Gladbeck. Wie geht es weiter mit dem Bürgerhaus Ost? Die SPD wittert hinter einem Antrag von Grünen und CDU eine weitere Attacke auf den Treffpunkt.
Wie sieht die Auslastung der Bürgerhäuser und Veranstaltungsräume in Gladbeck aus? Das wollten CDU und Grüne erfahren und haben zuletzt im Haupt-, Finanz- und Digitalisierungsausschuss einen Antrag gestellt. Überschrieben war der wie folgt: „Bestandsaufnahme und Optimierung der Bürgerhäuser und Veranstaltungsräume in Gladbeck.“
Vor allem die SPD witterte darin eine neuerliche Attacke auf das Bürgerhaus Ost. Zur Erinnerung: In den Haushaltsberatungen hatte die CDU vorgeschlagen, das Bürgerhaus zu schließen und die Fläche zu verkaufen. Zuvor war es schon im Wirtschaftsförderungs- und Bauausschuss zum Streit gekommen. Dabei ging es um den Zustand des Gebäudes und den Sanierungsbedarf. Stadtbaurat Volker Kreuzer hatte da schon betont, dass das Bürgerhaus auf keinen Fall ein wirtschaftlicher Totalschaden sei. Die CDU forderte schon da Zahlen zur Nutzung.
So haben CDU und Grüne aus Gladbeck ihren Antrag begründet
Nun wollten sie gemeinsam mit den Grünen die Verwaltung auffordern, Daten zur Nutzung der entsprechenden Räumlichkeiten in der Stadt zusammenzustellen und der Politik zukommen zu lassen. Dabei wünschen sich CDU und Grüne nicht nur Informationen zu städtischen Treffpunkten. Auch zu kirchlichen Räumen, privaten Räumen oder gar zu Objekten in den Nachbarstädten, kurz hinter der Stadtgrenze gelegen, wollen sie Informationen haben.
Warum das alles? Auf diese Frage führen die Fraktionen gleich mehrere Gründe auf. Es gehe ihnen darum:
- Potenzielle Synergien zwischen verschiedenen Einrichtungen zu identifizieren.
- Lücken im Angebot aufzudecken und gezielte Maßnahmen zur Bedarfsdeckung zu entwickeln.
- Die Auslastung der vorhandenen Räumlichkeiten zu optimieren.
- Mögliche Effizienzsteigerungen in der Verwaltung und Nutzung städtischer Einrichtungen zu erkennen.
Parteien betonen Bedeutung solcher Treffpunkte für die Stadtgesellschaft in Gladbeck
Zwar betonen Grüne und CDU in ihrem Papier die Bedeutung dieser Treffpunkte für die Stadt. Sie seien „von unschätzbarem Wert für das gesellschaftliche Leben in Gladbeck.“ Sie böten Bürgerinnen und Bürgern, Vereinen und Initiativen die nötige Infrastruktur, um sich zu treffen und auszutauschen.
In der Debatte über den Antrag stellt Bürgermeistern Bettina Weist schnell klar, dass es der Stadt möglich sei, die geforderten Infos für ihre Räumlichkeiten zur Verfügung zu stellen. Doch was private Treffpunkte oder auch solche in den Nachbarstädten angehe, darauf habe die Stadt Gladbeck keinen Zugriff und auch keine Möglichkeit, diese Zahlen zu bekommen.
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Allerdings muss die Stadt sich gar nicht bemühen und auch die eigenen Zahlen nicht rausgeben. Die große Mehrheit des Ausschusses schmetterte den Antrag von Grünen und CDU ab.
Die SPD witterte dahinter einen erneuten Angriff auf das Bürgerhaus Ost. SPD-Fraktionschef Wolfgang Wedekind warf den Christdemokraten vor, aus ideologischen Gründen gegen das Bürgerhaus zu kämpfen. DKP-Mann Gerhard Dorka sprach, bezogen auf die Wortwahl im Antrag, von „neoliberalen Ideen“. Angesichts dessen, dass Kneipen schließen und entsprechende Räume und Säle schließen und dass sich auch Kirchen zurückziehen und Gemeindezentren schließen, sei eine Stadt auf Einrichtungen wie das Bürgerhaus angewiesen.
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