Essen. . Bis heute bietet Katernberg das typische Bild einer Bergbau-Gemeinde im Ruhrgebiet, was aber längst kein Makel mehr ist. Folge 33 der Stadtteil-Serie.

Zu den Rätseln der Essener Stadtgeschichte gehört, wie Katernberg es geschafft hat, Zollverein in der öffentlichen Wahrnehmung quasi einzugemeinden. Das Weltkulturerbe mitsamt seiner Paradestücke, dem Schacht 12 und der Kokerei, liegt definitiv in Stoppenberg, nur einige nicht ganz so spektakuläre Anteile der industriellen Kulturlandschaft, etwa der Schacht 3/7/10 mit dem Phänomenia-Erfahrungsfeld stehen auf Katernberger Gemarkung. Seltsam aber: Selbst Essener tippen oft auf Katernberg, wenn sie an Zollverein denken. Und wer in der Internet-Suchmaschine Google „Zollverein“ und „Katernberg“ eingibt, kriegt ein Drittel mehr Treffer als bei „Zollverein“ und „Stoppenberg“.

Wie kommt’s? „Katernberg war immer stark mit Zollverein verbunden, schon weil die meisten Zollvereiner hier wohnten“, sagt Werner Dieker, der es wissen muss. Der 83-jährige frühere SPD-Ratspolitiker war zu seiner aktiven Zeit so etwas wie „Mister Katernberg“: immer präsent, bekannt wie ein bunter Hund und darauf bedacht, für sein „Kaddernberch“ und die Menschen dort viel zu erreichen. Dieker ist das sozusagen in die Wiege gelegt worden. Geboren und aufgewachsen ist er in der Kolonie Hegemannshof, eine der besterhaltenen, dabei aber nicht sonderlich herausgeputzten Bergarbeitersiedlungen des Ruhrgebiets. So klassisch ist diese strenge Reihung von „Vierspänner“-Backsteinhäusern an der Meerbruchstraße, dass man hier noch heute mit nur wenigen Retuschen einen historischen Bergarbeiterfilm aus der Zeit um 1900 drehen könnte. (Zur Fotostrecke "Das ist Essen-Katernberg".)

Das ist Essen-Katernberg

Die Bergarbeiter-Siedlung Hegemannshof an der Meerbruchstraße in Katernberg entstand zwischen 1890 und 1895.
Die Bergarbeiter-Siedlung Hegemannshof an der Meerbruchstraße in Katernberg entstand zwischen 1890 und 1895. © Ulrich von Born / FUNKE Foto Services
Wer an Zollverein denkt, hat sofort den Doppelbock von Schacht 12 und die Kokerei im Kopf. Doch diese liegen in Stoppenberg. Im benachbarten Katernberg liegt hingegen unter anderem Schacht 3/7/10.
Wer an Zollverein denkt, hat sofort den Doppelbock von Schacht 12 und die Kokerei im Kopf. Doch diese liegen in Stoppenberg. Im benachbarten Katernberg liegt hingegen unter anderem Schacht 3/7/10. © Michael Gohl / FUNKE Foto Services
Ein weiteres Zollverein-Erbe in Katernberg: das Triple Z (Zukunfts Zentrum Zollverein) liegt auf dem Gelände der ehemaligen Zollverein-Schachtanalge 4/5/11.
Ein weiteres Zollverein-Erbe in Katernberg: das Triple Z (Zukunfts Zentrum Zollverein) liegt auf dem Gelände der ehemaligen Zollverein-Schachtanalge 4/5/11. © Michael Gohl / FUNKE Foto Services
Die Evangelische Kirche Katernberg, auch Bergmannsdom genannt, wurde im Jahr 1901 geweiht.
Die Evangelische Kirche Katernberg, auch Bergmannsdom genannt, wurde im Jahr 1901 geweiht. © Michael Gohl / FUNKE Foto Services
Der Bergmannsdom ist die größte evangelische Kirche in Essen und bietet Platz für 1430 Gläubige.
Der Bergmannsdom ist die größte evangelische Kirche in Essen und bietet Platz für 1430 Gläubige. © Sebastian Konopka / FUNKE Foto Services
Die Baukosten für den Bergmannsdom beliefen sich damals auf rund 240.000 Mark. Finanziert wurde der Bau durch Spenden, die aus der Gemeinde und von Bergwerks- und Fabrikbesitzern kamen.
Die Baukosten für den Bergmannsdom beliefen sich damals auf rund 240.000 Mark. Finanziert wurde der Bau durch Spenden, die aus der Gemeinde und von Bergwerks- und Fabrikbesitzern kamen. © Kerstin Kokoska / Funke Foto Services
Innenansicht des Bergmannsdoms.
Innenansicht des Bergmannsdoms. © Stefan Arend / FUNKE Foto Services
Der Bergmannsdom liegt am Katernberger Markt.
Der Bergmannsdom liegt am Katernberger Markt. © Oliver Müller / FUNKE Foto Services
Multicopter-Aufnahme vom Bergmannsdom.
Multicopter-Aufnahme vom Bergmannsdom. © Michael Gohl / FUNKE Foto Services
Der Katzenbrunnen auf dem Katernberger Markt, im Hintergrund der Bergmannsdom.
Der Katzenbrunnen auf dem Katernberger Markt, im Hintergrund der Bergmannsdom. © Kerstin Kokoska / FUNKE Foto Services
Der Katzenbrunnen auf dem Katernberger Markt (von einem Multikopter aus aufgenommen).
Der Katzenbrunnen auf dem Katernberger Markt (von einem Multikopter aus aufgenommen). © Michael Gohl / FUNKE Foto Services
Multicopter-Aufnahme von der Meerbruchstraße.
Multicopter-Aufnahme von der Meerbruchstraße. © Michael Gohl / FUNKE Foto Services
Multicopter-Aufnahme vom Katernberger Markt.
Multicopter-Aufnahme vom Katernberger Markt. © Michael Gohl / FUNKE Foto Services
Impressionen aus der Siedlung Hegemannshof an der Meerbruchstraße in Katernberg.
Impressionen aus der Siedlung Hegemannshof an der Meerbruchstraße in Katernberg. © Ulrich von Born/ FUNKE Foto Services
Impressionen aus der Siedlung Hegemannshof an der Meerbruchstraße in Essen-Katernberg.
Impressionen aus der Siedlung Hegemannshof an der Meerbruchstraße in Essen-Katernberg. © Ulrich von Born/ FUNKE Foto Services
Impressionen aus der Siedlung Hegemannshof an der Meerbruchstraße in Essen-Katernberg.
Impressionen aus der Siedlung Hegemannshof an der Meerbruchstraße in Essen-Katernberg. © Ulrich von Born/ FUNKE Foto Services
Impressionen aus der Siedlung Hegemannshof an der Meerbruchstraße in Essen-Katernberg.
Impressionen aus der Siedlung Hegemannshof an der Meerbruchstraße in Essen-Katernberg. © Ulrich von Born/ FUNKE Foto Services
Impressionen aus der Siedlung Hegemannshof an der Meerbruchstraße in Essen-Katernberg.
Impressionen aus der Siedlung Hegemannshof an der Meerbruchstraße in Essen-Katernberg. © Ulrich von Born/ FUNKE Foto Services
Impressionen aus der Siedlung Hegemannshof an der Meerbruchstraße in Essen-Katernberg.
Impressionen aus der Siedlung Hegemannshof an der Meerbruchstraße in Essen-Katernberg. © Ulrich von Born/ FUNKE Foto Services
Impressionen aus der Siedlung Hegemannshof an der Meerbruchstraße in Essen-Katernberg.
Impressionen aus der Siedlung Hegemannshof an der Meerbruchstraße in Essen-Katernberg. © Ulrich von Born/ FUNKE Foto Services
Die Siedlung Hegemannshof an der Meerbruchstraße im November 1999.
Die Siedlung Hegemannshof an der Meerbruchstraße im November 1999. © Remo Bodo Tietz / NRZ
Der Förderturm am heutigen Phänomania Erfahrungsfeld (früher Zollverein, Schacht 3/7/10).
Der Förderturm am heutigen Phänomania Erfahrungsfeld (früher Zollverein, Schacht 3/7/10). © Michael Gohl / FUNKE Foto Services
Die alte Maschinenhalle von Schacht 3/7/10, im Hintergrund der Förderturm (fotografiert im August 2010).
Die alte Maschinenhalle von Schacht 3/7/10, im Hintergrund der Förderturm (fotografiert im August 2010). © Remo Bodo Tietz / WAZ FotoPool
Die Aktion Schachtzeichen über Schacht 3/7/10 im Mai 2010.
Die Aktion Schachtzeichen über Schacht 3/7/10 im Mai 2010. © Kerstin Kokoska / FUNKE Foto Services
Das Gründungs- und Unternehmenszentrum Triple Z.
Das Gründungs- und Unternehmenszentrum Triple Z. © Kerstin Kokoska / FUNKE Foto Services
Das Gründungs- und Unternehmenszentrum Triple Z.
Das Gründungs- und Unternehmenszentrum Triple Z. © Michael Gohl / FUNKE Foto Services
Das Gründungs- und Unternehmenszentrum Triple Z.
Das Gründungs- und Unternehmenszentrum Triple Z. © Michael Gohl / FUNKE Foto Services
Im Gebäude Triple Z des Weltkulturerbes Zollverein findet unter anderem die Katernberg-Konferenz (hier im März 2014) statt.
Im Gebäude Triple Z des Weltkulturerbes Zollverein findet unter anderem die Katernberg-Konferenz (hier im März 2014) statt. © Sebatsian Konopka / FUNKE Foto Services
Aus der Luft betrachtet: Das Triple Z liegt direkt an der Essener Stadtgrenze, dahinter die Trabrennbahn in Gelsenkirchen.
Aus der Luft betrachtet: Das Triple Z liegt direkt an der Essener Stadtgrenze, dahinter die Trabrennbahn in Gelsenkirchen. © Hans Blossey
Die DITIB Fatih-Moschee in Essen-Katernberg.
Die DITIB Fatih-Moschee in Essen-Katernberg. © Michael Gohl / FUNKE Foto Services
Die DITIB Fatih-Moschee in Essen-Katernberg - fotografiert im Oktober 1998.
Die DITIB Fatih-Moschee in Essen-Katernberg - fotografiert im Oktober 1998. © Remo Bodo Tietz / NRZ
Die DITIB Fatih-Moschee in Essen-Katernberg - fotografiert im Oktober 1999.
Die DITIB Fatih-Moschee in Essen-Katernberg - fotografiert im Oktober 1999. © Christian Kruska / NRZ
Die ehemalige Post an der Viktoriastraße in Katernberg (fotografiert im August 2010).
Die ehemalige Post an der Viktoriastraße in Katernberg (fotografiert im August 2010). © Oliver Müller / FUNKE Foto Services
Multicopter-Aufnahme von der Viktoriastraße.
Multicopter-Aufnahme von der Viktoriastraße. © Michael Gohl / FUNKE Foto Services
Die ehemalige Werksfürsorge Zollverein von der Vikoriastraße aus gesehen (fotografiert im August 2010).
Die ehemalige Werksfürsorge Zollverein von der Vikoriastraße aus gesehen (fotografiert im August 2010). © Oliver Müller / FUNKE Foto Services
Die Viktoriastraße in Katernberg (fotografiert im Januar 2011).
Die Viktoriastraße in Katernberg (fotografiert im Januar 2011). © Ulrich von Born / FUNKE Foto Services
Die Polizeiwache an der Katernberger Straße.
Die Polizeiwache an der Katernberger Straße. © Oliver Müller / FUNKE Foto Services
Die Schalker Straße in Katernberg.
Die Schalker Straße in Katernberg. © Michael Gohl / FUNKE Foto Services
Die Farrenbroichstraße in Essen-Katernberg.
Die Farrenbroichstraße in Essen-Katernberg. © Ulrich von Born/ FUNKE Foto Services
Die Siedlung Theobaldstraße (fotografiert im April 2012).
Die Siedlung Theobaldstraße (fotografiert im April 2012). © Oliver Müller / FUNKE Foto services
Die Siedlung Theobaldstraße (fotografiert im April 2012).
Die Siedlung Theobaldstraße (fotografiert im April 2012). © Oliver Müller / FUNKE Foto services
Die Theobaldstraße (fotografiert im Februar 2011).
Die Theobaldstraße (fotografiert im Februar 2011). © Remo Bodo Tietz / WAZ FotoPool
Die Straße Dortmannhof (fotografiert im Februar 2011).
Die Straße Dortmannhof (fotografiert im Februar 2011). © Remo Bodo Tietz / WAZ FotoPool
Der Pestalozziweg - fotografiert im Mai 2001.
Der Pestalozziweg - fotografiert im Mai 2001. © Ulrich von Born / NRZ
Die Schlägelstraße - fotografiert im Mai 2001.
Die Schlägelstraße - fotografiert im Mai 2001. © Ulrich von Born / NRZ
Wohnhaus an der Feldwiese  - fotografiert im September 2000.
Wohnhaus an der Feldwiese - fotografiert im September 2000. © Ulrich von Born / NRZ
An der Straße Auf der Reihe - fotografiert im Januar 2000.
An der Straße Auf der Reihe - fotografiert im Januar 2000. © Ulrich von Born / NRZ
An der Straße Auf der Reihe - fotografiert im Januar 2000.
An der Straße Auf der Reihe - fotografiert im Januar 2000. © Ulrich von Born / NRZ
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Bergmannsdom ist eine der schönsten Kirchen der Stadt

Mit Idylle hat es aber nur bedingt zu tun, wenn – wie im Fall Dieker – Eltern und sieben Kinder auf 58 Quadratmetern klar kommen müssen. „Ich hab jahrelang mit meinem Bruder in einem Bett gepennt“, erzählt Dieker. Opa und Vater waren schon „auf’m Pütt“, auch Werner Dieker hat dann als Hauer auf Zollverein seine ersten 15 Arbeitsjahre unter Tage verbracht, bevor er bei der Firma Goldschmidt im Recyclingbetrieb anheuerte. Über die Betriebsratsarbeit kam er schließlich in die Kommunalpolitik – für Sozialdemokraten gerade im Essener Norden damals ein typischer Weg. Obwohl er sich schon lange aus dem Rat verabschiedet hat, wird Dieker im Stadtteil von Bürgern noch oft angesprochen. Knorrige Kümmerer wie er sind eben auch in der SPD mittlerweile eine Rarität.

Eine enge Bindung hat Werner Dieker zu einer in Essen weithin unbekannten Kirche, die aber zu den schönsten der Stadt zählt: dem Bergmannsdom am Katernberger Markt. „Hier bin ich getauft, konfirmiert und getraut worden“, sagt er. Das mächtige evangelische Gotteshaus, fertiggestellt 1901, vermittelt mit seiner original erhaltenen Stahlsäulenhalle und der schönen Holzdecke ein selten stimmiges Raumgefühl. Immerhin 1400 Menschen finden hier maximal Platz. Dass die im Krieg unzerstörte Kirche vorbildlich restauriert wurde, ist auch Werner Dieker zu verdanken, der im Laufe der Zeit mehr als eine Million Euro an Spenden, Stiftungsgeldern und Sponsoringleistungen einwarb.

Triple Z auf Zollverein-Schachtgelände 4/5/11

Mitgegründet hat Dieker auch die „Katernberg-Konferenz“, die nach dem Ende des Bergbaus den Stadtteil vor dem ökonomischen Absaufen zu bewahren versuchte. Das Gründerzentrum Triple Z auf dem Zollverein-Schachtgelände 4/5/11 hart an der Grenze zu Gelsenkirchen ist das wohl nachhaltigste Ergebnis dieser Bemühungen. Seit 1996 ist Dieker hier Aufsichtsratsvorsitzender, und wer nicht bei Drei auf dem Baum ist, ist ganz schnell Aktionär. Die nötigen Papiere hat er immer am Mann. Dieker ist auf diese Pioniertat sehr stolz. Drüben in Stoppenberg, auf dem Gelände des Weltkulturerbes, hätten sie sowas wohl auch ganz gern.

Apropos Stoppenberg: Mittlerweile ist der langjährige „König von Katernberg“ der Liebe wegen Stoppenberger geworden. „Aber schreib dat bloß nich!“, meint er augenzwinkernd. Tut mir leid, lieber Herr Dieker, muss sein.

Das Stadtteilwappen: Das Wappen von Heraldiker Kurt Schweder hatte nie offiziellen Charakter. Es zeigt einen schwarzen Berg vor goldenem Hintergrund, der Kohle symbolisieren soll, darin ein Fachwerkhaus, das an die agrarische Vergangenheit erinnert. Auf dem Berg steht ein schwarzer Kater. Bei der Bedeutung des Namens scheiden sich die Geister. Beim Namensbruder aus Wuppertal wird der Ursprung „Katharinenberg“ vermutet. Wieder andere glauben, Katternberg stamme vom althochdeutschen Wort „Chota“ ab, was als Kate, kleine Hütte oder kleines Haus zu übersetzen ist.

Essener Stadtteilwappen und ihre Bedeutung

(31) Überruhr (Hinsel und Holthausen) : In Urkunden des Stiftes Rellinghausen wurden die Bauernschaften Hinsel und Holthausen früher „Over Rore“ genannt, was so viel bedeutet wie „auf der anderen Seite der Ruhr“. Das Wappen deutet auf die Ruhr hin. Ebenso ist ein Kreuzschargen abgebildet, ein glücksbringendes, germanisches Zeichen, das auf die zahlreichen Bodenfunde in diesem Bereich deutet. Seit 1808 gehörte Überruhr zur Bürgermeisterei Steele, 1894 entstand die eigenständige Bürgermeisterei Überruhr. Die Eingemeindung folgte 1929.  Quelle: Kurt Schweder/ Stadtverband
(31) Überruhr (Hinsel und Holthausen) : In Urkunden des Stiftes Rellinghausen wurden die Bauernschaften Hinsel und Holthausen früher „Over Rore“ genannt, was so viel bedeutet wie „auf der anderen Seite der Ruhr“. Das Wappen deutet auf die Ruhr hin. Ebenso ist ein Kreuzschargen abgebildet, ein glücksbringendes, germanisches Zeichen, das auf die zahlreichen Bodenfunde in diesem Bereich deutet. Seit 1808 gehörte Überruhr zur Bürgermeisterei Steele, 1894 entstand die eigenständige Bürgermeisterei Überruhr. Die Eingemeindung folgte 1929. Quelle: Kurt Schweder/ Stadtverband © „Kurt Schweders Wappen der Essener Stadtteile“ von Johann Rainer Busch, ISBN: 978-3-00-028515-8; Herausgeber ist der Stadtverband der Bürger- und Verkehrsvereine.
(42) Werden: Im Januar 799 gründete der heilige Ludgerus das Benediktinerkloster Werden. Die Äbte waren die Landesherren, 1317 erhielt Werden gar die Stadtrechte und blieb bis 1803 reichsfreies Stift. Ab 1808 selbstständige Bürgermeisterei, wurde Werden erst 1929 eingemeindet. Das Wappen zeigt ein mit vier roten Kugeln besetztes Pallium – ein Schulterschmuck, der Erzbischöfen oder heilig gesprochenen Bischöfen vom Papst verliehen wurde.  Quelle: Kurt Schweder/ Stadtverband
(42) Werden: Im Januar 799 gründete der heilige Ludgerus das Benediktinerkloster Werden. Die Äbte waren die Landesherren, 1317 erhielt Werden gar die Stadtrechte und blieb bis 1803 reichsfreies Stift. Ab 1808 selbstständige Bürgermeisterei, wurde Werden erst 1929 eingemeindet. Das Wappen zeigt ein mit vier roten Kugeln besetztes Pallium – ein Schulterschmuck, der Erzbischöfen oder heilig gesprochenen Bischöfen vom Papst verliehen wurde. Quelle: Kurt Schweder/ Stadtverband © „Kurt Schweders Wappen der Essener Stadtteile“ von Johann Rainer Busch, ISBN: 978-3-00-028515-8; Herausgeber ist der Stadtverband der Bürger- und Verkehrsvereine.
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Gründerzentrum Triple Z: Bis in die 1960er Jahre hinein lebte Katernberg fast ausschließlich vom Bergbau. So wundert es nicht, dass das wohl erfolgreichste Projekt des Strukturwandels in Gebäuden entstand, die die Zeche Zollverein zurückließ. Unter dem Dach des Gründerzentrums „Triple Z“ sind nach Angaben seines Aufsichtsratsvorsitzenden Werner Dieker immerhin mittlerweile 600 Arbeitsplätze entstanden. Neben klassischen Handwerksfirmen und kleineren Produktionsbetrieben haben sich auch Dienstleister aus den Branchen IT, Kommunikation, Design und Gesundheit angesiedelt.

Katernberg und „Kaddernberch“: Es gibt Essen-Katernberg und Wuppertal-Katernberg, und die werden manchmal verwechselt. Als die Katernberger aus Essen 1950 auf ihrem Marktplatz den 800. Geburtstag ihres Heimatortes feierten, war das etwas voreilig. Die entsprechende Urkunde bezog sich auf das andere Katernberg. Erst ein auf das Jahr 1220 datierter Hinweis in der Vogtei-Rolle des Grafen Friedrich von Isenberg-Altena gilt als erste Erwähnung des heutigen Essener Stadtteils. Gut geeignet zur Unterscheidung ist übrigens das breite Ruhrdeutsch von Werner Dieker: Da heißt es „Kaddernberch“. Is klar, oder?

Amtliche Statistik zum Stadtteil Katernberg:

Katernberg in Zahlen

Einwohnerzahl

23168 Einwohner sind in Katernberg gemeldet, das ist nach Frohnhausen, Holsterhausen, Rüttenscheid und Altenessen ein sehr respektabler Rang 5 unter den Essener Stadtteilen.

Staatsbürgerschaft

32,2 Prozent sind Ausländer oder Doppelstaatler, was nach den Vierteln rund um die Innenstadt ebenfalls eine der höchsten Quoten in Essen ist.

Minderjährige

Dazu passt, dass Katernberg mit zwei Kennziffern sogar ganz an der Essener Spitze steht: In jedem vierten Katernberger Haushalt leben auch Minderjährige und fast 20 Prozent aller Einwohner sind unter 18 Jahre alt. In Essen insgesamt sind es nur 15 Prozent.

Größe und Bevölkerungsdichte

478 Hektar beträgt die Katernberger Stadtteilfläche, das reicht nur für Rang 14 in Essen, was wiederum bereits andeutet, dass Katernberg gemessen an der großen Einwohnerzahl relativ dicht besiedelt ist. 263 Hektar - somit rund 60 Prozent - sind bebaut. Mit rund 50 Einwohnern pro Hektar geht es in Katernberg aber dennoch nicht sonderlich gedrängt zu, verglichen etwa mit Frohnhausen, wo es fast 90 sind.

Arbeitslosigkeit

Circa 18 Prozent der Katernberger sind arbeitslos gemeldet, bei den Nichtdeutschen sind es sogar mehr als 22 Prozent. Das ist klar über dem Essener Schnitt von derzeit 12,4 Prozent.

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Essener Stadtteile: alle Folgen, alle Bildergalerien, historische Luftbilder

Historische Luftbilder: Die Essener Stadtteile 1926 von oben

Es ist ein wahrer Fotoschatz, den das Amt für Geoinformation, Vermessung und Kataster hütet und jetzt erstmals vollständig einem Medium zur Verfügung stellt. Essen im Jahre 1926 – das sind 735 Schrägluftbilder, die das gesamte Stadtgebiet abdecken. Wir zeigen 722 der 735 Aufnahmen: Unsere ThingLink-Karte mit den Flugrouten von damals führt zu 24 Bilderbildergalerien. Zu jedem Flug gibt es eine Fotostrecke. Die Galerie "Essen von oben im Jahr 1926" zeigt eine Auswahl von Aufnahmen aus dem gesamten Stadtgebiet.