Gladbeck. Der DGB hat Freitagabend zum Neujahrsempfang in die Stadthalle Gladbeck geladen. Große Themen: die wirtschaftliche Lage und die Bundestagswahl.
Sorgen um die heimische Wirtschaft sowie der Blick auf die Bundestagswahl Ende Februar und damit verbundene Erwartungen und Befürchtungen standen im Mittelpunkt des Neujahrsempfangs des DGB (Deutscher Gewerkschaftsbund) Region Emscher-Lippe am Freitagabend in der Gladbecker Stadthalle.
Gladbecks Bürgermeisterin Bettina Weist sprach in ihrem Grußwort die angekündigten Stellenstreichungen bei den Gladbecker Unternehmen Ineos Phenol und Pilkington an, die sie „sehr betroffen“ gemacht hätten. „Die Meldungen von Insolvenzen in der Wirtschaft machen auch vor Gladbeck keinen Halt.“ Ebenso dramatisch seien die Krisen bei BP in Gelsenkirchen und bei Thyssen Krupp. Denn: Die auf der Kippe stehenden Arbeitsplätze seien nicht nur Zahlen auf dem Papier. „Da stehen Menschen und ganze Familien hinter“, so Weist.
Bürgermeisterin: „Menschen im Ruhrgebiet sind Wandel gewohnt“
Die Verwaltung treibe auch das Thema Personal um, hier gehe es aber um das Thema Personalmangel. Viele Beschäftigte gingen bald in den Ruhestand. Viele Leistungen könnten dann nicht oder nicht zeitnah erbracht werden. „Die Leidtragenden sind die Bürgerinnen und Bürger.“ Zum Ende ihres Grußworts zeigte Weist sich zuversichtlich: „Die Menschen im Ruhrgebiet sind Wandel gewohnt. Wir sind gut darin, unser Schicksal zu etwas Gutem zu wenden.“
Auch Guido Zeitler, Vorsitzender der Gewerkschaft Nahrung, Genuss, Gaststätten (NGG) machte in seiner Rede deutlich: „Die Ankündigungen von Unternehmen wie Ford oder Thyssen Krupp treffen uns mitten ins Herz unseres Wohlstands.“ Auch die Nadler-Werke in Bottrop hätten eine lange Geschichte in der Region gehabt, die jetzt mit der Schließung leider ein Ende gefunden habe.
Zu den Gästen des Neujahrsempfangs zählten Vertreter aus Politik, Gewerkschaften und Verwaltung
Völlig ungewiss sei zudem, „was uns die Bundestagswahl bescheren wird“. Allein der Aufstieg der AfD sei keine Gefahr. Die Partei würde aber dann zur Gefahr werden, wenn zum Beispiel die Pressefreiheit und andere demokratische Grundpfeiler beschädigt würden, sobald die AfD in Regierungsverantwortung sei.
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DGB-Regionsgeschäftsführer Mark Rosendahl sprach in seiner Begrüßungsrede ebenfalls die AfD und damit den wieder nötig gewordenen Kampf gegen Rechtsextremismus an. „Wir müssen klare Kante und Zivilcourage zeigen“, so sein Appell an die Gäste des Neujahrsempfangs.
Die Vertreterinnen und Vertreter von Gewerkschaften, Betriebs- und Personalräten, Politik und Verwaltung aus Städten und dem Kreis, Bezirksregierung und Parlamenten, Kammern, Unternehmen, Hochschulen, Arbeitsverwaltung, Kultur und Verbänden hatten nach den Reden die Möglichkeit, bei einem Imbiss miteinander ins Gespräch zu kommen.
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