Gladbeck. Gebühren des Betriebshofs: Wie tief müssen Gladbecker im Jahr 2025 in die Tasche greifen? Der ZBG stellt seine aktuellen Berechnungen vor.

Alles wird teurer: Lebensmittel, Heizen, Tanken und vieles mehr. Gute Nachrichten für die Kundschaft kommen jetzt aus Gladbeck – wenigstens, was die Preise für Abfallentsorgung und Straßenreinigung angeht.

René Hilger, erster Leiter des ZBG, legte im Betriebsausschuss am Montagabend die aktuellen Berechnungen für Kosten, Erlöse und neue Tarife für 2025 vor. Wobei zu sagen ist: Die neuen sind größtenteils die bisherigen.

Was sollen Gladbecker im Jahr 2025 für die Straßenreinigung zahlen?

Das gilt für die Straßenreinigungsgebühren. Hilgner sagte im Fachausschuss: „Wir können sie beibehalten, das ist ein gutes Gefühl. Die Bevölkerung ist genug gebeutelt.“ Den Bedarf hat der ZBG mit 1,8 Millionen Euro kalkuliert. Der erste Betriebsleiter: „Wir ermitteln die Kosten und die Erlöse. Im Jahr 2023 wurden 50.000 Euro zu viel gezahlt; das rechnen wir gegen, sodass unterm Strich die Gebühren unverändert bleiben.“

Pro laufenden Meter sind weiterhin 4,87 Euro fällig. In der Innenstadt bleibt es bei 9,43 Euro.

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Die Gladbecker dürfen sich auch über die vorgeschlagenen Preise für die Abfallentsorgung in den Haupttarifen im kommenden Jahr freuen: „Alles bleibt wie in 2024!“ Um ein paar Beispiele zu nennen: Die jährliche Entsorgung eines 60-Liter-Behälters kostet bei wöchentlich einmaliger Leerung 229,21 Euro ohne Kompostierrabatt, mit einem solchen 207,39 Euro. Diejenigen, die mit einer 14-tägigen Abfuhr ihrer 60-Liter-Tonne auskommen, zahlen weiterhin ohne Kompostierrabatt 120,11 Euro, mit 109,16.

Wie werden die Tarife 2025 für die Müllabfuhr aussehen?

Vergleichbar soll mit größeren Behältnissen verfahren werden. Für die wöchentlich einmalige Abfuhr eines 80-Liter-Behälters bleibt es dann bei 301,95 Euro (272,85 Euro). Für die 14-tägige Abfuhr berechnet der Zentrale Betriebshof Gladbeck 156,48 Euro (141,93).

Die Zahl der gebührenfreien Bioabfallbehälter stieg von 2850 Behältern im Jahr 2001 auf 14.209 in 2024. Für das kommende Jahr geht die Verwaltung von einem leichten Anstieg auf derzeit 14.276 Tonnen aus. „Die zunehmende Inanspruchnahme war und ist gewollt, zeigt die hohe Akzeptanz, führt aber auch zu Mehraufwand durch höheren Personal- und Maschineneinsatz, Behälterzukäufe und Entsorgungskosten.“ Seit 2002 können gegen eine zusätzliche Gebühr auch größere oder zusätzliche Bioabfallbehältnisse über den kostenlos zur Verfügung gestellten Umfang hinaus benutzt werden. Dieses Angebot soll beibehalten werden. Die jährliche Zusatzgebühr beträgt in 2025 wie im Vorjahr 23,10 Euro je 20 Liter.

Was ändert sich voraussichtlich?

Für nur wenige Gruppen soll sich der Preis für die Entsorgung erhöhen. Da ist beispielsweise die Abfuhr der Abrollcontainer zu nennen: Sie soll, so der ZBG-Vorschlag, von 168 Euro (2024) auf 184,50 Euro steigen. Für Sonderleistungen, die außerhalb der Normabfuhr liegen und nach tatsächlichem zeitlichen Aufwand bemessen werden, ist unter anderem mit folgenden Sätzen kalkuliert: Einsatz eines Fahrers plus ein Euro auf 54 Euro, gewerblicher Mitarbeiter ebenfalls ein Euro mehr – 50 statt 49 Euro.

Am Umweltbrummi können Problem-Abfälle in Gladbeck abgegeben werden.
Am Umweltbrummi können Problem-Abfälle in Gladbeck abgegeben werden. © FUNKE Foto Services | Michael Korte

Die Stundensätze für eingesetzte Fahrzeuge sollen ebenfalls etwas teurer werden. Dann würde der Einsatz eines Abfallsammelfahrzeugs zum Beispiel im kommenden Jahr mit 48 Euro (2024: 45 Euro) zu Buche schlagen. Umweltbrummi: 34 statt 32 Euro; Kehrmaschine: 59 statt bisher 52 Euro, um nur einige Posten zu nennen. „Für die Entsorgung von Restabfällen zur Beseitigung wird eine Gebühr von 184,50 Euro je entsorgte Gewichtstonne erhoben“, schlägt der ZBG vor. In diesem Jahr sind‘s noch 168,00 Euro.

Ein Treffen mit Bürgern und Bernd Lehmann (Grüne, Ratsherr), Vera Bücker (BUND) und Vertretern des ZBG findet am Dienstag, 16. Januar 2024, im Buerschen Wald in Gladbeck statt. Dort sind Fällungen geplant, die als

„Wir haben faktisch drei Jahre Zeit, den Überschuss an die Kundschaft zurückzugeben“

René Hilgner
Erster Betriebsleiter des Zentralen Betriebshofs Gladbeck

Wer Restabfall am Recyclinghof abgeben will, zahlt für Einzelabfallarten und Sondermengen etwa 3,80 Euro, wenn es sich um Gartenabfall je angefangene 100 Liter über einen Kubikmeter hinaus handelt. Die Entsorgung eines Sacks Tapeten kostet drei Euro, eines unverpackten Nachtspeichergeräts 250 Euro.

Wie entstehen die Berechnungen?

René Hilgner zum Hintergrund der Berechnung der Abfallgebührensätze: „Wir haben einen Gesamtgebührenbedarf von 11.350.279 Euro. Der Wert liegt um 362.927 Euro über dem für 2024 festgestellten Bedarf. 1,9 Millionen haben wir, salopp gesagt, in der Spardose. Der wollen wir 817.338 Euro entnehmen.“ Das Plus resultiere aus Gebühren, die der Betriebshof zu viel eingenommen habe. „Wir haben faktisch drei Jahre Zeit, den Überschuss an die Kundschaft zurückzugeben.“

Dank dieses Vorgehens sei es nun möglich, die Sätze für 2025 so gut wie unangetastet zu lassen. „Im Gebührenausgleichsposten dieser kostenrechnenden Einrichtung sind von den Überschüssen der Jahre 2021, 2022 und 2023 zur Zeit noch insgesamt 1.931.250 Euro enthalten“, so die Erklärung.

Von einer höheren Entnahme aus dem Ausgleichsposten rät die Verwaltung „mit Blick auf bereits jetzt erkennbare deutliche Kostensteigerungen in 2026 und in den folgenden Jahren ab, um die künftigen Bedarfe in ihrer Entwicklung zu verstetigen und so sprunghafte Gebührenanstiege zu vermeiden“.

Einstimmung votierten die Mitglieder des Betriebsausschusses für die Gebührensätze, die Hilgner in der Sitzung vorstellte. Die endgültige Entscheidung fällt der Stadtrat am 12. Dezember.

Der erste Betriebsleiter René Hilgner kündigte an, dass der ZBG im kommenden Jahr am 8. März wieder einen Komposttag durchführen wolle. Die Aktion „Gladbeck putzt“ steht für den 29. März im Kalender.

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