Mülheim. Noch 2021 könnte Mülheims Stadtrat Baurecht schaffen für zwei größere Investitionsprojekte in Raadt und auf altem Gewerbeareal in Eppinghofen.

Für zwei größere Bauprojekte in der Stadt dürfte es bald grünes Licht geben. Auf einem Kirchengrundstück soll dabei eine besondere Wohnform möglich werden.

Der Mülheimer Wohnungsbau (MWB) will für die Düsseldorfer Graf-Recke-Stiftung auf dem 6000 Quadratmeter großen Grundstück der ehemaligen Christuskirche an der Parsevalstraße in Raadt Häuser für betreutes Wohnen für Jugendliche und Menschen mit geistiger Behinderung bauen. Drei Gebäude sind dafür vorgesehen. Auf dem Areal sollen maximal zwei Geschosse plus ein Staffelgeschoss möglich werden.

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Alte Kirche, Gemeindezentrum und Küsterhaus sind für den Abriss bestimmt

Auch soll auf dem Areal der Vereinten Evangelischen Kirchengemeinde eine viergruppige Kindertagesstätte entstehen (Kita Arche), betrieben ebenfalls von der Graf Recke Stiftung. Während das ehemalige Pfarrhaus an der Parsevalstraße 44, das die Gemeinde vermietet hat, Bestand haben soll, sind die alte Kirche, das Gemeindezentrum, der Turm und das Küsterhaus für den Abriss bestimmt. Der MWB will das Grundstück nach Erbbaurecht erwerben.

Einen entsprechenden Bebauungsplan-Entwurf, der künftig auch Wohnen auf dem alten Kirchengrund möglich macht, hat der Planungsausschuss des Stadtrates zuletzt in die letzte Offenlage geschickt. Als Ziel formuliert der Plan, dass möglichst viel Grün vorzusehen ist, doch ein Großteil der vorhandenen Bäume (19 von 21; nicht die Naturdenkmale an der Parsevalstraße) wird für die Neubauten fallen.

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Oberhausener Immobilien-Investor will altes Gewerbeareal bebauen

Es sind zehn neue Bäume auf dem Grundstück vorgesehen. Für die Gebäude ist eine Dachbegrünung Pflicht, für den Lärmschutz der späteren Bewohner eine zur Zeppelinstraße hin ausgerichtete 2,5 Meter hohe, begrünte Lärmschutzanlage.

Ein weiteres Bauvorhaben nimmt für ein 3000 Quadratmeter großes Areal am Rande von Eppinghofen, zwischen Brück- und Körnerstraße, Formen an. Die Oberhausener Immobilien-Gesellschaft IPM will dort, wo ein alter, leer gezogener Gewerbebau bis 1995 eine Maschinenfabrik und später eine Kfz-Werkstatt beheimatete, neu bauen.

Fünf Mehrfamilienhäuser mit insgesamt 25 Mietwohnungen sind geplant

So sahen erste Entwürfe im Herbst 2020 aus für die Bebauung für ein 3000 Quadratmeter großes Areal am Rande von Eppinghofen, zwischen Brück- und Körnerstraße.
So sahen erste Entwürfe im Herbst 2020 aus für die Bebauung für ein 3000 Quadratmeter großes Areal am Rande von Eppinghofen, zwischen Brück- und Körnerstraße. © IPM

Entstehen sollen fünf Mehrfamilienhäuser mit 25 Mietwohnungen sowie einer Tiefgarage. Der Entwurf sieht an der Brückstraße, Ecke Von-Graefe-Straße, ein dreigeschossiges Wohnhaus vor, an das sich nach hinten ein zweigeschossiger Anbau anschließt. Im Hinterland sollen vier „Punkthäuser“ mit quadratischer Grundform entstehen – mit jeweils zwei Geschossen plus einem zurück versetzten Staffelgeschoss. Alle Gebäude sollen über die Treppenhäuser mit der Tiefgarage verbunden sein. 24 Bäume und eine Dachbegrünung sind für das Areal vorgesehen, das aktuell zu 80 Prozent versiegelt ist.

Auch dieser Bebauungsplan ist zuletzt vom Planungsausschuss in die letzte Offenlage gegangen – mit der Möglichkeit für Bürger, Anregungen und Kritik loszuwerden. In beiden Verfahren könnte noch in diesem Jahr ein rechtskräftiger Bebauungsplan verabschiedet werden.