Warum Marianne Bange aus Brilon „Kulinarisches aus aller Welt“ empfiehlt.
Hin und wieder sonntags, kurz vor Mitternacht, haben Bücherfreundinnen und Bücherfreunde einen Termin vor dem Fernseher: Die ARD strahlt „Druckfrisch“ aus. Der Moderator: Denis Scheck. Scheck ist ein streitbarer Buchkritiker. Zu schön, wenn er Titel selbst namhafter Autorinnen und Autoren „in die Tonne“ wirft, noch schöner, wenn er Lesetipps gibt, auf die man sich verlassen kann. Im letzten Jahr hat Scheck mal wieder selbst ein Buch geschrieben. Lesegenuss auf 304 Seiten für 26 Euro. Viel weniger, als man für den lukullischen Genuss für fast alle im Buch beschriebenen Köstlichkeiten bezahlen müsste.
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Sie können das Buch wie ein Mehrgängemenü von der ersten Seite bis zum Schluss „verputzen“ oder einfach irgendwo aufschlagen und ein Häppchen genießen, ganz nach Ihrem eigenen Geschmack. Hervorragend komponiert und charmant angerichtet, serviert uns Scheck Kulinarisches aus aller Welt. Er findet, wie immer, klare Worte für Geliebtes und Ungeliebtes. Wenn Sie hier allerdings ausführliche Rezepte erwarten, werden Sie enttäuscht sein. Stattdessen werden Sie mit bildhaften und witzigen Geschichten rund um den kulinarischen Genuss und um snobistische Küchengeräte überhäuft. Garantiert wird Ihnen des Öfteren das Wasser im Munde zusammenlaufen. Auch Anekdoten bekannter Persönlichkeiten zu Kochkunst und Esskultur kommen nicht zu kurz. Ganz nebenbei mischt Scheck Literarisches und Persönliches, und er verrät sogar Restauranttipps.
Ob Denis Scheck so gut kocht wie er schreibt, weiß ich nicht, er hat mich (leider) noch nicht eingeladen. Aber ich kann dazu den Bestsellerautor Frank Schätzing (Der Schwarm) zitieren: „Nach glanzvollen Abenden an seinem Esstisch weiß ich immer noch nicht, ob Denis Scheck besser kocht oder besser schreibt. Und frage mich, mal kauend und mal lesend: Spielt es eine Rolle?“
Denis Scheck: Schecks kulinarischer Kompass – Köstliches und Kurioses aus meiner Küche und aller Welt. Piper Verlag, 26 Euro