Langenberg. Als 2010 das Lehrschwimmbecken in dem Langenberger Stadtteil geschlossen werden sollte, sprang ein neugegründeter Verein in die Bresche.
„2012 konnte nach fast zweijährigen Gesprächen, vor denen das Nierenhofer Schwimmbad eigentlich geschlossen werden sollte, endlich der Vertrag mit dem neugegründeten Verein der Wasserfreunde Nierenhof unterschrieben werden“, erzählt Bernd Feldbusch, Vorsitzender des Vereins.
Seit der Gründung betreiben er und seine Mitstreiter das Nierenhofer Lehrschwimmbecken, vermieten dort vor allem die Stunden. Die Abnehmer sind vielfältig: die Langenberger Sportgemeinschaft (LSG) genau wie die DLRG, der Langenberger Schwimmverein und viele andere. „Bei uns im Schwimmbad gibt es Kinderschwimmkurse, Reha-Sport oder Wassergymnastik“, sagt Feldbusch.
Wasserfreunde sind für das Organisatorische da
Mit der Gestaltung der Stunden selbst haben die Wasserfreunde also nichts zu tun. Sie sorgen nur für das Organisatorische. Und dazu gehört nicht nur das Vermieten, sondern auch etwaige Reparaturen. So haben die Wasserfreunde in den vergangenen Jahren immer wieder Renovierungen angestoßen.
„Wir kümmern uns vor allem um Technik und Hygiene“, erklärt der Vorsitzende. Und der Aufwand scheint sich gelohnt zu haben: „Es ist eine Erfolgsgeschichte, dass 99 Prozent der Kinder hier nach der Grundschule schwimmen können“, sagt Feldbusch.
Größe des Bades ist optimal für den Unterricht
Das liege vor allem an der eher kleinen Größe des Lehrschwimmbads: Die sei optimal, um Kindern das Schwimmen beizubringen. Deshalb hatten sich 2012, als eine Schließung unmittelbar im Raum stand, Elternvertreter und Fördervereine der Grundschulen Nierenhof und Hüserstraße zur Gründung des Vereins entschlossen.
„Die Eltern wollten sich für das Bad einsetzen“, erinnert sich Feldbusch. Heute hat das Schwimmbad eine Auslastung von 90 Prozent. Sieben Tage die Woche, jeden Tag zwölf Stunden steht es für die verschiedenen Institutionen zur Verfügung.
Ehrenamtliche Betreiber von Bädern sind stets unter Druck
„Wir sind mittlerweile Mitglied des Verbunds der ehrenamtlich betriebenen Bäder in NRW“, erklärt Feldbusch. Mit den Betreibern dieser so genannten Bürgerbäder stehen die Wasserfreunde in engem Austausch.
„Die ehrenamtlich betriebenen Bäder stehen unter großem Druck, weil sie wegen der laufenden Kosten natürlich immer vermieten müssen“, sagt der Vorsitzende. „Mit unserer Auslastung stehen wir aber insgesamt sehr gut da.“
Verein finanziert sich hauptsächlich über Spenden
Der Verein finanziert sich noch immer hauptsächlich über Spenden. Da das Bad aber vorerst gerettet sei, moniert Feldbusch, würden viele Eltern eine Spende für nicht mehr notwendig halten. „Das ist schade“, sagt er. Denn nach wie vor brauche der Klub externe Zuwendungen.
„Der Druck bei den Eltern, für den Erhalt einen Obolus zu geben, ist nicht mehr so da. Doch wir sind weiter darauf angewiesen.“ Feldbusch ist sich sicher, dass das Schwimmbad nicht nur wichtig für den Stadtteil sei, sondern sogar Menschen aus anderen Ortsteilen den Weg nach Nierenhof suchten.
Gute Zusammenarbeit mit der Stadt Velbert
„Wir haben Menschen, die extra aus Velbert kommen, um in Nierenhof ihre Reha zu machen“, sagt er. Damit das Bad weiterhin betrieben werden kann, stehen die Wasserfreunde in ständigem Austausch mit Bürgermeister und Stadt.
„Das ist eine gute Zusammenarbeit“, sagt Feldbusch – auch in Zeiten der Pandemie. Denn die Wasserfreunde konnten ihr Schwimmbad nach erfolgreicher Abnahme eines Pandemieplans nach wenigen Wochen bereits wieder eröffnen.
Mindestbeitrag für Mitglieder
Der Mindestbeitrag für Mitglieder beträgt bei den Wasserfreunden pro Jahr dreißig Euro für Privatpersonen und 500 Euro für Vereine. Davon finanziert sich der Verein.
Weitere Informationen – auch etwa zu den Spendenmodalitäten, den Sportangeboten oder Aktionen des Klubs – gibt es im Internet auf wasserfreunde-nierenhof.de.