Schmallenberg. Warum die Buchhändlerin aus Schmallenberg begeistert ist von Juie Otsukas neuem Roman. Auf den mussten die Buchfreunde lange warten.

„Solange wir schwimmen“ von Julie Otsuka ist ein Juwel von einem Roman, das mich sehr angerührt hat. Trauer und Tragik auf der einen Seite und originelle Beobachtung und pointierte und witzige Passagen auf der anderen Seite regen zum Nachdenken an. Man wird es so schnell nicht vergessen. Die Autorin hat ein tolles Gespür für das Komische im Tragischen. Sie schreibt über Liebe und Verlust, Trauer und Erinnerungen.

Buchhändlerinnen und Buchhändler aus Südwestfalen geben für unsere Redaktion wöchentlich Expertentipps zu Lieblingsbüchern und solchen, die es werden können.

In der ersten Hälfte des Buches fühlt sich eine kleine Gemeinschaft von teilweise schrulligen Charakteren in einem unterirdischen Schwimmbad zu Hause. Hier schwimmen sie regelmäßig ihre gleichen Bahnen und lassen ihre Sorgen hinter sich. Bis eines Tages ein Riss im Becken erscheint und plötzlich die Gleichförmigkeit ihres Alltags ebenfalls Risse bekommt, so auch Alices Gedächtnis. Sie wird dement, und ihre Erinnerungen verblassen. Ihre Tochter versucht, ihre Erinnerung zu bewahren und dem Leben ihrer Mutter Sinn und Zusammenhang zu geben.

Mehr als ein Jahrzehnt nach dem Erscheinen ihres kleinen, stilvollen Romans „Wovon wir träumten“ hat Julie Otsuka endlich ein weiteres wundervolles Buch veröffentlicht. Die US-amerikanische Autorin mit den asiatischen Wurzeln wurde für ihr Werk mit zahlreichen, internationalen Preise wie dem PEN / Faulkner Award und gemeinsam mit ihrer Übersetzerin mit dem Albatros-Literaturpreis der Günter-Grass-Stiftung ausgezeichnet.

Bestseller