Langenberg. Der Tauchsportclub Langenberg ist einer der ältesten Tauchclubs in Deutschland. Trainiert wird im Nizzabad und um eigenen Trainingssee.
Wenn Christian Schwerte über sein Hobby spricht, dann kommt er gar nicht aus dem Schwärmen heraus: „Es packt mich immer wieder“, sagt der Vorsitzende des Tauchsportclubs Langenberg (TSC). „Zu schweben, die Ruhe zu genießen“, fährt er fort. „Und man sieht viele spannende Dinge.“
Seit knapp zehn Jahren ist Schwerte Mitglied bei den Langenbergern und das, obwohl er in Dortmund wohnt. „Über einen Kollegen meiner Frau sind wir an den Verein gekommen, haben an einer Schnupperstunde teilgenommen und sind geblieben.“
Einer der ältesten Clubs in Deutschland
Mittlerweile arbeite er in Wuppertal, „da passt das besser“, sagt Schwerte, der Glück habe, dass „mein Tauch-Buddy bei mir wohnt. Nämlich meine Frau“, fügt er lachend an. Denn entweder habe der Partner das gleiche Hobby, oder viel Verständnis: „Am Tauchsamstag gehen wir eine Stunde tauchen. Aber mit An- und Abreise, Vor- und Nachbereitung gehen da schnell fünf Stunden rum. Das macht nicht jeder mit.“
Der Verein selbst ist einer der ältesten in Deutschland. Bereits 1963 gründeten einige begeisterte Langenberger den Club, „zwei davon leben auch noch“, freut sich der aktuelle Vorsitzende. Viele der „Altvorderen“, wie Schwerte die anderen langjährigen, etwas älteren Mitglieder, augenzwinkernd nennt, erzählen auch gerne von früher.
Mit dem Bulli ans Rote Meer
Etwa von einem Ausflug ans Rote Meer. „Die sind irgendwann in den 1970er Jahren mit einem Bulli und einem Kompressor im Gepäck nach Ägypten gefahren“, berichtet Christian Schwerte. „Das muss damals noch viel bunter gewesen sein als heute. Und heute ist es noch toll, dort zu tauchen.“
Solche Fernreisen sind das Salz in der Suppe beim Tauchsport. Erst 2019 waren die Langenberger Taucher mit 40 Sportlern an der Costa Brava. „Viele unserer Kinder sind mitgefahren und haben da ihren Tauchschein gemacht.“ Wenn es klappt – Stichwort Corona – dann soll es dieses Jahr noch nach Elba gehen.
Verein hat etwa 150 Mitglieder
„Wir haben zwei, drei Lehrer, die sich sehr für das Kindertauchen engagieren“, sagt Schwerte. Stand Februar hat der TSC 150 Mitglieder, davon sind etwa die Hälfte Kinder und Jugendliche. „Normalerweise“, fährt Schwerte fort, „haben wir zwei Trainingszeiten im Nizzabad.“
Dienstags sind die Kinder an der Reihe. Sie lernen die Grundlagen: Schwimmen und den Umgang mit Schnorchel und Flosse. Ab 10 Jahren kommt dann das Tauchgerät dazu. „Wer früh genug anfängt, hat überhaupt keine Probleme, das alles zu lernen“, sagt Christian Schwerte.
Ausbildung für Erwachsene
Auch die Erwachsenen werden ausgebildet. „Bronze, Silber, Gold mit allen Zwischenschritten bieten wir an“, sagt der Vorsitzende. Ausrüstung gebe es auch leihweise, „wer aber regelmäßig tauchen geht, hat eigenes Material.“
Wer mag, kann sich dann später auch spezialisieren. So sind fünf Mitglieder des TSC so genannte technische Taucher. „Da geht es dann in den Bereich von 100 Metern Tiefe“, erläutert Christian Schwerte. Dazu benötigen die Sportler schon eine ganz andere Ausrüstung. „Standardtiefe für uns sind sonst fünf bis zehn Meter, wenn wir im See tauchen. Im Meer dann auch schon mal bis 30, 35 Meter.“
Schnupperstunden auf Anfrage möglich
Dazu komme noch ein Mitglied, dass sich derzeit ins Apnoe-Tauchen einarbeite. Also Tieftauchen ohne Atemgerät. „Da muss man sehr viel mehr aus seinem Körper rausholen“, sagt Schwerte.
Grundsätzlich sei Fitness aber ein Thema beim Tauchen: „Spätestens, wenn ich das schwere Gerät zum Wasser schleppen muss, kommt der Sportanteil“, sagt Schwerte lachend.
Wer den Verein kennen lernen möchte, kann sich dazu über die Homepage www.tauch-sport-club-langenberg.de die Kontaktdaten besorgen. Es folgt ein Schnuppertraining, „um zu schauen, ob es passt, ob ich mit den Leuten zurecht komme, ob mir der Sport wirklich gefällt“, zählt Schwerte auf.
Und wo taucht der Vereinsvorsitzende am liebsten? „An der Pazifikküste vor Costa Rica. Ich habe noch nie so viele Rochen gesehen“, erzählt er mit strahlenden Augen. „Und in Deutschland: Ein alter Tagebau nahe Leipzig. Dort gibt es unglaublich viele Süßwasserfische.“
Das Vereinsleben
Der TSC Langenberg hat auch einen eigenen Trainingssee in der Nähe von Leverkusen. Dort gibt es eine kleine Steilwand und „große Karpfen und Hechte“, sagt der Vorsitzende Christian Schwerte.
Neben Training und Tauchgängen unternimmt der Verein auch Geselliges: Traditionell steht in jedem Jahr das Ruhrschwimmen an, „mit Floß und Flosse und anschließendem Grillen.“
Um Weihnachten herum steht ein Heringsessen an, dazu kommen Ausflüge. „Die haben wir aktuell aber zurückgefahren“, sagt Christian Schwerte. „Wegen Corona.“ Außerdem beteiligt sich der TSC am Ferienspaß der Stadt.