Duisburg/Rheinberg. Der Mann, der am Sonntag in Duisburg von einer Brücke in den Rhein gesprungen war, ist doch tot. Was die Ermittler bislang herausgefunden haben.
Schon wieder ist ein Mensch in Duisburg ertrunken: Die Person, die am Sonntag durch einen Sprung von der Duisburg-Hochfelder Eisenbahnbrücke in den Rhein einen großen Rettungseinsatz ausgelöst hatte, ist überraschend doch ums Leben gekommen. Es handele sich um einen 35-jährigen Mann aus Duisburg. Das hat die Polizei im Kreis Wesel am Dienstag bekannt gegeben.
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Demnach hatten Zeugen am Dienstagmorgen flussabwärts, in Rheinberg bei Flusskilometer 794, eine im Wasser treibende Person gesehen und gemeldet. Polizei und Feuerwehr seien gegen 9.50 Uhr zur Fundstelle ausgerückt. Wenige Kilometer weiter flussabwärts entdeckten die Einsatzkräfte schließlich den Leichnam des Duisburgers.
Brückenspringer von Duisburg tot bei Rheinberg gefunden
Die Ermittlungen hätten zweifelsfrei ergeben, dass der Mann jene Person war, die am Sonntag von der Eisenbahnbrücke zwischen Hochfeld und Rheinhausen – bei Rheinkilometer 775 – in den Fluss gesprungen war, sagte Polizeisprecher Daniel Freitag: „Die Identität des Gesprungenen stand bereits am Sonntag fest.“ Bekannte des 35-Jährigen, anscheinend auch Augenzeugen, hätten angegeben, dass er der Brückenspringer war. Darum galt der Mann auch als vermisst. Körpermerkmale der Wasserleiche hätten nun eine eindeutige Zuordnung ermöglicht, so Freitag.
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Nachdem am Sonntag um 13.32 Uhr in Duisburg mehrere Augenzeugen den Notruf gewählt hatten, waren Polizei und Wasserschutzpolizei, Feuerwehr und DLRG zu einem großen Rettungseinsatz an den Strom geeilt. Die Polizeibehörde in Wesel bestätigte nun die Informationen aus dem Duisburger Präsidium, wonach am Sonntag mehrere Zeugen angegeben haben sollen, dass die von der Brücke gesprungene „Person in Richtung Ufer geschwommen und dort an Land gegangen sei“.
Polizei: ein Unglücksfall, kein Suizid
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Die Ermittler gehen weder von einem Fremdverschulden aus, noch davon, dass sich der Mann das Leben nehmen wollte, erklärte Polizeisprecher Freitag: „Es deutet alles auf einen tragischen Unglücksfall hin.“
Offizielle Erkenntnisse zur Motivation des mit Shorts und Turnschuhen gekleideten Mannes und zur genauen Todesursache gebe es noch nicht. Zeugenaussagen sollen jedoch darauf hindeuten, dass möglicherweise auch Alkohol im Spiel war. Ob die Leiche obduziert wird, stehe noch nicht fest, so Freitag.
Die Einsatzkräfte hatten mit Polizei- und Rettungshubschrauber, Spürhunden und Einsatzhundertschaft, mit Booten und Drohnen „über mehrere Stunden“ vergeblich gesucht.
Schwimmen im Duisburger Rhein verboten
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Das Schwimmen im Rhein ist in der Nähe von Hafeneinmündungen, Brücken und Anlegestellen grundsätzlich verboten. In Duisburg gilt obendrein ein Badeverbot in gesonderten Bereichen, zu denen auf beiden Seiten die Rheinkilometer 769,3 bis 794,6 zählen. Die Badeverbotszone reicht etwa vom Hüttenwerk Krupp Mannesmann (HKM) im Süden bis hinter die Walsumer Fähre im Norden. Im Bereich der Eisenbahnbrücke zwischen Hochfeld und Rheinhausen ist das Baden also verboten und zumindest eine Ordnungswidrigkeit.
Tödliche Badeunfälle sind in Duisburg, wo es 37,5 Rheinkilometer und mehrere Baggerseen gibt, keine Seltenheit: Im Sommer des Vorjahres sorgte das tödliche Unglück von Duisburg-Marxloh für Betroffenheit, bei dem im Juni drei Mädchen (13, 14, 17 Jahre alt) vor den Augen vieler Badender abgetrieben wurden. Im Juli erst ertrank ein 33-Jähriger aus Duisburg im Masurensee (wir berichteten).
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>>Feuerwehr Duisburg: 15 Badeunfälle im Rhein 2020
- DLRG, Polizei, Stadt und Feuerwehr Duisburg warnen durchgängig und mehrsprachig vor dem Bad im Rhein. Es ist wegen der starken Strömung, wegen der Sogwirkungen durch die Schiffe auf der Wasserstraßenautobahn und wegen der Strudel und Strömungen im Flachwasserbereich lebensgefährlich.
- Die Feuerwehr Duisburg zählte im Jahr 2020 insgesamt 23 Unglücksfälle mit Personen im Wasser, 15 davon gerieten im Rhein in Not.