Gladbeck. Eva Gökkaya tritt zum zweiten Mal beim Appeltaten-Wettbewerb an. Sie sagt: „Ich möchte Appeltatenkönigin werden, und das schaffe ich auch!“

Im vergangenen Jahr ist Eva Gökkaya beim Wettbewerb gegen fünf Mitbewerberinnen knapp am Sieg vorbeigeschrammt, jetzt gibt sich die 31-Jährige zuversichtlich: „Ich möchte Appeltatenkönigin werden, und das schaffe ich auch!“

Stolze 3,21 Meter, deutlich mehr als die Konkurrenz, hat sie 2023 am Stück die Schale vom Apfel geschält, mit 17 zu einer Pyramide gestapelten Äpfeln landete sie auf dem zweiten Platz der Apfelolympiade. „Leider lag ich dann bei der Schätzfrage daneben.“ Im zweiten Anlauf will sie es besser machen: „Ich möchte in allen drei Disziplinen gewinnen.“

Mit dem Examen in der Tasche zurück nach Deutschland

So viel Ehrgeiz und Zielstrebigkeit bestimmen auch ihr berufliches und privates Leben. Eva Gökkaya wurde in Traben-Trarbach an der Mosel geboren, zog in die Türkei, die Heimat ihrer Eltern, um dort Deutsch und Englisch fürs Lehramt zu studieren und kehrte mit dem Examen zurück nach Deutschland.

Appeltatenkandidatin Eva Gökkaya
Selbstgebackenen Apfelkuchen gibt‘s im Moment häufig bei Familie Gökkaya. Wie gut, dass Eva Gökkaya, Ehemann Gökhan und auch Tochter Amina (1) Süßes sehr gern mögen. Foto: Michael Korte / FUNKE Foto Services © FUNKE Foto Services | Michael Korte

Aktuell gehört ihre ganze Aufmerksamkeit dem fast zweijährigen Töchterchen Amina Büsra. Nach der Elternzeit kehrt die 31-Jährige, die sich in einer Fortbildung zur Erzieherin hat ausbilden lassen, in einen mehrsprachigen Kindergarten zurück, wo sie für die englische Sprache zuständig ist. Obwohl sie diesen Beruf liebt, will sie unbedingt noch ihr Referendariat machen und dann an einer Schule arbeiten. Beim Bundesamt für Migration und Flüchtlinge hat sie sich ganz nebenbei noch weitergebildet, die Zulassung als Dozentin für Deutschkurse erworben.

Auch interessant

Töchterchen Amina hilft, wenn Mama Apfelkuchen backt

„Ich bin immer neugierig auf Neues, habe mir schon viel Wissen und viele Fähigkeiten angeeignet, werde mich immer weiterbilden, und davon soll meine Tochter profitieren.“ Das hat sich Eva Gökkaya nicht nur vorgenommen, sie praktiziert es schon. Papa Gökaan spricht mit der Kleinen Türkisch, Mama Eva Deutsch, manchmal auch Arabisch – genauso wie es in ihrer eigenen Kindheit und Jugend war. Auch praktisch fördert sie ihr Töchterchen: Sie bastelt, singt, tanzt mit der Kleinen, immer deren Entwicklung entsprechend. Und: Amina hilft, wenn Mama Apfelkuchen backt.

Auch interessant

Das passiert gerade häufiger als üblich. Schließlich muss sie für den Appeltaten-Wettbewerb trainieren. Zum Glück mögen alle gern Äpfel, lieben Apfelkuchen und Apfeltaschen, trinken Smoothies aus Äpfeln, zubereitet übrigens in der Küchenmaschine, die sie als Zweitplatzierte im vergangenen Jahr gewonnen hat.

In Gladbeck hat sich Eva Gökkaya schnell eingelebt

Eva Gökkaya lebt seit 2018 in Gladbeck. Eher durch Zufall, weil Verwandte ihres Vaters hier wohnen, sei sie in dieser Stadt gelandet, erzählt sie. Sie hat sich schnell eingelebt und fühlt sich wohl. So sehr, dass sie die Tradition des Appeltatenfestes lebendig halten möchte – am liebsten natürlich als Königin: „Ein Fest mit solch einer Tradition verdient besondere Wertschätzung.“

Davon wusste sie kaum etwas, als sie mit Mann und Kind 2022 über den Nikolausmarkt schlenderte. Meryem Cin, seinerzeit Appeltatenkönigin, sprach die junge Familie an, lud sie zu einem Tee ein und weckte mit ihrer begeisternden Erzählung über den Wettbewerb und ihr Amt Eva Gökkayas Interesse. Ein paar Tage Bedenkzeit und Recherche im Internet, dann meldete sie sich als Kandidatin an.

Eltern und Schwiegereltern leben in der Türkei

Dass sie den Wettbewerb nicht gewonnen hat, habe sie nicht entmutigt, sondern motiviert, sagt sie. „Es war lehrreich für mich, jetzt fühle ich mich noch stärker und entschlossener.“ Eva Gökkaya malt sich sogar schon die Kutschfahrt durch die Stadt und die Krönung aus, freut sich darauf, als Königin bei Besuchen in Kindergärten und Seniorenheimen kleinen und alten Leuten Freude zu bereiten, bei Veranstaltungen aufzutreten und natürlich auf die Reise in Gladbecks Partnerstadt Alanya: „Ich habe schließlich lange in der Türkei gelebt, meine Eltern und Schwiegereltern wohnen dort.“

Bei so viel Vorfreude und Zuversicht traut man sich kaum zu fragen, ob sie ein drittes Mal antreten würde, wenn es wieder nicht klappen sollte mit den Titel. Die Antwort kommt prompt: „Ich glaube, das muss ich nicht.“ Das nennt man wohl Optimismus.

[Gladbeck-Newsletter: hier gratis abonnieren | Folgen Sie uns auch auf Facebook | Hier gibt‘s die aktuellen Gladbeck-Nachrichten einmal am Tag bei WhatsApp | Auf einen Blick: Polizei- und Feuerwehrartikel | Alle Artikel aus Gladbeck]