Langenberg. Der URC Langenberg bietet Unterwasser-Rugby an. Das findet in bis zu fünf Metern Wassertiefe statt und erfordert gute Kondition.

Wer Matthias Taborsky und seinem Team beim Sport zuschauen will, der wird es schwer haben: Denn Taborsky gehört zum URC Langenberg – und der spielt Unterwasser-Rugby. „Absolut spannend“, findet er diesen Sport, „denn es ist die einzige Sportart, die in 3D stattfindet.“

Klar: Unter Wasser sind Gegen- und Mitspielerinnen und Mitspieler nicht nur vor, neben oder hinter ihm. Sondern können auch oberhalb oder unter ihm sein. „Das hat man aber irgendwann raus“, sagt Taborsky, „wie bei allem: üben, üben, üben.“

Fünf Meter unter Wasser

„So einen Brocken müssen Sie erstmal wegräumen“, sagt Matthias Taborsky lachend. Denn erst dann kann der Spieler mit dem Ball ein Tor erzielen.
„So einen Brocken müssen Sie erstmal wegräumen“, sagt Matthias Taborsky lachend. Denn erst dann kann der Spieler mit dem Ball ein Tor erzielen. © URC Langenberg

Gespielt wird in vier bis fünf Metern Wassertiefe, das Tor ist fest auf dem Beckengrund installiert. Ziel ist es, einen mit Salzwasser gefüllten Ball in das Tor zu bugsieren. Gar nicht so leicht, darf sich der Torhüter – oder die Torhüterin, Unterwasser-Rugby wird überwiegend in Mixed-Teams gespielt – sogar auf das Tor legen.

Sechs gegen sechs geht es im Wasser zur Sache, dazu kommen sechs Auswechselspieler. Die Pausen an der Oberfläche zum Luftholen sind kurz, „man merkt nämlich schon, wenn unter Wasser einer fehlt“, sagt Taborsky. „Da braucht man eine gute Kondition.“ Aber auch die kommt durch Training automatisch.

Drei Schiedsrichter im Einsatz

Überwacht wird so ein Spiel von drei Schiedsrichtern: Zwei mit voller Taucherausrüstung unter Wasser, einer über Wasser – damit zum Beispiel die Wechsel regelkonform ablaufen. Die Referees im Wasser haben ein Signalgerät, das mit einer Hupe gekoppelt ist. „Das hört man auch unter Wasser“, sagt Taborsky.

Spannendes Konditionstraining

Unterwasser-Rugby entstand aus der Idee , das manchmal doch etwas triste Konditionstraining der Sporttaucherei im Hallenbad ein wenig spannender und abwechslungsreicher zu gestalten.

Trainierte Spieler können etwa ein bis zwei Minuten unter Wasser bleiben, zwei bis drei Spieler sollten immer unter Wasser sein, damit ein entsprechender Spielfluss aufrecht erhalten bleibt.

Unterwasser-Rugby ist ein schnelles und technisch anspruchsvolles Spiel , bei dem ein großes Spielverständnis untereinander in der Mannschaft bestehen muss, da Kommunikation unter Wasser schlecht möglich ist.

Die Spieler wiederum sind ebenfalls gut ausgerüstet: mit Flossen, Masken, Schnorcheln, einer reißfesten Badehose und Kappen mit Ohrschonern. Dazu gibt’s für die Männer noch ein Suspensorium. Die Ausrüstung ist für die Gegner tabu, ebenso Würgegriffe – „aber sonst geht es schon ganz schön zur Sache“, sagt Matthias Taborsky lachend.

Über die DLRG zum URC gefunden

Er selbst ist über die DLRG zum URC gekommen: „Ich habe früher Wasserball gespielt“, sagt Taborsky, „aber in Langenberg habe ich nichts gefunden.“ Kollegen aus der DLRG haben ihm dann empfohlen, beim URC vorbeizuschauen. Zwei bis drei Probetrainings später „war ich so begeistert, dass ich geblieben bin.“

Für Zuschauer eher etwas schwierig – für die Spielerinnen und Spieler absolut spannend: Unterwasser-Rugby.
Für Zuschauer eher etwas schwierig – für die Spielerinnen und Spieler absolut spannend: Unterwasser-Rugby. © URC Langenberg

Wie in allen anderen Sportarten auch, hat der URC allerdings zurzeit Zwangspause. „Sonst trainieren wir mittwochs im Panoramabad Neviges und freitags im Nizzabad Langenberg“, sagt Taborsky. Treffpunkt ist dann um 20.15 Uhr, ins Bad geht es gemeinsam um 20.30 Uhr und ab 20.45 Uhr wird 30 Minuten trainiert.

Verein gibt es seit 1989

„Wenn genug Leute da sind, reicht das aber auch, um sich ordentlich auszupowern.“ In normalen Jahren nimmt der URC auch an Ligaspielen teil, diese Saison wäre er in der Landesliga West an den Start gegangen. „Wir rechnen auch damit, dass diese Spielzeit komplett ausfällt“, sagt Taborsky.

Gespielt wird Unterwasser-Rugby in Langenberg schon mehr als 50 Jahre, obwohl es den URC erst seit Juni 1989 gibt. „1967 war erstmals ein Team aus Langenberg unterwegs“, erzählt Matthias Taborsky. Als dann 1971 die Sportart offiziell anerkannt wurde, war auch gleich ein Team aus der Senderstadt im Ligabetrieb dabei.

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Ansprechpartner auf Homepage

Zwölf Jahre später bildet sich aus der Jugend des Tauchclubs heraus eine eigene Mannschaft, die dann in der Saison 1985/86 erstmals am Spielbetrieb teilgenommen hat. „Teile dieser Mannschaft waren dann auch an der Gründung des URC Beteiligt“, sagt Matthias Taborsky.

Wer Interesse an einem Probetraining hat, kann über die Homepage des Vereins die richtigen Ansprechpartner finden. Fünf Frauen stehen aktuell im Kader – darunter die Torfrau – und altersmäßig gibt es auch kaum eine Grenze: Die jüngsten Aktiven „sind 17, 18 Jahre alt“, sagt Matthias Taborsky, „die ältesten tief in den 50ern.“

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