Hagen. Romane, Krimis, Klassiker: Bücher sind beliebte Geschenke zu Weihnachten. Buchhändler aus der Region verraten hier ihre Empfehlungen.

Weihnachten rückt langsam näher. Wer sich Gedanken um ein Geschenk für seine lesefreudigen Liebsten machen möchte, findet in unserer Serie „Südwestfalen liest“ mit Sicherheit den ein oder anderen Schatz. Hier gibt es eine Auswahl unserer schönsten Buchtipps:

„Solange wir schwimmen“: Eine Geschichte über Mut und Hoffnung

Eine Tochter, die für die Erinnerungen ihrer dementen Mutter kämpft, um ihrem Leben einen Sinn zu geben - mit dem lang ersehnten Roman „Solange wir schwimmen“ hat Autorin Julie Otsuka ihre begeisterten Leser beschenkt. Mit einer Geschichte über Liebe und Verlust, Trauer und Erinnerung, die gerade jetzt zur Weihnachtszeit das Herz anrührt.

  • Julie Otsuka: Solange wir schwimmen. Mare Verlag, 160 Seiten, 22 Euro

Unterhaltsamer Krimi: „Die Erfindung des Lächelns“

Autor Tom Hillenbrand bietet einen kurzweiligen Krimi in der malerischen Kulisse von Paris in einem noch jungen 20. Jahrhundert: Am 22. August 1911 wird aus dem Louvre die Mona Lisa gestohlen, und die ganze Welt ist entsetzt. Kommissar Juhel Lenoir setzt alles daran, das Bild wiederzufinden, lässt Grenzen sperren und Bahnhöfe überwachen, aber vergebens, das Bild bleibt verschollen. Ein turbulentes Krimiabenteuer voller bekannter Gesichter der Kunst- und Kulturgeschichte beginnt.

  • Tom Hillenbrand: Die Erfindung des Lächelns. Kiepenheuer & Witsch, 25 Euro.

Eine rasante Reise in die Welt der Spione: „Wie Sterben geht“

Ein Spionagethriller, der sich kaum aus der Hand legen lässt: „Wie Sterben geht“ von Andreas Pflüger nimmt uns mit in die beklemmende Atmosphäre des Kalten Kriegs 1983. Ein packendes Abenteuer über Spionage, Verrat und Liebe rund um die Protagonistin Nina Winter, eine BND-Analystin, die als Führungsoffizierin eines Top-Agenten nach Moskau geht. Dort gerät sie in einen Sumpf aus Intrigen und das Schicksal nimmt seinen Lauf...

  • Andreas Pflüger: Wie Sterben geht, Suhrkamp, 448 Seiten, 25 Euro

„Der späte Ruhm der Mrs. Quinn“: Über den Mut zum Neubeginn

Mrs. Quinn ist 77 Jahre alt und lebt ihr Leben im Alltagstrott, als sie sich plötzlich zu einem großen Schritt entschließt: Die Hobbybäckerin nimmt ihren ganzen Mut zusammen und bewirbt sich als Kandidatin in einer renommierten Fernseh-Backshow. Was für einen Wendepunkt die Teilnahme an dem harten Wettbewerb für die Endsiebzigerin darstellt, wird vor allem durch den zweiten Handlungsstrang deutlich: Die Geschichte einer jungen Frau, die fast an den Umständen zerbricht, die aus heutiger Sicht frauenfeindlich und diskriminierend waren und welche das Leben einer Frau in der damaligen Zeit bestimmten.

„Der späte Ruhm der Mrs. Quinn“ von Olivia Ford macht Mut und Lust, Neues auszuprobieren.
„Der späte Ruhm der Mrs. Quinn“ von Olivia Ford macht Mut und Lust, Neues auszuprobieren. © dtv Verlag | dtv Verlag

Eine liebevoll erzählte, tiefgründige Geschichte, die berührt und ermutigt.

  • Olivia Ford: Der späte Ruhm der Mrs. Quinn. dtv, 24 Euro

Lesespaß für die ganze Familie: „Ein Sommer in Sommerby“

Das Schmökern oder Vorlesen von Büchern wie der „Sommerby“-Reihe von Kirsten Boie wird zum Abenteuer durch die spannenden Geschichten um die Geschwister Martha, Mikkel und Mats, die den Sommer bei ihrer Großmutter an der Ostsee verbringen und das idyllische Haus der Oma vor den Intrigen eines raffgierigen Immobilienmaklers retten müssen.

Eine packende, einfühlsame Geschichte über Zusammenhalt, Freundschaft und Familie, die kleine und große Bücherfreunde schnell in ihren Bann zieht. Die Reihe eignet sich für Kinder ab sieben Jahren.

  • Kirsten Boie: Sommerby-Bände 1- 4. Verlagsgruppe Oetinger, 15 Euro

Von Hexen und Magie: „Ein Mädchen namens Willow“

Eine Geschichte über Freundschaft und Naturverbundenheit: Autorin Sabine Bohlmann erzählt die Geschichte des Mädchens Willow, das mit seinem Vater das geerbte Anwesen der Tante zieht, zu dem auch ein Wald gehört. Schnell findet Willow heraus, dass Tante Alwina ihr noch ein anderes, besonderes Erbe hinterlassen hat: ihre Hexenkraft. Gemeinsam mit einem kleinen Fuchs besteht Willow viele Abenteuer und wächst über sich hinaus, um den Wald vor der Zerstörung zu retten.

Das Buch eignet sich für Kinder ab zehn Jahren.

  • Sabine Bohlmann: Ein Mädchen namens Willow. Thienemann-Esslinger Verlag, 13 Euro

„Die Novemberschwestern“: Ein Klassiker, der heute noch so aktuell ist wie damals

Schon 1934 veröffentliche Pulitzer-Preisträgerin Josephine W. Johnson mit ihrem Debut „Die Novemberschwestern“ einen Roman, der heute nicht aktueller sein könnte: Auf einer Farm in den USA kämpft die Familie Hardmarne ums Überleben. Die Weltwirtschaft befindet sich in der Krise, ausbleibender Regen gefährdet die Ernte. Hunger und Hypotheken, männliche Dominanz: Für die drei Hardmarne-Schwestern beginnt eine schwere Zeit.

Ein Klassiker neu entdeckt: Josephine W. Johnsons „Die Novemberschwestern“.
Ein Klassiker neu entdeckt: Josephine W. Johnsons „Die Novemberschwestern“. © Aufbau-Verlag | Aufbau-Verlag

„Die November-Schwestern“ ist fast 90 Jahre alt, mit seiner fesselnden Erzählweise und der Auseinandersetzung mit kritischen Themen wie Emanzipation und dem notwendigen Erhalt natürlicher Ressourcen ist der Roman seiner Zeit jedoch weit voraus.

  • Josephine W. Johnson: Die Novemberschwestern. Aufbau-Verlag, 22 Euro

Troubadour - Ein neuer packender Krimi aus der französischen Provinz

Martin Walker entführt uns mit seinem neuesten Krimi erneut ins provinzielle Périgord: Bruno, Chef de Police, steckt mitten in den Vorbereitungen für das alljährliche Konzert in Saint-Denis. Die okzitanische Folkband Les Troubadours soll auftreten, die mit ihrem neuesten Hit gerade für Zündstoff sorgt, denn der Songwriter setzt sich für die katalanische Unabhängigkeitsbewegung ein. Als die spanische Regierung eine Warnung vor einem terroristischen Anschlag ausspricht, ist Bruno sofort in Alarmbereitschaft.

Der britische Autor versteht es auch in seinem neuen Roman wieder blendend, Geschichte, Aktuelles, die politische Kultur Frankreichs und die ganze spezifische Denke der französischen Provinz zu neuen spannenden Geschichten zu verbinden.

  • Martin Walker: Troubadour. Der 15. Fall für Bruno, Chef de Police. Diogenes Verlag, 26 Euro

Kunst für Banausen und Experten: Eine Tour mit Kunstcomedian Jakob Schwerdtfeger

Eine Tour durch die Welt der Kunst: Autor Jakob Schwerdtfeger ist Kunsthistoriker und Comedian und hat mit „Ich sehe was, was du nicht siehst, und das ist Kunst“ sein erstes Buch veröffentlicht, in dem er die Leser mit Sachverstand und Witz durch die Epochen der Kunstgeschichte führt. Ein außergewöhnliches Buch voller Spaß, Ironie und Begeisterung für die großen Kunstwerke unserer Zeit.

  • Jakob Schwerdtfeger: Ich sehe was, was du nicht siehst, und das ist Kunst. dtv, 22 Euro
Jakob Schwerdtfeger: „Ich sehe was, was du nicht siehst, und das ist Kunst“ - Ein Buch für Banausen und Experten.
Jakob Schwerdtfeger: „Ich sehe was, was du nicht siehst, und das ist Kunst“ - Ein Buch für Banausen und Experten. © dtv Verlag | dtv Verlag

Eine Liebeserklärung an alle Großeltern und an die Insel: „Sylter Welle“

Autor Max Richard Leßmann entführt den Leser auf eine Reise nach Sylt: „Sylter Welle“ ist eine Geschichte über die bildschöne Landschaft und die Besonderheit der Insel, die Eigenarten und liebevollen Marotten von Großeltern, über Familie und Freundschaft.

  • Max Richard Leßmann: Sylter Welle, Kiepenheuer und Witsch, 22 Euro

Blumen, Gedichte - und Gift: „Der Botaniker“ zieht schnell in seinen mörderischen Bann

Ein Serienmörder, der seinen Opfern tödliche Blumen schickt: Für den Ermittler Washington Poe kommt der knifflige Fall zu einem sehr ungünstigen Zeitpunkt. Die berühmte, forensische Pathologin Estelle Doyle, mit der er befreundet ist, wird verdächtigt ihren Vater erschossen zu haben und er möchte ihr unbedingt helfen. Zusammen mit seiner taffen Chefin und einer brillanten, aber sozial inkompetenten Analystin untersucht der zynische Ermittler Poe die beiden Fälle, die scheinbar nichts miteinander zu tun haben. Oder doch?

Der britische Bestsellerautor M.W. Craven zieht mit schlagfertigen Dialogen, jeder Menge Humor und bunten Charakteren unweigerich in seinen Bann mit seinem preisgekrönten Krimi „Der Botaniker“.

  • M.W. Craven: Der Botaniker. Droemer Knaur-Verlag, 16,99 Euro

„Wenn sie wüsste“ - Gänsehaut-Lesen mit Freida McFadden

In ihrem Thriller-Debut „Wenn sie wüsste“ lockt Autorin Freida McFadden den Leser in eine verworrene Geschichte voller Intrigen und Hinterlist: Mit der Stelle als Hausmädchen in einer imposanten Villa scheint sich das Blatt für die obdachlose Millie endlich zu wenden. Doch schon kurz nach ihrem Einzug in das vornehme Haus fällt ihr auf, dass einiges an ihren Arbeitgebern, die dort leben, seltsam ist. Der italienische Gärtner will sie vor etwas warnen, aber Millie kann ihn nicht verstehen...

Thriller-Spannung pur: „Wenn sie wüsste“ von Freida McFadden.
Thriller-Spannung pur: „Wenn sie wüsste“ von Freida McFadden. © Heyne Verlag | Heyne Verlag

Eine fesselnde Intrige, die den Leser nicht mehr loslässt und es äußerst schwierig macht, das Buch wieder zur Seite zu legen.

  • Freida McFadden: Wenn sie wüsste. Heyne-Verlag, 16 Euro

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