Buchhändler Oliver Kraus empfiehlt ein Wohlfühl-Buch von Satoshi Yagisawa für lange Sommerabende.

Ein charmanter „Wohlfühl-Roman“ mit japanischem Flair für Bücherfreunde: Satoshi Yagisawa, „Die Tage in der Buchhandlung Morisaki“. Die junge Takako lebt in Tokio ein zufriedenes Leben, bis ihr Freund ihr mitteilt, dass er bald heiraten wird. Aber nicht sie, sondern eine gemeinsame Arbeitskollegin. So verliert Takako an diesem Tag nicht nur ihre Liebe, sondern auch noch ihre Arbeit.

Ihr Onkel Satoru, den sie schon seit ihrer Kindheit nicht mehr gesehen hat, bietet ihr Zuflucht in der winzigen, mit Büchern vollgestopften Wohnung über seinem kleinen Antiquariat an. Der Laden befindet sich im Herzen von Tokios pulsierendem Bücherviertel Jimbocho, wo sich Buchhandlung an Buchhandlung reiht. Ihr Onkel stellt nur eine einzige Bedingung: Takako soll jeden Morgen für ein paar Stunden seinen Laden betreuen. Dabei lernt sie nicht nur die ungewöhnlichen Kunden des Antiquariats kennen, sondern entdeckt auch ihre Liebe zur Literatur und findet dadurch Schritt für Schritt ins Leben zurück.

Oliver Kraus ist Mit-Inhaber der Buchhandlung am Rathaus in Hagen. 
Oliver Kraus ist Mit-Inhaber der Buchhandlung am Rathaus in Hagen.  © Kraus | Privat

Aber auch der Onkel hat Probleme, denn er trauert immer noch seiner Frau Momoko nach. Sie verließ ihn vor fünf Jahren ohne jegliche Erklärung und war spurlos verschwunden. Dann ist Momoko plötzlich wieder zurück, aber sie will nicht über die Zeit ihres Verschwindens sprechen. Takako soll vermitteln und wird von Momoko zu einem ganz besonderen Wochenendausflug eingeladen.

Dieses warmherzige Buch ist leicht geschrieben und handelt von der Liebe zu Menschen und zu Büchern und wie sie uns helfen können, unseren Weg zu finden. Die vielen im Roman erwähnten Bücher machen neugierig auf die Schätze der japanischen Literatur.

Besonders gut gefallen hat mir die Atmosphäre in diesem kleinen, mit Büchern vollgestopften Antiquariat inmitten des Bücherviertels mit seinen mehr als 180 Buchhandlungen.