Essen. . Schonnebeck bietet neben viel Natur auch Hingucker wie die markante Jugendhalle von Georg Metzendorf. Folge 35 der Stadtteil-Serie „60 Minuten in...“.

So viel ländliche Idylle vermutet man nicht in Essen-Schonnebeck: Aufgeregt schnatternd kommt uns eine Schar Gänse über die matschige Wiese entgegen, ein leises Wiehern und Schnauben dringt von der Weide am Schetters Busch, und am Tor des gleichnamigen Reiterhofes empfangen uns zwei freundlich mit dem Schwanz wedelnde Hunde. „Grün gibt es nicht nur im Süden der Stadt, sondern auch bei uns“, sagt Siegfried Brandenburg mit typischen Ruhrgebietsstolz in der Stimme, „schließlich liegt der größte Teil des Hallo-Parks in Schonnebeck.“

Brandenburg ist nicht nur Wirt des Freizeitheimes, Stadtteilpolitiker und Ratsherr, sondern, und das betont er gerne, ein richtig überzeugter Schonnebecker.

Aufgewachsen ist der 62-jährige „Siggi“ am Donatweg in Schonnebeck (zur Bildergalerie), in einer dieser klassischen Nachkriegs-Siedlungen, die in ganz Essen aufgrund der Wohnungsnot entstanden. Die Häuser des Siedlungsverbandes Katholische Familienhilfe waren von der Grundfläche zwar nur acht mal acht Meter groß, aber dafür waren sie erschwinglich. „Das Schönste war unser Riesengarten.“ Hier hielt die Mutter Hühner, Gänse und Kaninchen, hier wuchsen sämtliche Gemüse- und Obstsorten, die in diesen Gefilden gedeihen. „Für uns Kinder, und davon gab es wahrlich viele, war die Siedlung das Paradies“, schwärmt Brandenburg.

Das ist Essen-Schonnebeck

Die Katholische Kirche St. Elisabeth an der Immelmannstraße in Schonnebeck.
Die Katholische Kirche St. Elisabeth an der Immelmannstraße in Schonnebeck. © WAZ FotoPool
Die Evangelische Kirchengemeinde Essen-Schonnebeck.
Die Evangelische Kirchengemeinde Essen-Schonnebeck. © Michael Gohl / FUNKE Foto Services
11.463 Menschen leben in Schonnebeck. Im Bild: Die Straße Auf der Delle.
11.463 Menschen leben in Schonnebeck. Im Bild: Die Straße Auf der Delle. © Kerstin Kokoska / FUNKE Foto Services
Diese Multikopter-Aufnahme entstand über dem Friedhof Am Hallo.
Diese Multikopter-Aufnahme entstand über dem Friedhof Am Hallo. © Michael Gohl / FUNKE Foto Services
Diese Multikopter-Aufnahme zeigt die Jugendhalle Schonnebeck (links) und in der Mitte den Karl-Meyer-Platz.
Diese Multikopter-Aufnahme zeigt die Jugendhalle Schonnebeck (links) und in der Mitte den Karl-Meyer-Platz. © Michael Gohl / FUNKE Foto Services
Der Platz der SpVg Schonnebeck liegt am Schetters Busch.
Der Platz der SpVg Schonnebeck liegt am Schetters Busch. © Michael Gohl / FUNKE Foto Services
Das Vereinshaus der Spielvereinigung Schonnebeck.
Das Vereinshaus der Spielvereinigung Schonnebeck. © Kerstin Kokoska / FUNKE Foto Services
Siegfried Brandenburg auf der Tribüne der Spielvereinigung Schonnebeck.
Siegfried Brandenburg auf der Tribüne der Spielvereinigung Schonnebeck. © Kerstin Kokoska / FUNKE Foto Services
Einweihung des Kunstrasenplatzes und der Tribüne am Schetters Busch im Jahr 2011.
Einweihung des Kunstrasenplatzes und der Tribüne am Schetters Busch im Jahr 2011. © Michael Gohle / FUNKE Foto Services
Multicopter-Aufnahme vom Platz der SpVg Schonnebeck.
Multicopter-Aufnahme vom Platz der SpVg Schonnebeck. © Michael Gohl / FUNKE Foto Services
Multicopter-Aufnahme vom Platz der SpVg Schonnebeck.
Multicopter-Aufnahme vom Platz der SpVg Schonnebeck. © Michael Gohl / FUNKE Foto Services
Zwei Grundschulen direkt nebeneinander: die  Schillerschule und die katholische Johann-Michael-Sailer-Schule an der Immelmannstraße.
Zwei Grundschulen direkt nebeneinander: die Schillerschule und die katholische Johann-Michael-Sailer-Schule an der Immelmannstraße. © Michael Gohl / FUNKE Foto Services
Zwei Grundschulen direkt nebeneinander: die  Schillerschule und die katholische Johann-Michael-Sailer-Schule an der Immelmannstraße.
Zwei Grundschulen direkt nebeneinander: die Schillerschule und die katholische Johann-Michael-Sailer-Schule an der Immelmannstraße. © Kerstin Kokoska / FUNKE Foto Services
In der Nachbarschaft der beiden Schulen liegt die Kirche St. Elisabeth.
In der Nachbarschaft der beiden Schulen liegt die Kirche St. Elisabeth. © Michael Gohl / FUNKE Foto Services
Das Stadtbad Nord-Ost liegt an der Straße Schonnebeckhöfe 60.
Das Stadtbad Nord-Ost liegt an der Straße Schonnebeckhöfe 60. © Kerstin Kokoska / FUNKE Foto Services
Das Stadtbad Nord-Ost wurde im Jahr 2011 kernsaniert.
Das Stadtbad Nord-Ost wurde im Jahr 2011 kernsaniert. © Kerstin Kokoska / FUNKE Foto Services
Fast fünf Millionen Euro hat die Sanierung des Nord-Ost-Bades gekostet.
Fast fünf Millionen Euro hat die Sanierung des Nord-Ost-Bades gekostet. © Kerstin Kokoska / FUNKE Foto Services
An der heutigen Huestraße führte Karl Albrecht, der Vater der Aldi-Brüder, das erste Geschäft, das als Vorläufer der Aldi-Märkte gilt.
An der heutigen Huestraße führte Karl Albrecht, der Vater der Aldi-Brüder, das erste Geschäft, das als Vorläufer der Aldi-Märkte gilt. © Ulrich von Born / FUNKE Foto Services
Mit Wirkung zum 10.04.1913 ist ein
Mit Wirkung zum 10.04.1913 ist ein "Handel mit Backwaren" von Karl Albrecht, dem Vater der späteren Aldi-Inhaber, im Verzeichnis der Gerwerbe-Anmeldungen der Bürgermeisterei Stoppenberg angemeldet. Das Ladengeschäft befand sich damals in der Mittelstraße 87 (jetzige Huestraße) in Essen-Schonnebeck, ab Mai 1919 dann in Hausnummer 89, ergänzt um Kolonialwaren. © Repro: Ulrich von Born/ WAZ FotoPool
WAZ-Fotografin Marga Kingler-Busshoff fotografierte die
WAZ-Fotografin Marga Kingler-Busshoff fotografierte die "Keimzelle des Aldi-Imperiums" im Dezember 1971. © WAZ
WAZ-Fotografin Marga Kingler-Busshoff fotografierte die
WAZ-Fotografin Marga Kingler-Busshoff fotografierte die "Keimzelle des Aldi-Imperiums" im Dezember 1971. © WAZ
Der stillgelegte alte Friedhof an der Matthias-Erzberger-Straße.
Der stillgelegte alte Friedhof an der Matthias-Erzberger-Straße. © Kerstin Kokoska / FUNKE Foto Services
Die Gareisstraße in Schonnebeck.
Die Gareisstraße in Schonnebeck. © Kerstin Kokoska / FUNKE Foto Services
Modernes Wohnen am Niekämperweg.
Modernes Wohnen am Niekämperweg. © Kerstin Kokoska / FUNKE Foto Services
Am Brandhoffs Delle.
Am Brandhoffs Delle. © Kerstin Kokoska / FUNKE Foto Services
Impressionen aus Schonnebeck.
Impressionen aus Schonnebeck. © Kerstin Kokoska / FUNKE Foto Services
Die ECA-Siedlung in Schonnebeck.
Die ECA-Siedlung in Schonnebeck. © Stefan Arend / FUNKE Foto Services
Die Abkürzung ECA steht für Economic Cooperation Administration.
Die Abkürzung ECA steht für Economic Cooperation Administration. © Stefan Arend / FUNKE Foto Services
Mit Mitteln des Marshallplans bauten die US-Amerikaner zu Beginn der 1950er Jahre rund 500 Ein- und Zweifamilienhäuser.
Mit Mitteln des Marshallplans bauten die US-Amerikaner zu Beginn der 1950er Jahre rund 500 Ein- und Zweifamilienhäuser. © Stefan Arend / FUNKE Foto Services
Zwischen Huestraße und Portendieckstraße entstand damals für rund zehn Millionen Mark Wohnraum für Bergleute.
Zwischen Huestraße und Portendieckstraße entstand damals für rund zehn Millionen Mark Wohnraum für Bergleute. © Stefan Arend / FUNKE Foto Services
Der Hallopark liegt zwischen Schonnebeck und Stoppenberg.
Der Hallopark liegt zwischen Schonnebeck und Stoppenberg. © Jörg Schimmel / FUNKE Foto Services
Impressionen aus dem Hallopark.
Impressionen aus dem Hallopark. © Jörg Schimmel / FUNKE Foto services
Impressionen aus dem Hallopark.
Impressionen aus dem Hallopark. © Jörg Schimmel / FUNKE Foto Services
Impressionen aus dem Hallopark.
Impressionen aus dem Hallopark. © Jörg Schimmel / FUNKE Foto Services
Multicopter-Aufnahme vom Friedhof Am Hallo.
Multicopter-Aufnahme vom Friedhof Am Hallo. © Michael Gohl / FUNKE Foto Services
Multicopter-Aufnahme vom Friedhof Am Hallo.
Multicopter-Aufnahme vom Friedhof Am Hallo. © Michael Gohl / FUNKE Foto Services
Der Friedhof Am Hallo.
Der Friedhof Am Hallo. © André Duhme / WAZ Fotopool
Der Friedhof Am Hallo.
Der Friedhof Am Hallo. © André Duhme / WAZ Fotopool
Auf dem Friedhof Am Hallo gibt es auch ein islamisches Bestattungsfeld.
Auf dem Friedhof Am Hallo gibt es auch ein islamisches Bestattungsfeld. © Knut Vahlensieck / FUNKE Foto Services
Auf dem Friedhof Am Hallo gibt es auch ein islamisches Bestattungsfeld.
Auf dem Friedhof Am Hallo gibt es auch ein islamisches Bestattungsfeld. © Knut Vahlensieck / FUNKE Foto Services
Auf dem Friedhof Am Hallo gibt es auch ein islamisches Bestattungsfeld.
Auf dem Friedhof Am Hallo gibt es auch ein islamisches Bestattungsfeld. © Knut Vahlensieck / FUNKE Foto Services
Die Katholische Kirche St. Elisabeth an der Immelmannstraße.
Die Katholische Kirche St. Elisabeth an der Immelmannstraße. © Michael Gohl / FUNKE Foto Services
Multicopter-Aufnahme von St. Elisabeth.
Multicopter-Aufnahme von St. Elisabeth. © Michael Gohl / FUNKE Foto Services
Die Katholische Kirche St. Elisabeth an der Immelmannstraße.
Die Katholische Kirche St. Elisabeth an der Immelmannstraße. © Michael Gohl / FUNKE Foto Services
Multicopter-Aufnahme an der Huestraße. Links im Bild: St. Elisabeth.
Multicopter-Aufnahme an der Huestraße. Links im Bild: St. Elisabeth. © Michael Gohl / FUNKE Foto Services
Multicopter-Aufnahme an der Huestraße. Links unten ist noch eine Ecke von St. Elisabeth zu erkennen.
Multicopter-Aufnahme an der Huestraße. Links unten ist noch eine Ecke von St. Elisabeth zu erkennen. © Michael Gohl / FUNKE Foto Services
Die Evangelische Kirchengemeinde Essen-Schonnebeck an der Immelmannstraße.
Die Evangelische Kirchengemeinde Essen-Schonnebeck an der Immelmannstraße. © Kerstin Kokoska / FUNKE Foto Services
Die Evangelische Kirchengemeinde Essen-Schonnebeck an der Immelmannstraße.
Die Evangelische Kirchengemeinde Essen-Schonnebeck an der Immelmannstraße. © Michael Gohl / FUNKE Foto Services
Die Jugendhalle in Schonnebeck.
Die Jugendhalle in Schonnebeck. © Michael Gohl / FUNKE Foto Services
Innenansicht der Jugendhalle in Schonnebeck.
Innenansicht der Jugendhalle in Schonnebeck. © Kerstin Kokoska / FUNKE Foto Services
Diese Multicopter-Aufnahme ist über der Siedlung zwischen Langemarckstraße, Matthias-Erzberger-Straße und Bonifaciusstraße entstanden.
Diese Multicopter-Aufnahme ist über der Siedlung zwischen Langemarckstraße, Matthias-Erzberger-Straße und Bonifaciusstraße entstanden. © Michael Gohl / FUNKE Foto Services
Diese Multicopter-Aufnahme ist über der Siedlung zwischen Langemarckstraße, Matthias-Erzberger-Straße und Bonifaciusstraße entstanden.
Diese Multicopter-Aufnahme ist über der Siedlung zwischen Langemarckstraße, Matthias-Erzberger-Straße und Bonifaciusstraße entstanden. © Michael Gohl / FUNKE Foto Services
Diese Multicopter-Aufnahme ist über der Siedlung zwischen Langemarckstraße, Matthias-Erzberger-Straße und Bonifaciusstraße entstanden.
Diese Multicopter-Aufnahme ist über der Siedlung zwischen Langemarckstraße, Matthias-Erzberger-Straße und Bonifaciusstraße entstanden. © Michael Gohl / FUNKE Foto Services
Drostenbusch, Ecke Riegelstraße in Schonnebeck (fotografiert im November 2009).
Drostenbusch, Ecke Riegelstraße in Schonnebeck (fotografiert im November 2009). © Kerstin Kokoska/WAZ FotoPool
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ECA-Siedlung für Bergleute

Das ist lange her: Heute sind die Straßen leergefegt, wirkt die Siedlung verschlafen. „Tatsächlich hört man hier das Gras wachsen“, versucht Brandenburg erst gar nicht, den Eindruck schönzureden. „Hier wird nur gewohnt, gearbeitet wird woanders.“ Das trifft auch auf die zweite große Schonnebecker Siedlung zu: Mit Mitteln des Marshallplanes bauten die US-Amerikaner Anfang der 1950er-Jahre rund 500 Ein- und Zweifamilienhäuser. Auf dem ehemaligen Land von vier Höfen, zwischen Hue- und Portendieckstraße, entstand für zehn Millionen Mark Wohnraum für Bergleute. Bis heute heißt die Siedlung ECA – die Abkürzung für Economic Cooperation Administration.

Inzwischen sind wir am Zentrum des Stadtteils angekommen: Für Alteingesessene ist der Karl-Meyer-Platz immer noch der Schonnebecker Markt. Schön ist diese große leere Fläche, eingerahmt von relativ unspektakulären Geschäftstshäusern, allerdings nicht. „Sie müssen mal zum Martinszug kommen, dann ist der Platz schwarz vor Menschen“, sagt Brandenburg, um gleich vom alljährlichen Marktfest und dem Zusammenhalt zu schwärmen. Lange haben die Schonnebecker für ihren Platz gekämpft, bis sich vor 25 Jahren ein Investor fand. „Hier gibt es einkaufstechnisch fast alles“, sagt Siegfried Brandenburg, „da geht es uns besser als manch anderem Essener Stadtteil.“

Mehr als 350 Jugendliche spielen bei der Spielvereinigung

Gleich neben dem Platz steht seit 1915 ein Schonnebecker Kleinod: Die Jugendhalle wurde von Georg Metzendorf entworfen und ist eine architekturgeschichtliche Rarität. Der schlichte Bau besteht mit Ausnahme des Fundamentes und des Daches aus Holz und ist komplett zerlegbar. „Sie diente uns Bürgern schon immer als Veranstaltungsstätte“, weiß der CDU-Ratsherr. Die ehemalige Oberbürgermeisterin Annette Jäger wurde hier geboren: Ihr Vater war Hausmeister in der Halle, die von den Nazis als Fremdarbeiterlager zweckentfremdet wurde. Heute ist dort ein Sport- und Gesundheitszentrum untergebracht.

Ein paar Geh-Minuten brauchen wir von dort bis zum stillgelegten Friedhof an der Matthias-Erzberger-Straße. „Viele Familienmitglieder der Albrechts liegen hier“, sagt Brandenburg und spielt damit auf die berühmteste Familie des Stadtteils an: die Albrechts, die den Aldi-Konzern gründeten und an der Huestraße ihren ersten Laden hatten.

Neben dem Friedhof befindet sich schließlich der ganze Stolz der Schonnebecker: der gepflegte Bolzplatz der Spielvereinigung Schonnebeck. „Jeden Stein der Tribüne haben wir selbst finanziert“, sagt Brandenburg, „wie das Klubhaus und den Imbiss-Stand.“ Der erfolgreiche Verein wird auch die Zukunft Schonnebecks sichern, ist Brandenburg überzeugt: „Mehr als 350 Jugendliche trainieren bei uns.“

Schonnebeck: Stadtteilwappen, SpVg und die Aldi-Keimzelle

Das Stadtteilwappen: Der Name Schonnebeck leitet sich von „schöner Bach“, „schöne Becke“ ab. Darauf deutet der gelbe Wellenbalken im von Kurt Schweder entworfenen Wappen hin. Die Pferdeprame und der Stern sind aus dem Wappen der Herren von der Porten zu Dyc, die im erstmals 1242 erwähnten Schonnebeck ihren Gutssitz hatten. Bis 1808 gehörte Schonnebeck zur neugegründeten Bürgermeisterei Altenessen, 1874 wurde aus dieser die neue Bürgermeisterei Stoppenberg ausgegliedert, an die Schonnebeck fiel. Diese Zugehörigkeit blieb bis zur Eingemeindung 1929 bestehen.

Essener Stadtteilwappen und ihre Bedeutung

(31) Überruhr (Hinsel und Holthausen) : In Urkunden des Stiftes Rellinghausen wurden die Bauernschaften Hinsel und Holthausen früher „Over Rore“ genannt, was so viel bedeutet wie „auf der anderen Seite der Ruhr“. Das Wappen deutet auf die Ruhr hin. Ebenso ist ein Kreuzschargen abgebildet, ein glücksbringendes, germanisches Zeichen, das auf die zahlreichen Bodenfunde in diesem Bereich deutet. Seit 1808 gehörte Überruhr zur Bürgermeisterei Steele, 1894 entstand die eigenständige Bürgermeisterei Überruhr. Die Eingemeindung folgte 1929.  Quelle: Kurt Schweder/ Stadtverband
(31) Überruhr (Hinsel und Holthausen) : In Urkunden des Stiftes Rellinghausen wurden die Bauernschaften Hinsel und Holthausen früher „Over Rore“ genannt, was so viel bedeutet wie „auf der anderen Seite der Ruhr“. Das Wappen deutet auf die Ruhr hin. Ebenso ist ein Kreuzschargen abgebildet, ein glücksbringendes, germanisches Zeichen, das auf die zahlreichen Bodenfunde in diesem Bereich deutet. Seit 1808 gehörte Überruhr zur Bürgermeisterei Steele, 1894 entstand die eigenständige Bürgermeisterei Überruhr. Die Eingemeindung folgte 1929. Quelle: Kurt Schweder/ Stadtverband © „Kurt Schweders Wappen der Essener Stadtteile“ von Johann Rainer Busch, ISBN: 978-3-00-028515-8; Herausgeber ist der Stadtverband der Bürger- und Verkehrsvereine.
(42) Werden: Im Januar 799 gründete der heilige Ludgerus das Benediktinerkloster Werden. Die Äbte waren die Landesherren, 1317 erhielt Werden gar die Stadtrechte und blieb bis 1803 reichsfreies Stift. Ab 1808 selbstständige Bürgermeisterei, wurde Werden erst 1929 eingemeindet. Das Wappen zeigt ein mit vier roten Kugeln besetztes Pallium – ein Schulterschmuck, der Erzbischöfen oder heilig gesprochenen Bischöfen vom Papst verliehen wurde.  Quelle: Kurt Schweder/ Stadtverband
(42) Werden: Im Januar 799 gründete der heilige Ludgerus das Benediktinerkloster Werden. Die Äbte waren die Landesherren, 1317 erhielt Werden gar die Stadtrechte und blieb bis 1803 reichsfreies Stift. Ab 1808 selbstständige Bürgermeisterei, wurde Werden erst 1929 eingemeindet. Das Wappen zeigt ein mit vier roten Kugeln besetztes Pallium – ein Schulterschmuck, der Erzbischöfen oder heilig gesprochenen Bischöfen vom Papst verliehen wurde. Quelle: Kurt Schweder/ Stadtverband © „Kurt Schweders Wappen der Essener Stadtteile“ von Johann Rainer Busch, ISBN: 978-3-00-028515-8; Herausgeber ist der Stadtverband der Bürger- und Verkehrsvereine.
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Typisch Schonnebeck: Die Schonnebecker haben ein Aushängeschild, auf die viele andere Stadtteile mit Neid schauen: Die Spielvereinigung Schonnebeck gehört zu den erfolgreichsten Fußballvereinen in der Stadt. Das liegt an der guten Arbeit, die der Verein leistet, wie auch an der Unterstützung durch ehrenamtliche Helfer. Herausgekommen sind: ein perfekter Kunstrasenplatz, eine schicke, überdachte Tribüne, die die Schonnebecker selbst finanziert haben, und ein aktueller zweiter Platz in der Oberliga Niederrhein.

Keimzelle des Aldi-Imperiums: Nichts deutet darauf hin, dass sich hinter der braun verklinkerten, unscheinbaren Fassade der Aldi-Filiale auf der Huestraße 89 die Keimzelle des heutigen Imperiums verbirgt: Hier führte Karl Albrecht, der Vater der später so erfolgreichen Albrecht-Brüder, in den 1920er-Jahren das erste Geschäft als Vorläufer der Aldi-Märkte. Von dem Kaufmann F.W. Judt hatte Albrecht das „Kaufhaus“, ein Kolonialwarengeschäft, an der damaligen Mittelstraße 89 übernommen. „Aldi I“ nennt Siegfried Brandenburg, CDU-Ratsherr für Schonnebeck und Vorsitzender der örtlichen Kaufmannschaft, die Filiale, die vor sechs Jahren kurz vor der Schließung stand. Das konnten die Schonnebecker Geschäftsleute mit vereinten Kräften verhindern. Am liebsten würde Brandenburg an der Stelle des heutigen Marktes ein Museum oder eine ähnliche Einrichtung sehen, die der historischen Bedeutung des Unternehmens gerecht wird. Doch Aldi ist ein sehr nüchternes Unternehmen, und bislang stieß er mit diesem Vorschlag bei den Verantwortlichen auf taube Ohren. „Das würde dem Stadtteil gut tun und Touristen nach Schonnebeck locken“, glaubt er.

Amtlich Statistik zum Stadtteil Schonnebeck:

Schonnebeck in Zahlen

Einwohner

11463 Menschen leben in Schonnebeck (Stand 31.5.2015), das stadtweit damit auf Platz 23 steht (22 Stadtteile haben mehr Einwohner, 28 Stadtteile haben weniger). Die Bevölkerungszahl ist in den letzten acht Jahren stabil geblieben: 2007 wurden 11486 Schonnebecker gezählt.

Alter

17,6 Prozent der Schonnebecker sind unter 18 Jahre alt, da liegt das Viertel stadtweit an neunter Stelle. Zum Vergleich: Am jüngsten ist Katernberg mit einem Anteil von 20 Prozent, am wenigsten Jugendliche leben in Rüttenscheid: dort sind es nur 11,3 Prozent.

Größe

286 Hektar groß ist Schonnebeck.

Flächennutzung

Knapp die Hälfte der Fläche in Schonnebeck, nämlich 47,8 Prozent, ist bebaut. 11,1 Prozent der Gesamtfläche entfallen auf Straßen, Wege und Plätze, 13,4 Prozent auf Parks und Grünflächen und 9,2 Prozent auf Friedhöfe. Nur Huttrop (19,8 Prozent) und Fulerum (25,1) haben mehr Fläche für Friedhöfe.

Bevölkerungsdichte

82,3 Personen leben auf einem Hektar bebauter Fläche – damit gehört Schonnebeck zu den 16 am dichtesten besiedelten Stadtteilen.

Staatsbürgerschaft

14 Prozent der Schonnebecker besitzen keinen deutschen Pass. Zum Vergleich: In Byfang sind es nur 2,5 Prozent, im Stadtkern 43,3 Prozent.

Single-Haushalte

Durchschnittlich groß ist die Anzahl der Single-Haushalte: Sie liegt bei 40,6 Prozent. In ganz Essen leben 69 Prozent der Menschen alleine.

Sozialleistungen

2195 Schonnebecker erhalten Sozialleistungen. Davon sind 32,6 Prozent Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren. Stadtweit gibt es nur drei Stadtteile (Bergeborbeck, Freisenbruch, Katernberg), in denen noch mehr Kinder von Sozialleistungen abhängig sind.

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