Gladbeck. Hikmet Süner gründete in Gladbeck den Verein „Smile“. Er will schwerkranken Kindern Freude bereiten. So gelingt es dem 46-Jährigen.

„Just do it“ steht auf seinem T-Shirt. „Einfach machen“ – es könnte das Lebensmotto von Hikmet Süner sein – sowohl beruflich als auch als Vorsitzender des Vereins „Smile – das ist dein Tag“, den der Friseurmeister aus Gladbeck vor sechs Jahren aus der Taufe gehoben hat. Einfach so.

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Schwerkranken Kindern einige schöne Stunden schenken, ihnen Freude bereiten und ein Lächeln auf die Lippen zaubern – das war sein Anliegen damals. Warum? Der 46-Jährige zuckt mit den Schultern. „Das ist meine soziale Ader“, sagt der gebürtige Gelsenkirchener, der in Gladbeck aufgewachsen ist, fast entschuldigend. Das Problem: Hikmet Süner kannte seinerzeit überhaupt keine behinderten Jungen und Mädchen, denen er hätte Gutes tun können. Egal. Just do it.

Hikmet Süner gründete mit Familie und Kundschaft den Verein „Smile“

Hikmet Süner gründete zusammen mit Familienmitgliedern und Kundinnen und Kunden seines Friseursalons an der Horster Straße den Verein „Smile – das ist dein Tag“, entwarf ein Logo und legte los. Er nahm Kontakt mit unterschiedlichen Einrichtungen auf, zum Beispiel auch mit dem Ambulanten Kinderhospizdienst Emscher-Lippe, der als erster von dem Angebot des Vereins profitierte. Smile finanzierte eine Weihnachtsfeier mit allem Drum und Dran. Das Projekt nahm seinen Lauf.

Diese Folgen der Ehrenamtsaktion sind bereits erschienen:

Zu den Einrichtungen, mit denen Smile mittlerweile zusammenarbeitet, gehören unter anderem die Gemeinnützige Kinder- und Jugendhilfe in Gladbeck, die Essener Elterninitiative krebskranker Kinder, die „Bärenhilfe – Intensivpflege für Kinder und Jugendliche“, das Ronald-McDonald-Haus in Essen und das Seniorenzentrum Brauck. Ja, auch die Senioren hat Hikmet Süner in sein Herz geschlossen. Viele in den Heimen, sagt er, hätten keine Familie oder keinen Kontakt mehr zu den Kindern. Da soll wenigstens Smile ihnen ab und zu ein paar schöne Stunden bescheren.

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So richtet der Verein immer wieder mal eine Kaffee- und Kuchentafel im Schloss Wittringen aus und lädt zu einem Besuch der benachbarten Vogelinsel ein. Zum Vereinssommerfest, das dieser Tage in Brauck gefeiert wurde, waren all die Einrichtungen eingeladen.

Hikmet Süner hgat schon viele Kinderwünsche erfüllen können.

„Wir organisieren alles selbst, wir geben die Gelder nur ungern aus der Hand.“

Hikmet Süner
gründete den Verein „Smile“

Was hat der Verein nicht schon alles für Wünsche erfüllt: Tiertherapien für Kinder, die Kontaktschwierigkeiten haben, Konzertbesuche, Gutscheine für den Klamottenkauf, ein behindertengerechtes Fahrrad oder Osterdekoration fürs Seniorenheim. „Wir organisieren alles selbst“, sagt der Friseurmeister, „wir geben die Gelder nur ungern aus der Hand.“ Nach dem schweren Erdbeben in der Türkei im Frühjahr des vergangenen Jahres reiste Süner ins betroffene Gebiet und half mit Smile-Geldern.

Der Vereinsgründer ist in einer großen Gemeinschaft aufgewachsen

Vielleicht ist das ungewöhnliche Engagement des 46-Jährigen in seiner eigenen Biografie begründet. Er ist in einer großen Gemeinschaft aufgewachsen, in der einer für den anderen einsteht. Hikmet Süner hat neun Geschwister und ist mittlerweile selbst Vater von fünf Kindern im Alter von sieben bis 19 Jahren. Der Kontakt zu anderen Menschen, das ist ihm ein Lebenselixier.

Hikmet Süner hat einen wendungsreichen Lebenslauf

Ausbildungen als Elektriker und Metallbauer hat er abgebrochen, die höhere Handelsschule ebenfalls. Er kellnerte lieber, arbeitete im Moviepark, ahnte aber, dass eine abgeschlossene Ausbildung nicht schlecht sein kann für den weiteren Lebensweg. Ein Berufsberater bei der Agentur für Arbeit erkannte offenbar das Potenzial des jungen Mannes und schlug ihm vor, es mit einer Friseurlehre zu probieren. Und genau das war das Richtige für Hikmet Süner.

Der Friseursalon an der Horster Straße 89 ist fast schon eine Art Vereinslokal für Smile. Dort erzählt der 46-Jährige den Kundinnen und Kunden von der Arbeit, dort wird er angesprochen und auf Möglichkeiten hingewiesen, wo der Verein auch helfen kann.

Der Verein „Smile“ zählt rund 150 Mitglieder

Rund 150 Mitglieder zählt Smile derzeit, von denen viele nicht nur den Mitgliedsbeitrag in Höhe von derzeit zwölf Euro im Jahr überweisen, sondern auch zusätzlich Geld spenden. Vereine und Schulen unterstützen Smile und helfen mit den Erlösen aus Sommerfesten, Spendenläufen oder Kuchenverkäufen. Auf dem Appeltatenfest sind die Smile-Mitglieder vertreten und backen Waffeln, um die Kasse zu füllen, und um über die Arbeit zu informieren.

Hikmet Süner ist als Vorsitzender darum bemüht, die Arbeit auf möglichst viele Schultern zu verteilen. Familie und Betrieb, sagt er, sollen unter dem ehrenamtlichen Engagement nicht leiden.

Vom geäußerten Wunsch bis zur Verwirklichung vergehen manchmal nur Tage

So gibt es seit geraumer Zeit Koordinatorinnen, die den Kontakt zu den unterschiedlichen Einrichtungen, mit denen Smile zusammenarbeitet, halten. Sie fragen die Wünsche ab und besprechen sie in gemeinsamer Runde. Und wenn es das Okay gibt, dann geht’s ganz schnell. „Bei uns müssen die Anliegen nicht durch viele Instanzen gehen“, sagt Hikmet Süner. Von der Wunschäußerung bis zur Verwirklichung vergehen manchmal nur wenige Tage. Just do it. Einfach machen.

Weitere Infos: www.smile-deintag.de

Stimmen Sie für das schönste ehrenamtliche Projekte ab!

Für die Ehrenamtsaktion „Menschen machen’s möglich“ stellen wir in unserer Zeitung zwischen Ende Juli und Ende August acht verschiedene ehrenamtliche Projekte in Gladbeck vor.

In Kooperation mit der Rheinisch-Westfälische Wasserwerksgesellschaft (RWW) und der Stadt können diese Projekte im Anschluss insgesamt 3000 Euro an Fördermitteln gewinnen – dafür ist ihre Stimme gefragt!

Nachdem wir alle Projekte vorgeschlagen haben, wird es eine Übersichtsseite geben und die Abstimmungsphase startet.

Ab Ende August können Sie per Mail oder per Post für das Projekt abstimmen, was Ihrer Meinung nach das Gewinnerpreisgeld in Höhe von 1000 Euro am meisten verdient hat.

Auch die vorgestellten Projekte, die nicht den ersten Platz erreichen, können Geld gewinnen – damit soll die ehrenamtliche Arbeit unterstützt werden.

Die Gewinner werden am „Tag des Ehrenamtes“ am 14. September bekannt gegeben.

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