Gladbeck. Nach dem Messerangriff von Solingen stellt sich auch in Gladbeck die Frage: Wie groß ist die Terrorgefahr? Und wie sicher ist das Appeltatenfest?
„Wir werden feiern, wenn auch garantiert nicht so unbeschwert und ausgelassen, wie in den Jahren zuvor.“ CDU-Ratsherr Peter Rademacher brachte im Ausschuss für Sicherheit, Ordnung und Feuerwehr am Montag auf den Punkt, was vielen Menschen derzeit durch den Kopf geht. Wenige Tage nach dem Messerangriff auf dem Solinger Stadtfest mit drei Toten und mehreren Schwerverletzten – und weniger als zwei Wochen vor dem Appeltatenfest, das in Gladbeck traditionell groß am ersten Septemberwochenende gefeiert wird.
CDU hat Fragen zur Überarbeitung des Sicherheitskonzeptes für das Gladbecker Appeltatenfest
Doch wie sicher können sich die Festbesucher fühlen, die am Samstag bei der Apfelolympiade zuschauen, im Anschluss dann vorm Rathaus sowie in der Innenstadt feiern und dann am Sonntag Festtrubel, Krönungszeremonie und Shoppen genießen wollen? Die CDU hatte per Eilantrag gefordert, im Fachausschuss darüber reden zu wollen und einen Fragenkatalog zum Thema Überarbeitung des Sicherheitskonzeptes an die Verwaltung geschickt.
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Das Appeltatenfest abzusagen, sei die „falsche Option“ gewesen, betonte Rechtsdezernentin Marie-Antoinette Breil. Stattdessen habe man sich im Rathaus direkt nach dem Anschlag in Solingen dazu entschlossen, bei den zu treffenden Sicherheitsmaßnahmen für das Festwochenende noch einmal nachzujustieren. Mittlerweile habe man darüber auch bereits mit der Polizei gesprochen. Von der Rechtsdezernentin erfolgte dann der Hinweis, dass Einzelheiten dazu natürlich nicht für die Öffentlichkeit bestimmt seien. So hatte es auch Christiane Schmidt, Kommunikationschefin im Rathaus, am Wochenende bereits im Gespräch mit der Gladbecker WAZ formuliert.
Garantie für hundertprozentige Sicherheit gibt es nicht
Breil betonte aber auch, dass es trotz aller ins Auge gefassten Sicherheitsmaßnahmen und Vorkehrungen nicht möglich sei, tatsächlich die Garantie für einen hundertprozentig sichere Veranstaltung zu übernehmen. „Wir haben es alle nicht in der Hand!“
„Es steht niemandem auf die Stirn geschrieben, dass er ein Attentäter ist“
Ähnlich äußerte sich auch Polizeioberrat Rainer Kollburg. Er sprach von einer latenten Gefahr von Terroranschlägen. Man könne nicht davon ausgehen, dass solche Angriffe nur in großen Städten und nur bei großen Ereignissen passieren würden.
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Und auf die Nachfrage nach einer bestimmten, mehr Sicherheit versprechenden Verhaltensweise für die Besucherinnen und Besucher einer Großveranstaltung wie dem Appeltatenfest, hatte Kollburg eine einfache Antwort: „Die gibt es nicht. Es steht ja niemandem auf die Stirn geschrieben, dass er ein Attentäter ist!“ Vielmehr, so der Polizeioberrat weiter, müsse jeder für sich entscheiden, ob er im Moment so eine Veranstaltung wie ein Stadtfest besuchen wolle, oder eben nicht.
Messerverbotszone auf dem Gladbecker Appeltatenfest?
Viel diskutiert nach Solingen wird auch über mehr Messerverbotszonen. Die CDU wollte wissen, ob auch das Appeltatenfest zur Messerverbotszone werden könne. Überflüssig, so die Antwort von Kollburg. Denn per Waffengesetz sei das Mitführen von Waffen bei solchen Veranstaltungen generell verboten.
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