Gladbeck. In Bottrop drohen Hundehaltern bis zu 1000 Euro Strafe, wenn sie ohne Kotbeutel erwischt werden. Wäre das auch für Gladbeck denkbar?

Hundekot auf dem Gehweg, im Park und sogar im eigenen Vorgarten oder auf dem Spielplatz: Die Hinterlassenschaften von Hunden, die deren Besitzer nicht beseitigen, sind für viele Menschen ein großer Ärger. In Bottrop müssen Hundehalter daher seit Anfang des Jahres stets einen Hundebeutel bei sich tragen, sonst droht ein hohes Bußgeld von bis zu 1000 Euro. Ist dieser Weg auch für die Stadt Gladbeck denkbar? Und wie wird hier gegen Halter vorgegangen, die den Hundekot achtlos liegen lassen?

4536 angemeldete Hunde gibt es in Gladbeck. Ein großes Problem mit deren Hinterlassenschaften sieht die Stadtverwaltung allerdings nicht. „Hundehaufen sind nicht schön, aber sie sind bei uns kein größeres Problem als in anderen Städten“, so Verwaltungssprecher David Hennig. „Da machen die Kanadagänse in Parkanlagen mehr Dreck.“

Das Rathaus erreichen kaum Beschwerden wegen Hundekot

Dies zeige auch die geringe Beschwerdelage im Rathaus bezüglich Verschmutzungen durch Hundekot. „Im Jahr 2024 gab es vier Beschwerden, 2023 waren es fünf. Dennoch sind diese Hinterlassenschaften nicht schön, sodass das Thema auch in der Verwaltung mit Blick auf die Themen Sauberkeit und Ordnung immer mal wieder auf der Agenda steht.“

„Da machen die Kanadagänse in Parkanlagen mehr Dreck“

David Hennig
Stadtsprecher

Das Mitführen eines Hundekotbeutels wie in Bottrop anzuordnen, halte die Verwaltung aber nicht für zielführend. „Die meisten Hundebesitzer haben einen Kotbeutel ohnehin dabei, doch sie benutzen ihn oft nicht“, weiß Hennig. Die Stadt Dorsten gehe den nun auch von Bottrop eingeschlagenen Weg schon länger, der Erfolg dort aber sei mäßig. „Wir schauen ja auch immer auf die Erfahrungen anderer Städte.“

Die Stadtverwaltung plant in diesem Jahr wieder Schwerpunktkontrollen

Vielmehr setze Gladbeck auf die Kontrolle und auch auf Aufklärung. „Wir wollen Hundehalter hinsichtlich eines verantwortungsbewussten Handelns sensibilisieren, aber ihr Fehlverhalten auch im Rahmen unserer Möglichkeiten sanktionieren“, so Ordnungsdezernentin Marie-Antoinette Breil. So seien in diesem Jahr auch wieder Schwerpunktkontrollen geplant. Dazu sollen Mitarbeiter des Kommunalen Ordnungsdienstes (KOD) in zivil, und zwar in Parks, auf Friedhöfen und in der Innenstadt verstärkt unterwegs sein.

Schnee und Glätte in Frankreich
Wer mit seinem Hund spazieren geht, sollte darauf achten, dass die Hinterlassenschaften des Tieres auch beseitigt werden. © DPA Images | DENIS CHARLET

Dabei werde ein Schwerpunkt auf die Einhaltung der Leinenpflicht, aber auch auf die Beseitigung des Hundekots gelegt. „Es ist allerdings schwierig, die Menschen auf frischer Tat zu ertappen“, so Hennig. Und nur in diesem Fall können die Ordnungskräfte das fällige Bußgeld in Höhe von 100 Euro verhängen. „Aber sobald der KOD in der Nähe ist, verhalten sich die Menschen vorbildlich.“

In Gladbeck gibt es kostenlos Hundekotbeutel

Der Stadtsprecher weist darauf hin, dass es Kotbeutel in Gladbeck kostenlos gibt. Sie sind bei der Gladbeck Information im Erdgeschoss des Alten Rathauses, bei der Information des Bürgeramtes im Erdgeschoss des Neuen Rathauses sowie beim ZBG erhältlich. „Zudem sind an den Friedhöfen und an der Hundewiese in Wittringen Kotbeutelspender aufgestellt. Eine Übersicht über alle Spender finden Hundehalter im Geodaten-Portal der Stadt Gladbeck.“

Dieses Angebot werde von den Hundehaltern auch rege genutzt und aufgrund zahlreicher Wünsche aus der Bevölkerung soll es künftig weitere zusätzliche Spender geben. Die Verwaltung prüft nun gemeinsam mit dem ZBG, an welchen Stellen die Einrichtung weiterer Kotbeutelspender mit Mülleimern sinnvoll und möglich ist.

Die Stadt Gladbeck will eine Hundezählung vornehmen

Prüfen wolle die Verwaltung zudem, eine digitale Hundesteuermarke einzuführen, so wie jüngst in Gelsenkirchen. So könne bei einer Überprüfung vor Ort schnell festgestellt werden, ob der Hund registriert ist und Hundesteuer gezahlt wird, so David Hennig. In Gladbeck gibt es bisher keinen Nachweis, wie z.B. eine Marke aus Metall, den Hundehalter mit sich führen müssen, so die Verwaltung.

Zudem strebt die Stadt Gladbeck eine stadtweite Hundezählung an. Sie rät daher allen Haltern, die ihren Hund bisher noch nicht angemeldet haben, „die Anmeldung kurzfristig nachzuholen“.

>>> So viel Steuern zahlen Hundehalter

Für einen Hund werden in Gladbeck pro Jahr 132 Euro Hundesteuer fällig. Der Betrag erhöht sich auf 150 Euro pro Vierbeiner bei zwei Tieren sowie auf 162 Euro pro Fellnase, wenn drei oder mehr Hunde im Haushalt leben.

Die Steuerbescheide werden ab dem 13. Januar verschickt.

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