Lüt beten Platt mit't Abendblatt

Schickedanz hebbt ehr Huus verkofft, hier en beten wieder lank; dat weer jem to groot worrn, so alleen, se sünd in'n Seniorenheim trocken. Siet twee Moond wohnt dor nu so'n "vornehm Poor" üm de veertig, mit twee Hunnen un dree Autos.

Wat mi nu opfallt - ik plier denn un wenn mol dorch de Gardin': Dor ward ümmer noch wat anlebert, enkelte Soken von grote un feine Lodens, gediegen. Nich blots mol en Leddersessel, en lütte Huusorgel, en dulle Lüsterlamp, - ok al Goornmeubel un en picobello Grill un Kartons mit Wien, weetst woll: "von der Sonne geküsst"!

Ik heff mi wunnert un dat allens mienen Fründ Werner vertellt, de Koopmann is. Ik heff ok den Nomen mit neumt, un do grien Werner: "Den kenn ik, de is ,Chefeinkäufer' bi" - "Chefeinkäufer?", sä ik. "Na und?"

"Du Trooschuld!", lach Werner do. "Meenst du nich, dat den sien Geschäftsfrünnen weet, dat he ümtrocken is? Un nu schickt se em düt un dat, wat he woll geern hett, so'ne ,kleine Aufmerksamkeit'!"

"Du neumst doch en Huusorgel un Goornmeubel un düren Wien nich so, oder?!" "Günner, wo leevst du denn? Chefeinkäufer, dat is en wichtigen Keerl for vele Firmen, de in den sienen groten Loden wat henlebert oder geern wat henlebern muchen! So enen mutt'n sik warmhollen!"

"Warmhollen ok mit Winterreifen?" Werner lach: "Hett he de ok mol kregen? Kloor, wenn he de hebben will."

"Hebben will? Segg blots, de bestellt dat!" "Nich direkt! Man wenn he seggt, de weern al teemlich affohrt, denn weet de anner bescheed. Ok wenn he seggt, dat he geern Rootwien drinkt. Oder, dat sien Froo Winterurlaub op't leevst in't Sporthotel an'n Wolfgangsee mookt, denn is een slau mookt worrn."

"Och, Werner, goh mi af! Du vertellst geern Geschichten von'n Orient oder so. Tühnst du?"