Staatschef mit Vorliebe für "Bunga-Bunga"

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Sexpartys, Lügen, Ränkespiele - Italiens Ministerpräsident Silvio Berlusconi liefert Politik- und Klatschspalten reichlich Stoff. Zuletzt machte Berlusconi, der sich gerne als Macho geriert, mehr mit jugendlichen Geliebten von sich reden, als mit politischen Initiativen.

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Silvio Berlusconi ist Italiens Ministerpräsident und Gründer der bürgerlich-konservativen Partei Forza Italia. Die Wähler in Italien haben Silvio Belusconi bereits dreimal als Präsident ins Amt gewählt. Der 1936 geborene Berlusconi ist zudem Unternehmer und gilt als einer der reichsten und einflussreichsten Männer Italiens. Zu Berlusconis Konzern Fininvest gehören unter anderem mehrere Fernsehstationen, ein Verlagshaus und eine Filmproduktion. Beruflich gestartet war Berlusconi einst mit einem Bauunternehmen. Berlusconis Doppelrolle als Staatslenker und Medienmogul löste 2003 einen Eklat im Europaparlament aus. Der deutsche SPD-Europa-Abgeordnete Martin Schulz griff dies in einer Rede vor dem Parlament in Anwesenheit Berlusconis auf. Berlusconi blaffte Schulz daraufhin an, er sei geeignet die Rolle eines „Kapo“ – eines Aufsehers – in einem KZ-Film zu übernehmen. Berlusconis Karriere wird immer wieder von Affären und Korruptions-Vorwürfen durchzogen. Ein Mailänder Gericht prüfte 2010 den Vorwurf, Berlusconi hätte Sex-Partys mit minderjährigen Mädchen gefeiert - von „Bunga-Bunga-Orgien“ war die Rede. Auch 2011 dringen Vorwürfe an die Öffentlichkeit. So soll Berlusconi angeblich Prostituierte in Regierungsflugzeugen zu Privatpartys eingeflogen haben lassen. Wegen der Schuldenkrise Italiens steht Berlusconi politisch heftig unter Druck. Im September 2011 beschließt er in einem Handstreich ein Sparpaket über 90 Milliarden Euro. Im Oktober stuft die Rating-Agentur Fitch die Kreditwürdigkeit Italiens herab.