Gladbeck. Viele Menschen sind laut aktuellem Schuldneratlas überschuldet. Die Quote ist im „besten“ Bezirk in Gladbeck gestiegen. So ist die Lage.
In Gladbeck sind nach wie vor viele Menschen überschuldet. Besonders in einem Bezirk liegt die Quote der Verschuldeten über dem Schnitt des gesamten Ruhrgebiets. Das geht aus dem Schuldneratlas 2024 hervor, den die Wirtschaftsauskunftei Creditreform am Dienstag veröffentlicht hat.
Unterteilt werden die Stadtgebiete für die Erhebung nach Postleitzahlen. Im Bezirk 45966, zu dem Alt-Rentfort, Rentfort, Rentfort-Nord, Schultendorf und Zweckel zählen, ist die Schuldnerquote – also der Anteil überschuldeter Erwachsener an der Gesamtbevölkerung – in Gladbeck nach wie vor am geringsten. Aber: Es ist in diesem Jahr der einzige Bezirk, in dem die Quote leicht gestiegen ist. Sie liegt bei 9,88. Im Jahr 2023 lag sie noch bei 9,76 Prozent. 2022 allerdings noch bei 10,25 Prozent.
In Ellinghorst und Mitte ist die Zahl der Überschuldeten leicht gesunken
Auf dem zweiten Platz in Gladbeck folgt der Bezirk 45964, also Ellinghorst und Mitte. Hier sind 12,41 Prozent der Einwohner überschuldet, im Jahr 2023 waren es noch 12,68 Prozent. In diesen beiden Stadtteilen ist die Schuldnerquote damit leicht gesunken.
Schlusslicht bleibt der Bezirk 45968 mit Brauck, Butendorf und Rosenhügel. 14,14 Prozent der Einwohner dort sind verschuldet. Im vergangenen Jahr lag die Quote noch bei 14,48 Prozent. 14,39 Prozent waren es 2022.
Im Kreis Recklinghausen ist die Schuldnerquote ebenfalls leicht gesunken
Unter den Schnitt des Kreises Recklinghausen schafft es mit diesen Quoten nur ein Gladbecker Bezirk, nämlich der mit den Stadtteilen Alt-Rentfort, Rentfort, Rentfort-Nord, Schultendorf, Zweckel und einem Teil Kirchhellens.
Im Kreis Recklinghausen liegt die Schuldnerquote im Jahr 2024 bei 11,64 Prozent und ist damit im Vergleich zu 2023 gesunken, damals lag die Quote nämlich noch bei 12,01.
Unter den Schnitt des Ruhrgebiets schaffen es aber immerhin die beiden Gladbecker Bezirke 45966 und 45964. Denn der Schnitt im Ruhrgebiet liegt bei 12,43 Prozent.
Die höchsten Schuldnerquoten im Ruhrgebiet haben Gelsenkirchen, Herne und Duisburg
In Deutschland sind in diesem Jahr 5,56 Millionen Privatpersonen überschuldet. Auf das Ruhrgebiet entfallen davon 416.226 und damit etwa 7,5 Prozent. Wie in allen Jahren zuvor ist die Schuldnerquote in NRW und Deutschland deutlich niedriger als im Ruhrgebiet. Absolut gesehen leben mit unter 10.000 Personen die wenigsten Überschuldeten in Bottrop und mit fast 65.000 die meisten in Duisburg.
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Die höchsten Schuldnerquoten im Ruhrgebiet haben Gelsenkirchen (16,48), Herne (15,84) und Duisburg (15,77). Die besten Bottrop (9,29), der Kreis Unna (9,53) und der Ennepe-Ruhr-Kreis (9,74).
In vielen Ruhrgebietsstädten ist die Zahl der Verschuldeten rückläufig
Insgesamt ist in zwei Dritteln der Ruhrgebietskommunen die Schuldnerquote rückläufig, so die Autoren der Studie. Lediglich der Ennepe-Ruhr-Kreis (0,33 Prozentpunkte), Bochum (0,37 Prozentpunkte), Essen (0,09 Prozentpunkte) und Herne (0,21 Prozentpunkte) weisen einen moderaten Anstieg auf.
Allerdings ist die Einwohnerzahl der über 18-Jährigen in all diesen drei Kommunen und dem Kreis rückläufig, teilweise stark. Das führt zu einem stärkeren Anstieg der Schuldnerquote. So beispielsweise in Bochum, wo die Schuldnerzahl gestiegen, die Einwohnerzahl aber um mehr als 8000 gesunken ist, so die Wirtschaftsauskunftei Creditreform in ihrer Auswertung.
Zu den häufigsten Gründen, warum Menschen sich überhaupt verschulden, zählt an erster Stelle Arbeitslosigkeit. Aber auch gesundheitliche Gründe, Scheidung oder ein langfristiges Niedrigeinkommen können dazu führen. Als überschuldet gilt, wer seinen finanziellen Verpflichtungen langfristig nicht nachkommen kann. Für seinen „Schuldneratlas“ wertet Creditreform anonymisierte Daten aus amtlichen Registern, von Online-Händlern und anderen Quellen aus.
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