem Areal des stillgelegten RWW-Wasserwerks zwischen Dohne und Leinpfad an Mülheims Ruhr: Das will Investor Bonava möglich machen.
Wohnen auf dem Areal des stillgelegten RWW-Wasserwerks zwischen Dohne und Leinpfad an Mülheims Ruhr: Das will Investor Bonava möglich machen. © Repro: Steffen Richters | Rotterdam Dakowski GmbH

Troostsche Weberei: Kompliziertes Denkmal-Projekt kommt nun endlich in die Gänge

[+++ Haus, Wohnung, Grundstück - Alles zum Wohnen und Bauen in Mülheim +++]

80 Wohneinheiten mit zusammen 6800 Quadratmetern Wohnfläche waren zunächst geplant. „Das ist etwas reduziert worden“, spricht Blasch nun von 71 Wohneinheiten. Er plant, den überarbeiteten Bebauungsplanentwurf Ende Mai der Politik vorlegen zu können, um eine erneute Bürgerbeteiligung starten zu können. „An sensibler Stelle“ rechnet Blasch mit erneut kritischen Einwendungen. Insbesondere die Nachbarschaft kritisiert das Bauvolumen und erwartet zunehmenden Parkdruck im Viertel.

Troostsche Weberei (Innenstadt). Mit dem Abriss der ehemaligen Weberei soll es auf dem Areal endlich vorangehen. Das Gebäude will Projektentwickler Arealcon als Nachbildung neu aufbauen; elf Wohnungen auf 1147 Quadratmetern sind darin geplant. Das Tudorhaus nebenan, dessen Fassade zum Teil erhalten bleibt, soll auf 765 Quadratmetern Platz haben für sechs Wohnungen. Das Kutscherhaus mit einer Wohnfläche von 270 Quadratmetern steht ebenfalls zur Sanierung an. Ein Essener hat dieses Gebäude gekauft und will selbst einziehen.

So soll das denkmalgeschützte Tudorhaus im Ensemble der ehemaligen Troostschen Weberei nach Sanierung und Wiederaufbau einmal aussehen.
So soll das denkmalgeschützte Tudorhaus im Ensemble der ehemaligen Troostschen Weberei nach Sanierung und Wiederaufbau einmal aussehen. © Arealcon

In Saarn soll es die ersten sieben Tiny Houses Mülheims geben

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Fängerweg (Saarn). Auf einem kleinen Areal nördlich des Sportplatzes will die Stadt einmal das Wohnen auf kleinstem Raum möglich machen. Sogenannte Tiny Houses mit womöglich weniger als 30 Quadratmeter Wohnfläche, sieben an der Zahl, könnten am Fängerweg entstehen. Das entsprechende Bebauungsplanverfahren steckt aber noch in den Kinderschuhen. Möglicherweise wird ein Entwurf aber noch in diesem Jahr offengelegt.

Hantenweg (Selbeck). Das jahrelang umstrittene Neubaugebiet am Übergang zur grünen Landschaft wird aller Voraussicht nach nun doch den politischen Segen bekommen, nachdem einigen Bedenken von Anwohnern und Politik hinsichtlich Ökologie und Entwässerung in den Bebauungsplanentwurf eingearbeitet worden sind. Noch in diesem Jahr soll Baurecht geschaffen werden. Möglich werden soll auf einer Wiese zwischen Stooter Straße und Wirtzbach der Bau von sieben großen Einfamilienhäusern. Projektentwickler Solid will die 600 bis 1600 Quadratmeter großen Grundstücke baureif erschließen und sie möglichst bald vermarkten an Käufer, die sich in Selbeck dann ihr individuell entworfenes Traumhaus bauen können.

Hotel am Ruhrufer weicht: Zwei Neubauten mit bis zu fünf Geschossen geplant

Müller Flora / Hotel am Ruhrufer. Der Hotel-Bau samt Grundstück zwischen Dohne und Leinpfad ist verkauft. Entstehen soll unter dem Projektnamen „Flora M.“ ein Neubau mit 45 exklusiven Seniorenwohnungen. Die Stadt erwartete zuletzt zeitnah einen Bauantrag des Neusser Projektentwicklers Pheroh, der liegt aber noch nicht vor. Bis dato hatte Pheroh einen ersten architektonischen Entwurf präsentiert mit zwei terrassenförmigen, vier- bis fünfstöckigen Gebäude.

Unter Beteiligung des Gestaltungsbeirates sei nun „alles kleiner geworden“, sagte Planungsdezernent Felix Blasch zuletzt, etwa die Zypresse inmitten des Areals sei so als Baumdenkmal zu erhalten. Sehr anspruchsvoll gestalteten sich zuletzt die Planungen für die vorgesehenen zwei Tiefgaragen-Ebenen. Das denkmalgeschützte Haus Müller-Flora ist Bestandteil des Projektes, hier soll hochwertige Gastronomie einziehen.

Wohnen an Mülheims Steinbruch Rauen: Noch sind die Weichen nicht gestellt

Mülheims Steinbruch Rauen: Im Bereich, wo früher eine Tennishalle und zuletzt Flüchtlingsunterkünfte in Betrieb waren (links im Bild), soll unterhalb der Broicher Holzstraße Wohnbauland entstehen.
Mülheims Steinbruch Rauen: Im Bereich, wo früher eine Tennishalle und zuletzt Flüchtlingsunterkünfte in Betrieb waren (links im Bild), soll unterhalb der Broicher Holzstraße Wohnbauland entstehen. © www.blossey.eu | Hans Blossey

Holzstraße (Broich). Am Rande des Steinbruchs Rauen gibt es Pläne, neues Wohnen möglich zu machen. Ein Bebauungsplan soll für eine insgesamt 5,5 Hektar große Fläche zwischen Holzstraße und Heuweg festlegen, was möglich sein wird. Das Verfahren ist eingeleitet, die frühe Öffentlichkeitsbeteiligung habe zahlreiche Anregungen von Bürgern hervorgebracht, so Planungsdezernent Blasch zu dem in der Nachbarschaft mitunter sehr kritisch beäugten Vorhaben. Wie es mit dem Verfahren weitergeht, ist noch nicht klar. Blasch hält es für möglich, dass die Familie Rauen als Steinbruch-Grundbesitzerin für die Entwicklung einen Investor sucht und das Verfahren vorhabenbezogen weitergeführt wird.

Dickswall/Muhrenkamp (Innenstadt). Zwischen Dickwall und Muhrenkamp, in der Baulücke samt Pitstop-Niederlassung und Gründerzeit-Villa, plant der Oberhausener Entwickler IPM Immobilien den Bau neuer Wohnungen. Praxen und anderes Gewerbe hätten womöglich auch Platz auf den 4300 Quadratmetern Mietfläche, die aktuell geplant sind. Bei ausschließlicher Wohnnutzung wären nach aktuellem Stand laut IPM-Geschäftsführer Theo van den Bongard 56 Mietwohnungen möglich.

Schäden an Gründerzeit-Villa am Dickswall: Abriss nicht ausgeschlossen

In der zweiten Jahreshälfte will die Stadt den vorhabenbezogenen Bebauungsplan noch einmal offenlegen, 2023 dann könnte der Beschluss folgen. Einige Umplanungen hatte die Stadt dem Investor zur Auflage gemacht. Ende Februar werde der beauftragte Architekt entsprechend neue Entwürfe vorstellen, so van den Bongard. Es geht laut Stadtplaner Blasch etwa um Bauhöhen und Stellplätze für den am Muhrenkamp geplanten Bau.

Eine frühere Visualisierung für das Investitionsvorhaben von IPM zwischen Dickswall und Muhrenkamp in der Mülheimer Innenstadt: Ob die Gründerzeit-Villa erhalten werden kann, wird derzeit geprüft.
Eine frühere Visualisierung für das Investitionsvorhaben von IPM zwischen Dickswall und Muhrenkamp in der Mülheimer Innenstadt: Ob die Gründerzeit-Villa erhalten werden kann, wird derzeit geprüft. © IPM

Zum Sorgenkind hat sich die Villa im hinteren Bereich des Grundstücks entwickelt. Laut Investor wird das Gerhard-Tersteegen-Institut mit seiner Mädchen-Wohngruppe im Herbst ausziehen und eine eigene Immobilie beziehen. Zwischenzeitlich seien aber erhebliche Probleme aufgetreten, die eine Sanierung der Villa infrage stellen. Eine Mauer zum Muhrenkamp sei aus ungeklärter Ursache abgesackt, das Haus sei in Schieflage geraten, so van den Bongard.

Körnerstraße/Brückstraße: Investor IPM baut fünf neue Mehrfamilienhäuser

„Die Frage ist: Wer hält da wen?“ Nun soll ein Statiker klären, ob die Standfestigkeit der Villa dauerhaft gegeben sein wird. Auch Feuchtigkeits- und Schimmelprobleme sind aufgetreten. Sollte die Villa abgerissen werden, stellt Stadtplaner Blasch klar, soll sich aber nicht mehr Baudichte breitmachen. Weiter sei ein großzügiger, grüner Innenhof fest vorgesehen. Ein Baustart Mitte 2023 erscheint noch möglich.

Körnerstraße/Brückstraße (Eppinghofen). Die IPM Immobilien GmbH ist ebenfalls Bauherrin für dieses Bauprojekt, das Platz finden soll auf dem Areal mit altem Garagenhof und Gewerbebau. Der vorhabenbezogene Bebauungsplan steht. IPM kündigt einen Bauantrag für Ende März, Anfang April an und hofft, noch im vierten Quartal dieses Jahres mit dem Bau beginnen zu können. Entstehen sollen in 15 Monaten Bauzeit fünf Mehrfamilienhäuser mit 25 Mietwohnungen sowie eine Tiefgarage.

Fünf Mehrfamilienhäuser mit 25 Mietwohnungen will der Oberhausener Investor IPM zwischen Körner- und Brückstraße bauen.
Fünf Mehrfamilienhäuser mit 25 Mietwohnungen will der Oberhausener Investor IPM zwischen Körner- und Brückstraße bauen. © IPM

Mülheimer Wohnungsbau baut Einrichtung für betreutes Wohnen in Raadt

Hier reglementiert die Stadt weitere Bauvorhaben

Schultenberg/Oesterwindweg (Menden). Das Bauen an sensibler Stelle nahe am Siepental soll in Schranken gewiesen werden, nachdem einige größere Bauprojekte in der jüngeren Vergangenheit Empörung bei Naturschützern und Anwohnern provoziert hatten. Ein-, maximal Zweifamilienhäuser sollen künftig an Ort und Stelle gebaut werden können. Im zweiten Quartal soll ein entsprechender Bebauungsplan-Entwurf politisch für die erneute Bürgerbeteiligung freigegeben werden, Ende des Jahres soll das neue Baurecht stehen.

Tannenstraße/Schemelsbruch/Fuchsgrube (Speldorf). Neues Baurecht soll noch in diesem Jahr den Charakter der Villengegend schützen und dichte wie hohe Bebauung ausschließen. Mittels einer Veränderungssperre hat die Stadtverwaltung aktuell und bis Ende Juni die Möglichkeit, anderweitige Bauanträge abzulehnen. Die Sperre wird wohl noch mal verlängert. Der neue Bebauungsplan soll aber noch in diesem Jahr stehen. Es soll dann ausschließlich der Bau von Ein- oder Zweifamilien-Häusern möglich sein.

Parsevalstraße (Raadt). Auf dem Grundstück der ehemaligen Christuskirche existieren schon länger Pläne für ein „inklusives Quartier“ mit einer viergruppigen Kita und Wohnhäusern für junge Erwachsene mit sozialen, emotionalen und/oder psychischen Beeinträchtigungen. Die Graf-Recke-Stiftung steht als Betreiberin parat, der Mülheimer Wohnungsbau will das Projekt umsetzen.

„Wir sind Nachbarn hinsichtlich der Gebäudehöhen entgegengekommen, haben sie reduziert“, nennt Planungsdezernent Felix Blasch die wesentliche Änderung in den Planungen. Nach einer letzten Offenlage plant die Verwaltung, noch im ersten Quartal einen politischen Beschluss zum Bebauungsplan einzuholen.

Am Golfplatz in Speldorf will Investor alte Hofanlage durch Neubauten ersetzen

Duisburger Straße (Speldorf). Oberhalb des Golfplatzes, an der Duisburger Straße 380, will ein Investor laut Planungsverwaltung ein 13.000 Quadratmeter großes Grundstück, auf dem es heute eine alte Hofstelle gibt, entwickeln. Laut Planungsdezernent Blasch ist hier „sensibel“ zu planen; nicht nur wegen des enormen Gefälles mit einem Höhenunterschied von acht Metern zur Duisburger Straße, sondern auch wegen der Natur rings um die alte Hofbebauung.

Umso mehr freut es Blasch, dass sich der Investor von sich aus bereiterklärt habe, einen Architektenwettbewerb dazu zu initiieren, an dessen Ende mehrere Lösungsvorschläge auf dem Tisch liegen sollten. Alter Baumbestand, stellt Blasch klar, soll dabei nicht angerührt werden. Wenn Planungen konkreter werden, soll in jedem Fall die Politik auch noch mal mitreden können.

Wohnungsbaugesellschaft SWB investiert Millionen in Saarn und Eppinghofen

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Quellenstraße / Langenfeldstraße (Saarn). Unterhalb der Saarner Kuppe baut die städtische Wohnungsbaugesellschaft SWB sieben Häuser, in denen auf fast 1900 Quadratmetern 18 Wohnungen Platz finden. 8,7 Millionen Euro nimmt die SWB dafür in die Hand; das Projekt ist komplett frei finanziert, zuletzt war mit einer Nettokaltmiete von 12,50 Euro pro Quadratmeter kalkuliert worden. Hochwertiges Wohnen zur Miete ist in drei Mehrfamilien- und vier Stadthäusern versprochen.

In Saarn, zwischen Quellen- und Langenfeldstraße, baut die Wohnungsbaugesellschaft SWB neue Mietshäuser.
In Saarn, zwischen Quellen- und Langenfeldstraße, baut die Wohnungsbaugesellschaft SWB neue Mietshäuser. © SWB

Elisabeth-Selbert-Straße (Eppinghofen). Mit einer Investition von 24,2 Millionen Euro will die SWB das Eppinghofer Quartier komplett auf links drehen. Nach dem Abriss von alten Mehrfamilienhäusern sollen sechs Häuser 72 moderne Wohnungen bieten (mit insgesamt 5960 m² Wohnfläche). Der SWB schwebt wie schon andernorts eine soziale Durchmischung im Quartier vor. So werden 39 der Wohnungen öffentlich gefördert. Geplant waren zuletzt 23 Zwei-Raum-, 27 Drei-Raum- und 22 Vier-Raum-Wohnungen - mit Größen zwischen 60 bis 120 Quadratmetern.

So plant die SWB für die Elisabeth-Selbert-Straße an der Grenze von Eppinghofen zu Winkhausen.
So plant die SWB für die Elisabeth-Selbert-Straße an der Grenze von Eppinghofen zu Winkhausen. © SWB

Convivio investiert in Mülheim-Dümpten 15 Millionen Euro

Finefraustraße (Heißen). Hier baut die städtische Wohnungsbaugesellschaft SWB mit einem Investitionsvolumen von mehr als zwei Millionen Euro fünf Mietreihenhäuser für kinderreiche Familien, alle öffentlich gefördert.

Auf dem Bruch / Denkhauser Höfe (Dümpten). Im Frühjahr will das Wohnungsbauunternehmen Convivio mit einem großen, mehr als 15 Millionen Euro schweren Wohnbau- und Sanierungsprojekt in Dümpten starten. 60 neue Mietwohnungen sollen in der Siedlung „Auf dem Bruch“ entstehen, wenn Convivio die Bestandsgebäude aufstockt. Zudem hat Covivio für die Hausnummern 61 bis 119 die Sanierung von rund 150 Bestandswohnungen angekündigt.