Velbert. Der Rassegeflügelzuchtverein feiert im kommenden Jahr seinen 150. Geburtstag. Warum dieser Verein optimistisch in die Zukunft blickt.
Seit 1871 wird in Langenberg Geflügel gezüchtet – die Mitglieder des Rassegeflügelzuchtvereins können also im kommenden Jahr ihr 150-jähriges Vereinsjubiläum feiern. Immerhin 32 gemeldete Mitglieder und drei Jungzüchter ist der Verein stark, über Nachwuchssorgen möchte sich der Erste Vorsitzende Adolf Funke nicht beklagen: „Es kommt immer mal wieder jemand dazu und einzelne bleiben hängen“, berichtet der 82-Jährige, der seit 13 Jahren den Vorsitz des Vereins innehat. Denn wenn es auch mal eine Zeit gab, in der Geflügelzuchtvereine nicht besonders zeitgemäß schienen, so hat sich dieses Bild auch wieder gewandelt: „Das Hobby Geflügelzucht boomt“, berichtet Funke, „zu unseren Schauen sind in den letzten Jahren Leute aus Essen, Bochum oder Witten gekommen, darunter auch viele junge Familien mit Kindern“.
„Man ist durch die Tiere gebunden“
Zu sehen bekommen haben diese Besucher Gänse, Enten, Fasanen, Tauben, Hühner und Wachteln – denn diese Tiere werden von den Vereinsmitgliedern gezüchtet. Insgesamt nennen die alten und jungen Züchter rund 200 Tiere ihr eigen, die Zucht ist übrigens durchaus keine reine Männerdomäne. „Es gibt bei uns im Verein auch mehrere sehr engagierte Frauen, zwei der drei Jungzüchter sind Mädchen“, berichtet Adolf Funke gerne – mit 14 und 15 Jahren treten die jungen Damen in die Fußstapfen ihrer Eltern. Funke warnt jedoch davor, das Hobby zu unterschätzen: „Man ist durch die Tiere gebunden und braucht außerdem viel Platz, um sie artgerecht zu halten.“ Wer sich dessen bewusst ist und gerne in den Verein eintreten möchte, ist herzlich willkommen, wenn er die vorgegebenen Auflagen erfüllt.
Teilnahme an Tierschauen
Dafür können begeisterte Geflügelzüchter ihre Tiere dann auch einem breiten Publikum präsentieren, die Langenberger nehmen an der Kreisschau in Wülfrath und der Landesverbandsschau in Rheinberg teil. Gerne denkt Adolf Funke, der derzeit noch einige Hühner und zwei Gänse hält, an die Pfauen zurück, die ihm früher einmal gehörten: „Die sind immer beim Bauern nebenan in den Stall spaziert und haben da die Kälber verrückt gemacht“, schmunzelt der Vereinsvorsitzende. „Dass jedes Tier einen eigenen Charakter hat“, fasziniert ihn und die anderen Geflügelfreunde immer wieder – Namen bekommen die Vögel trotzdem nur in den allerseltensten Fällen, denn im Vordergrund steht stets das Ziel der Zucht.
Kriege stoppte das Vereinsleben nur vorübergehend
Ein Blick in die Geschichte des Vereins zeigt, dass große Katastrophen wie der Erste und Zweite Weltkrieg dem Vereinsgeschehen zwar abrupt ein Ende setzten – nach Kriegsende fanden sich die Züchter aber wieder zusammen, „kameradschaftliche Zusammenarbeit“ war stets Grundlage für die Zuchtkollegen. Adolf Funke musste schon als Kind die Hühner seines Vaters vor Schulbeginn füttern und blieb seitdem dem Verein treu. Eine kleine Eigenart hat er sich auch bewahrt: „Ich esse ausschließlich braune Eier“, erzählt Funke.
Treffen in Haus Nickhorn
Die Mitglieder des Geflügelzuchtvereins treffen sich normalerweise an jedem dritten Mittwoch im Monat um 19 Uhr zum Austausch in der Gaststätte „Haus Nickhorn“, Bleibergstraße 64.
Das nächste Treffen findet diesmal allerdings erst am Mittwoch, 28. Oktober, statt. Interessierte sind immer herzlich willkommen.