Duisburg. Das Bad in den meisten Duisburger Seen ist eine Ordnungswidrigkeit. Die DLRG prüft mehrsprachige Aufklärung. Wie die Stadt warnt und kontrolliert.
In Duisburg sind seit Jahren nur drei Seen – und jeweils nur im Bereich der dort ansässigen Freibäder – als Badegewässer zugelassen: Kruppsee, Wolfssee und Großenbaumer See. Wer in anderen Seen badet, begeht laut Stadtsprecher Peter Hilbrands eine Ordnungswidrigkeit. „Das Verwarnungsgeld beträgt 20 Euro. Gegebenenfalls kann auch ein Bußgeld erhoben werden.“ Die Höhe werde „individuell durch das städtische Rechtsamt festgesetzt“
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Voraussetzung ist freilich, dass das Ordnungs- und Bürgeramt das Badeverbot kontrolliert – angesichts etlicher Seen sind allenfalls Stichproben möglich. „Kontrollen werden anlassbedingt in öffentlich zugänglichen Bereichen von Gewässern durchgeführt“, sagt Hilbrands.
Badeunfälle in Duisburg: DLRG prüft Ausweitung mehrsprachiger Informationskampagne
Badeverbotsschilder stehen laut Hilbrands an „allen Baggerseen, die potenziell genutzt werden“. Am Ufer des Masurensees wolle die Stadt nach dem Ende der Bauarbeiten dort weitere Schilder aufstellen lassen. Die „Baden verboten!“-Schilder mit einem warnenden Piktogramm stellen auf städtischem Areal die Wirtschaftsbetriebe Duisburg (WBD) auf – auch zur Einhaltung der Verkehrssicherungspflicht.
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
Nach dem Badeunfall in Marxloh hatte die Stadt im August 2021 an fünf Stellen am Rhein Schilder mit Warnungen in sechs Sprachen aufgestellt. DLRG-Bezirksleiter Martin Flasbarth lobt das Amt für Kommunikation, das zudem Warnhinweise zum lebensgefährlichen Bad im Rhein in zehn Sprachen übersetzen und verbreiten ließ (Vorlagen: duisburg.de). „Wir überlegen, ob die wir diese Hinweise ausdrucken, laminieren und in der jeweils passenden Sprache an die Leute übergeben, die wir am Wasser treffen“, so Flasbarth. „Aber am Ende haben die Leute auch eine gewisse Eigenverantwortung“, fügt er etwas resigniert an. Viele Badegäste wollten „sich einfach nicht reinreden lassen und empfinden uns als Spaßverderber“.
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Am heißen Dienstagabend ignorierten oder übersahen nicht nur am Masurensee zahlreiche Menschen das Badeverbot. Auch der Lohheider See in Baerl lockte massenhaft Badende an. Im Stadtnorden waren am rechten Rheinufer wieder Badende zu beobachten, etwa in Beeckerwerth.
Baden im Rhein ist fast überall verboten
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Das Baden im Rhein ist in der Nähe von Hafeneinmündungen, Brücken und Anlegestellen verboten. In Duisburg gilt außerdem ein Badeverbot in gesonderten Bereichen, zu denen auf beiden Seiten die Rheinkilometer 769,3 bis 794,6 zählen. Die Badeverbotszone reicht also etwa vom Hüttenwerk Krupp Mannesmann im Süden bis hinter die Walsumer Fähre im Norden.