Gladbeck. Jasmin Köhler wird am 8. September 44 Jahre alt. Den Appeltatenwettbewerb am Vortag will sie unbedingt gewinnen. Dafür muss auch ihr Mann Opfer bringen.
Wenn das kein gutes Omen ist: Wenn am 8. September die neue Appeltatenmajestät gekrönt wird, feiert Jasmin Köhler ihren 44. Geburtstag. Für sie, eine von sechs Kandidatinnen, die am Tag zuvor zum Wettbewerb antreten, jedenfalls steht fest: „Geburtstag und dann noch eine Schnapszahl. Ich gewinne bestimmt.“
Jasmin Köhler arbeitet als Verkäuferin in der Innenstadt. Die gebürtige Recklinghäuserin ist als Jugendliche mit ihrer Mutter „durch den ganzen Kreis gezogen“ und vor 15 Jahren schließlich mit ihrem Ehemann Rainer in Gladbeck gelandet. Sie gerät geradezu ins Schwärmen: „Die Stadt ist grün und familienfreundlich. Hier hält man zusammen, ich fühle mich heimisch und ziehe sicher nicht wieder weg.“
Ehemann Rainer bevorzugt eigentlich anderes Obst als Äpfel
Beim Appeltatenfest haben sie und ihr Mann abends häufig mitgefeiert, beim Wettbewerb aber vor zwei Jahren zum ersten Mal zugeschaut. Und im vergangenen Jahr war Jasmin Köhler davon so fasziniert, dass sie spontan beschloss, selbst anzutreten. „Eine solch tolle Tradition, dieses Alleinstellungsmerkmal für Gladbeck, muss weiterleben.“ Allerdings: „Ich wusste nicht, wo und wie ich mich bewerben kann, bin dann auf Facebook fündig geworden und habe meinen Plan in die Tat umgesetzt.“
Ehemann Rainer habe zunächst „etwas irritiert geguckt“, unterstütze sie jetzt aber nach Kräften. Er esse sogar aus Solidarität mehr Äpfel, obwohl er eigentlich anderes Obst bevorzuge, erzählt Jasmin Köhler schmunzelnd. Das Gros der Äpfel, die sie aktuell als Training schält, verspeisen sie und der zwölfjährige Sohn Jan, beide große Apfelfans. Schon lange bereitet Jasmin Köhler Mus, Trockenobst, Säfte und Marmelade aus verschiedenen Obstsorten zu, von Früchten von Mutters Maulbeerbaum zum Beispiel. Jetzt haben natürlich Äpfel bei ihr Hochsaison. Etwa 30 habe sie schon erst zur Pyramide gestapelt und dann geschält, schätzt sie, zwei bis drei Kilo kämen sicher noch dazu bis zum Wettbewerb.
Gladbeckerin würde gern mit Kutsche zur Krönung fahren
Normalerweise isst die Familie die Früchte ungeschält, weil bekanntlich die meisten Vitamine direkt unter der Schale sitzen. Weil es beim Wettbewerb in der ersten Disziplin aber um die längste Apfelschalenspirale geht, muss jetzt nun mal geschält werden. Auch die Schalen landen nicht in der Tonne: „Getrocknet verbreiten sie einen wunderbaren Duft in der Wohnung.“
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Wenn sie Zeit findet, recherchiert die fast 44-Jährige im Netz, was auf sie zukommt beim Wettbewerb – und als Appeltatenmajestät. Die Stadt bei Festen und Veranstaltungen repräsentieren, Kindergärten und Seniorenheime besuchen. Auf solche Aufgaben freut sie sich schon. Viel mehr weiß sie allerdings noch nicht. Erst bei unserem Gespräch erfährt sie, dass die Siegerin in Gladbecks türkische Partnerstadt Alanya reisen darf und ist begeistert: „Wir haben schon Urlaub in vielen Ländern verbracht, in der Türkei noch nie. Das wäre richtig toll.“ Und „Wie geil ist das denn?“ rutscht ihr raus, als sie von der Kutschfahrt zur Krönungszeremonie hört. „In einer Pferdekutsche fahren wollte immer schon. Und jetzt ausgerechnet an meinem Geburtstag!“
Das nennt man wohl: ziemlich siegessicher. „Man muss eben positiv denken“, sagt Jasmin Köhler. Und wenn es doch nicht klappt? Sohn Jan, der sie, wie die ganze Familie, beim Wettbewerb anfeuern will, ist zwar genauso optimistisch wie die Mama, hat ihr vorsichthalber aber schon mal versichert: „Meine Königin bis du sowieso.“
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