Gladbeck. Das Jahr 2024 hat viele Schwierigkeiten mit sich gebracht. Wird 2025 besser? Gladbecker haben Hoffnungen, äußern aber auch Bedenken.
Ein Jahr mit vielerlei Turbulenzen liegt hinter uns. Massiv kletternde Preise und Kosten in fast allen Lebenslagen, steigende Armut, Angst um den Arbeitsplatz, Krieg in der Ukraine und in Gaza, politische Wirren im In- und Ausland – die Liste der Probleme, die die Bevölkerung in diesem Land umtreiben, ließe sich mühelos fortsetzen. Wie begegnen Menschen in Gladbeck dem neuen Jahr 2025? Voller Optimismus? Mit Sorge? Die WAZ hat sich in der Stadt umgehört.
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Silke Ehrbar-Wulfen hat als Stadtkämmerin angesichts der Finanzmisere eigentlich keinen Grund zur Freude. Doch die Zahlen-Expertin gibt die Hoffnung nicht auf und sagt: „Für mich selber wünsche ich mir nichts, ich bin wunschlos glücklich. Doch für die Stadt hoffe ich, dass Bewegung in die Altschulden-Problematik kommt.“ Der Bevölkerung solle eine Last von den Schultern genommen werden – durch „eine auskömmliche Finanzierung“ der Stadt.
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Und das nicht nur für Gladbeck. Denn: Die roten Zahlen sieht Silke Ehrbar-Wulfen als ein „kommunales flächendeckendes Problem“.
„Für mich selber wünsche ich mir nichts, ich bin wunschlos glücklich. Doch für die Stadt hoffe ich, dass Bewegung in die Altschulden-Problematik kommt“
Nach wie vor stehe Gladbeck „vor immens steigenden Kosten“, beispielsweise für Eingliederung. Einen Beitrag, so fordert die Stadtkämmerin, solle das Land übernehmen: „Wie in anderen Bundesländern, die sogar zum Teil ganz dafür aufkommen.“
„Dass unsere Tafelarbeit auch in 2025 weitergehen kann und sich viele Ehrenamtliche beim DRK engagieren“
Wilhelm Walter, Kopf des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) in Gladbeck, nimmt das zurückliegende und das bevorstehende Jahr gleichermaßen in den Blick. Immer mehr arme Menschen, die der mobile Tafelladen der Hilfsorganisation versorgt, bei einer immer schwierigeren Finanzierung: Das bereitet dem Fachmann Kopfschmerzen. Er hofft, „dass unsere Tafelarbeit auch in 2025 weitergehen kann und sich viele Ehrenamtliche beim DRK engagieren“. Für sich selber wünscht sich Wilhelm Walter „Gesundheit, na klar“!
„Ich wünsche meinen sechs Enkelkindern, dass sie weiter Erfolg in Schule und Ausbildung haben“
Dem schließt sich Manfred Samen, Kenner der Gladbecker Lokalgeschichte und Kämpfer gegen Rechtsextremismus, an. Der bald 90-Jährige hofft, „dass Putin seine Kriegsraserei einstellt“. Seine sechs Enkelkinder mögen außerdem weiter Erfolg in Schule und Ausbildung haben...
„Ich hoffe, dass weiterhin sehr viele Gladbecker an der Natur interessiert sind“
Gerd Tersluisen vom Hegering Gladbeck ist ein positiver Mensch. Für ihn ist die Zukunft nicht rosig, sondern grün. Er sagt: „Ich befürchte gar nichts. Aber ich hoffe, dass weiterhin sehr viele Gladbecker an der Natur interessiert sind.“ Und wenn er sich etwas wünschen dürfte, dann dies: „Dass die Menschen behutsam mit Flora und Fauna umgehen. Dass die Gladbecker Bäume, Blumen und Tiere zu schätzen wissen.“
„Durch die unklare politische Situation werden notwendige Reformen im Gesundheitswesen verschleppt“
Kritisch schaut Dr. Gregor Nagel auf die vor uns liegenden Monate. Der Hausarzt und Sprecher des Ärztenetzes Gladbeck meint: „Wenn man auf die weltpolitische Lage guckt, sehnt man sich nach Frieden.“ Nach Ansicht des Mediziners herrscht auch in seinem Metier eine angespannte Lage. „Durch die unklare politische Situation werden notwendige Reformen im Gesundheitswesen verschleppt“, so Nagel. Die Krankenhaus-Reform müsse „vernünftig umgesetzt“ werden. Wobei dem Arzt im medizinischen Zentrum Butendorf ebenfalls begeistert das Herz hüpfen würde: „Wir würden uns über ärztliche Verstärkung freuen.“
„Verhandlungen sollen dazu führen, dass die Beteiligten zur Vernunft kommen“
Rolf Hilgers, der in der städtischen Musikschule den Ton angibt, stimmt zu: Friede soll sein! „Ich wünsche mir, dass Kriege weltweit ein Ende finden, für Familien überall auf der Welt. Verhandlungen sollen dazu führen, dass die Beteiligten zur Vernunft kommen.“
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Hilgers hat zudem ein berufliches Anliegen: „Unsere Musikschule feiert ihren 60. Geburtstag. Es wäre schön, wenn sie weiter in Qualität und Quantität stabil bliebe und sich das Angebot vielleicht sogar ausbauen ließe!“ Als Privatmensch, meint er, sollten alle bekommen, „was wir weltweit brauchen“. Hilgers betont: „Wie streben nach immer mehr, aber das macht nicht glücklich.“
„Man redet viel über Dinge, die schlecht laufen“
René Hilgner, erster Betriebsleiter des Zentralen Betriebshofs Gladbeck (ZBG), blickt aufs große Ganze. Sein Wunsch: „Weltfrieden, das Ende aller globalen Kriege.“ Achso, und da wäre noch etwas, das Hilgner am Herzen liegt: nicht immer schwarzsehen, mehr positiv denken. „Man redet viel über Dinge, die schlecht laufen. Dabei funktioniert doch vieles gut im Tagesgeschäft. Manchmal melden sich Gladbecker bei uns, die sich bedanken: Da hat etwas super geklappt.“ Mehr davon!
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