Langenberg. Die Langenberger SG bietet 19 verschiedene Sportarten an – darunter Exoten wie Intercrosse und Prellball. Jeder soll hier etwas für sich finden.
„Das Besondere an der LSG ist die ganze Vielfalt“, sagt Ismet Colak. Dem Vorsitzenden der Langenberger Sportgemeinschaft (LSG) ist der Stolz durchaus anzumerken, wenn er über seinen Verein spricht.
„Wir bieten Sportarten an, die in anderen Vereinen selten sind. Taekwondo zum Beispiel gibt es kaum bei Großvereinen, Intercrosse gibt es bundesweit höchstens noch zehnmal.“ Neunzehn verschiedene Sportarten bietet die LSG momentan an, wahrgenommen von 1490 Mitgliedern. Davon sind etwa 800 Kinder und Jugendliche.
Intercrosse und Prellball im Angebot
„Überall, wo wir den Langenberger Bürgern ein Heim für Sport anbieten können, machen wir das“, sagt Colak. Und so kommt es, dass es eben nicht nur Tennis und Handball, sondern auch Intercrosse und sogar Prellball gibt.
„Bei Großvereinen ist das Interessante, dass wir viel Neues ausprobieren können.“ Doch nicht nur das: Neben dem Breitensport verfügt die LSG auch über einige Sparten, die Leistungssport betreiben: „Beim Taekwondo etwa sind manche im Landeskader und Bundeskader oder sogar auf Weltebene unterwegs.“
Seit dem 30. Mai läuft der Betrieb wieder
Doch die Corona-Krise hat auch vor der ambitionierten LSG keinen Halt gemacht: „Bis Ende Mai ist bei uns alles eingestellt gewesen“, erklärt Colak, „seit dem 30. Mai haben wir den Betrieb wieder aufgenommen und zwar mit allen Auflagen“.
Das heißt: Alle Sportarten, die kontaktlos gemacht werden können, werden praktiziert. Dazu zählen zum Beispiel Yoga oder Step Aerobic. „Alle Sportarten, bei denen es normalerweise Kontakt gibt, werden bei größeren Gruppen draußen trainiert. Es gibt da viel Athletiktraining, also keinen Kontakt. Dafür nutzen wir den Sportplatz im Moment sehr stark.“
Online-Angebot für alle Velberter
In der Corona-Hochphase hat die LSG zudem ein Online-Training über die Video-Plattform „Zoom“ angeboten. „Wir haben das Ganze öffentlich zugänglich gemacht für alle Velberter“, sagt Colak. „Jeder konnte teilnehmen, so dass wir den Trainingsbetrieb aufrechterhalten konnten.“
Von März bis Ende Mai gab es daher achtmal pro Woche Online-Sport, fünfmal für Erwachsene und dreimal für Kinder von vier bis acht Jahren. „Das wurde gut angenommen.“
Alle Übungsleiter sind zertifiziert
Damit der Trainingsbetrieb immer optimal laufen kann, treffen sich Colak und seine Vorstands-Kollegen zweimal im Jahr mit allen Übungsleitern. Die sind übrigens alle zertifiziert. „Bei uns ist niemand Übungsleiter, der keinen Trainerschein hat“, sagt der Vorsitzende.
Bei den halbjährigen Treffen werden dann immer verschiedene Workshops organisiert, bei denen besprochen wird, was in Zukunft verändert werden muss.
Zwei Sekretärinnen unterstützen die Arbeit
Damit die Übungsleiter – die entgegen der gängigen Praxis für ihr Engagement bezahlt werden – sich nicht um administrative Vorgänge kümmern müssen, hat die LSG dafür seit einiger Zeit extra zwei Sekretärinnen eingestellt, die zweimal in der Woche für den Klub arbeiten.
So können sich die Übungsleiter voll auf den Sport konzentrieren. So wie Colak, der selbst Stunden gibt: „Ich bin seit 20 Jahren im Vorstand, seit neun Jahren Vorsitzender, mache selbst Taekwondo und bin Trainer.“
Tennisabteilung feiert 40. Geburtstag
Als die LSG vor vierzig Jahren ihre Tennis-Sparte eröffnete, gab es im Stadtteil fünf Tennisvereine mit 19 Freiplätzen und einer Halle mit vier Plätzen. „Damals haben wir auf einem Platz mit 50 Mitgliedern unter dem Motto ‚familiär, nicht elitär’ angefangen“, sagt Klaus-Hermann Müller, Abteilungsleiter der LSG-Tennisabteilung. Diesem Motto sei man treu geblieben, obwohl nach zehn Jahren ein zweiter Platz hinzukam, der in Eigenregie gebaut wurde, und die Mitgliederzahl zwischendurch auf 85 anstieg.
In der Gegenwart hat die Tennisabteilung 45 Mitglieder, von denen die große Mehrzahl bereits seit langen Jahren dabei ist. Vor einigen Jahren haben die Sportler gemeinsam ein Vereinsheim errichtet, in dem das Tennis-Leben der LSG nun floriert.
40-Jahr-Feier auf 2021 verschoben
Um weiter Menschen bei ihrem zusammenzubringen und gleichzeitig das 40-jährige Abteilungsjubiläum zu feiern, wollte die LSG in diesem Jahr eigentlich ein großes Tennis-Sommerfest mit Unterhaltungsprogramm auf der Anlage an der Wilhelmshöher Straße stattfinden lassen. Doch dann kam Corona, nun findet das Fest eben 2021 statt.
Für das kommende Jahr kann die LSG im Tennisbereich noch 40 neue Mitglieder aufnehmen und bietet daher ein Schnupperjahr an. Genauere Informationen dazu gibt es per Mail unter tennis@lsg-langenberg.de oder telefonisch unter 02052 5801.
Ambitionierte Spieler sind willkommen
„Dass wir jetzt, nach 40 Jahren, als einziger Verein in Langenberg im Jahr 2021 noch Tennissport anbieten können, ist auf der einen Seite traurig für den Langenberger Tennissport, spricht aber auch für uns als Tennisabteilung des größten Sportvereins in Langenberg“, sagt Müller, dessen Klub nicht nur im Breitensport Tennis-Angebote bietet.
„Auch ambitionierte Spieler und Spielerinnen, die weiter in Meden-Mannschaften spielen möchten, finden bei uns eine Heimat, da wir wie in der Vergangenheit mit dem TCL und auch in Zukunft mit einem benachbarten Verein eine Kooperation anstreben. Hier werden zur Zeit Verhandlungen geführt.“ Ein großes Ziel der Tennis-Verantwortlichen ist es, in Zukunft auch Jugendtraining anbieten zu können. Im Jubiläumsjahr soll einiges angestoßen werden.
Als Mitglied alles ausprobieren
Die Mitgliedschaft in der Langenberger SG kostet pro Jahr 120 Euro, dazu kommen je nach Sportart Abteilungszuschläge. Aber: Wer bei der LSG angemeldet ist, darf jede im Verein angebotene Sportart praktizieren.
Der Verein nutzt momentan neun Sporthallen, davon befinden sich acht in Langenberg. Lediglich die „Maikammer“ liegt in Velbert-Neviges, genauer gesagt, auf Tönisheide.