Duisburg. In Duisburg sind allein seit 2020 zehn Menschen im Rhein beziehungsweise in Baggerseen ertrunken. Ein Blick auf tödliche Badeunfälle seit 2011.

In Duisburg kommt es immer wieder zu Badeunfällen und Rettungseinsätzen in Gewässern – und vergleichsweise häufig ertrinken hier Menschen im Rhein und in Baggerseen. Die Gründe: Durch die Stadt schlängelt sich Europas meistbefahrene Wasserstraße 37,5 Kilometer lang; es gibt in Duisburg zudem viele Baggerseen – und viele Menschen, die Badeverbote, Baderegeln und die tödlichen Risiken nicht kennen beziehungsweise unterschätzen.

Hier ist Baden in Duisburg verboten: Darum ist es im Rhein und in Baggerseen so gefährlich

Feuerwehr oder DLRG führen für Duisburg keine Statistik über Badetote in Flüssen und Seen, aber ein Blick in unser Archiv zeigt, dass diese keine Seltenheit sind:

Tödliche Badeunfälle in Duisburg seit 2011

Rettung vor dem Ertrinkungstod

Noch häufiger werden Menschen vor dem Ertrinkungstod gerettet – wie zum Beispiel zwei Kinder im Rhein bei Mündelheim 2011.

Drei Beispiele aus der jüngeren Vergangenheit: Drei Männer retteten im Juli 2019 mutig einer 17-Jährigen das Leben. Und der Schiffsführer der Rheinfähre in Walsum zog im Sommer 2020 zwei Kinder (4,12) aus dem Fluss. Im September 2022 retteten Polizisten einer 21 Jahre alten Frau im Masurensee das Leben.

Badeunfälle: So viele Einsätze zählte die Feuerwehr in Duisburg

Die Feuerwehr zählte in Duisburg ...

  • 2022 bis Mitte August 14 Einsätze nach Notfällen mit Personen im Wasser. Davon waren sechs Einsätze im und auf dem Rhein.
  • … im Jahr 2021 insgesamt elf Notfälle mit Personen im Wasser, von denen sich neun im Rhein befanden.
  • 2020 waren es 14 Einsätze, davon sechs auf/im Rhein.

Die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) erfasst die Todesfälle auf Bundes- und Länderebene seit 2000 in einer „Ertrinkungsstatistik“. Die meisten Opfer kommen in Seen, Teichen und Flüssen ums Leben. Die große Mehrheit der Toten sind Männer. In NRW zählte die DLRG 2021 demnach 24 Todesfälle durch Ertrinken (2020: 47, 2019: 65, 2018: 63, 2107: 55).

Badeunfälle in Duisburg – mehr zum Thema

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Die Gefahren im Rhein im Video

Ein Video der DLRG Dinslaken zeigt Sog und Rückwellen eines Schiffes auf dem Rhein:

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Die Stadt Duisburg warnt mit Video vor Lebensgefahren:

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Bundesanstalt für Wasserbau: Sog und Schwell großer Schiffe an Strombauwerken im Video

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Duisburg: Wo das Baden verboten und wo es erlaubt ist

Wasserretter und Stadt, Feuerwehr und Polizei warnen seit Jahren eindringlich: Wer sich in den Rhein begibt – und wenn auch nur ein Stückchen –, begibt sich in tödliche Gefahr. Denn vom Fluss gehen mehrere unscheinbare Risiken aus: an der Wasseroberfläche nicht erkennbare Soge, Strudel und Strömungen, plötzliche Rückwellen passierender Schiffe und die hohe Fließgeschwindigkeit des Stroms.

So sind die mehrsprachigen Warnschilder bedruckt, die die Stadt nach den tödlichen Badeunfällen im Rhein 2021 in Marxloh gemeinsam mit der Entwicklungsgesellschaft Duisburg durch das Marxloh-Forum erstellen ließ.
So sind die mehrsprachigen Warnschilder bedruckt, die die Stadt nach den tödlichen Badeunfällen im Rhein 2021 in Marxloh gemeinsam mit der Entwicklungsgesellschaft Duisburg durch das Marxloh-Forum erstellen ließ. © WAZ | WAZ

Das Baden im Rhein ist in der Nähe von Hafeneinmündungen, Brücken und Anlegestellen verboten. In Duisburg gilt außerdem ein Badeverbot in gesonderten Bereichen, zu denen auf beiden Seiten die Rheinkilometer 769,3 bis 794,6 zählen. Die Badeverbotszone reicht also etwa vom Hüttenwerk Krupp Mannesmann im Süden bis hinter die Walsumer Fähre im Norden.

Von den Seen in Duisburg sind seit Jahren nur drei als Badegewässer zugelassen – und jeweils nur im Bereich der dort ansässigen Freibäder: Kruppsee, Wolfssee und Großenbaumer See. Wer in anderen Seen badet, begeht laut Stadtsprecher Peter Hilbrands eine Ordnungswidrigkeit.