Langenberg. Die Sportfreunde Nizzatal haben sich vor gut zehn Jahren gegründet. Fußballspielen ist hier Hobby, Freundschaftsspiele nicht ausgeschlossen.

1974 war ein besonderes Jahr für den deutschen Fußball: Die Nationalmannschaft um Gerd „Bomber“ Müller und Franz „Kaiser“ Beckenbauer gewann auf heimischem Boden ihre zweite Weltmeisterschaft, im Finale gegen die eigentlich überlegen geglaubten Niederländer rund um Johan Cruyff. Die Oranje-Legende revolutionierte den Sport erst als Spieler mit Ajax Amsterdam und dem FC Barcelona, später dann noch einmal als Trainer und Strippenzieher der Katalanen.

Vielleicht angetrieben von den Szenen, die in jenem Sommer 1974 über die Bildschirme flimmerten, gründete eine Gruppe von Männern die Sportfreunde Nizzatal. „Damals war das eine Zusammenkunft von Polizisten, Feuerwehrmännern, Mitarbeitern der Stadt und Lehrern des Gymnasiums in Langenberg“, erzählt der heutige Vorsitzende der Sportfreunde, Udo Herrmann.

Gründung liegt gut zehn Jahre zurück

Bei Interesse beim Vorstand melden

Wer älter als dreißig ist und gerne zu Beginn des Wochenendes vor den Ball treten möchte, kann sich unter der Handynummer 0171 5309437 bei Präsident Udo Herrmann melden.

Meistens trainieren die Sportfreunde nur unter sich, ab und an gibt es aber auch Partien gegen andere Hobby-Mannschaften. Im nächsten Jahr vielleicht sogar in Süddeutschland.

Die Männer spielten in der Turnhalle des Gymnasiums, doch als irgendwann die Lehrer schwanden, wurde die Stadt hellhörig. „Die haben mitbekommen, dass wir noch immer in der Turnhalle der Schule spielen, obwohl gar keine Lehrer mehr dabei waren“, sagt Herrmann.

Deshalb habe man vor ungefähr zehn Jahren einen eingetragenen Verein gegründet und kann die Halle nun noch immer ganz offiziell nutzen – auch ohne Lehrer in den eigenen Reihen. Im Moment bietet der Verein auch ausschließlich das an: Ü30-Fußball, freitags von 17 bis 18 Uhr in der Sporthalle Nizzatal, wie sie offiziell heißt.

Aktuell 28 Mitglieder

Hier in der Sporthalle Nizzatal treffen sich die Sportfreunde jeden Freitag zum Kicken. Ein für dieses Jahr geplantes Freundschaftsspiel in Süddeutschland ist coronabedingt ausgefallen.
Hier in der Sporthalle Nizzatal treffen sich die Sportfreunde jeden Freitag zum Kicken. Ein für dieses Jahr geplantes Freundschaftsspiel in Süddeutschland ist coronabedingt ausgefallen. © FUNKE Foto Services | Christof Köpsel

28 Mitglieder hat der Klub aktuell, doch die Ziffer ist dehnbar. „Wir haben hier auch immer wieder Flüchtlinge integriert. Einfach alle, die Spaß am Fußball haben, sind hier willkommen.“ Zudem gebe es noch Exil-Nizzataler: „Wir haben zum Beispiel einen, der in der Nähe von Pforzheim wohnt“, erzählt Herrmann. „Wenn er hier seine Eltern besucht, ist er immer so da, dass er freitags um fünf erstmal mit uns eine Runde Fußball spielen kann.“

Eigentlich, erzählt Herrmann, habe man genau jenen Kollegen in diesem Jahr in seiner neuen schwäbischen Heimat besuchen wollen. Das fiel allerdings – wie so vieles im Jahr 2020 – wegen der Pandemie flach. „Aufgeschoben, nicht aufgehoben, wie man so sagt“, erklärt Herrmann und lacht.

Besuch in Süddeutschland geplant

Falls es im nächsten Jahr mit dem Besuch in Baden-Württemberg klappen sollte, wollen die Kicker aus dem Nizzatal in jedem Fall ein Freundschaftsspiel gegen eine dort angesiedelte Altherren-Mannschaft austragen. „Da werden wir dann bestimmt ein Freundschaftsspielchen hinbekommen“, sagt Herrmann.

Zu Beginn der Pandemie waren die Sportfreunde in den Schlagzeilen. Denn Präsident Herrmann war die Idee gekommen, die Kinder der Vereinsmitglieder basteln zu lassen. „Die Leute mussten ihre Kinder zu Hause betreuen und da ist mir eingefallen, dass sie mal ein paar Blumen basteln könnten.“

Danke für alle Helfer

Ende März ist der Vorsitzende dann durch Velbert gelaufen und hat die Blümchen aufgehängt: an Apotheken und Ärztehäusern, an der Sparkasse, bei der WAZ, Feuerwehr, Polizei und an Altenheimen. Alles unter dem Motto: „Velbert blüht auf, wir sagen Danke“. „Das war ein Signal, an alle, die geholfen haben. Unsere Mitglieder fanden das gut und ihre Kinder haben Spaß gehabt.“

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