Gladbeck. Weil sie eine Gefahr für spielende Kinder darstellen, hat die Stadt 2023 alle Rutschen auf Hügeln gesperrt. Was den Umbau so schwierig macht.

Die geänderte DIN-Norm für die Hangrutschen – in Gladbeck hat sie sich offensichtlich zu einer mehr oder weniger unendlichen Geschichte entwickelt. Drei dieser besonderen Rutschen auf Spielplätzen im Stadtgebiet sind nämlich nach wie vor gesperrt. So auch die auf dem Areal an der Schulstraße. Das hat eine Mutter gewundert, die sich fragt, ob man das nach wie vor mit einem Bauzaun umstellte Spielgerät in Zweckel vielleicht schlicht und einfach vergessen hat.

Anfang 2023 hat die Stadt Gladbeck alle 22 Hangrutschen sperren lassen

Zu Erinnerung: Es war Anfang 2023, also vor zwei Jahren, als die Stadt Gladbeck alle Hangrutschen auf den Spielplätzen und in den Kitas gesperrt hatte. Am Bauzaun endete das Rutschvergnügen, abrupt gestoppt von einer geänderten DIN-Norm. Die war zwar schon länger bekannt. Aber nach Vorfällen in anderen Städten beschloss man dann auch in Gladbeck zu handeln. Zu hoch sei das Verletzungsrisiko für die Kinder, deshalb mussten die Spielgeräte umgestaltet werden. 22 Exemplare an 18 Standorten waren davon betroffen.

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Die meisten Hangrutschen sind seitdem auch bereits so umgebaut worden, dass sie nun wieder als verkehrssicher gelten und dem sicheren Rutschvergnügen nichts mehr im Weg steht. Auf drei Spielplätzen allerdings sperren nach wie vor Zäune die Rutschen ab. Betroffen ist der Platz an der Schulstraße, die Anlage im Südpark sowie die Hangrutsche im Bürgerpark Butendorf, wie Stadtsprecher Simon Gerich auf Anfrage erklärt. Vergessen hat man im Rathaus die Spielgeräte allerdings nicht.

Was die Umgestaltung der Rutschen so problematisch macht

Vielmehr, so Gerich, sollen sie in diesem Jahr wieder „verkehrssicher“ gemacht werden. Dafür befinde man sich aktuell noch in der Planung. Bisher seien die Hänge an den Rutschen durch Findlinge befestigt worden, damit diese nicht abrutschen, erklärt der Stadtsprecher. Die DIN-Norm sehe jetzt aber vor, dass im Abstand von 1,5 Metern links und rechts von den Rutschen keine Unfallgefahr gegeben sein darf.

Die Findlinge könnten aber genau so eine Gefahr für die spielenden Kinder darstellen. Daher müssen die großen Steine nun entfernt, und die Hänge mithilfe einer anderen Befestigung gesichert werden. Dazu müssten je nach Standort unterschiedliche Lösungen für die Hangrutschen an der Schulstraße, im Südpark und im Butendorfer Bürgerpark her. Sobald diese gefunden seien, könne der normale Vergabeprozess für die Arbeiten starten und im Anschluss dann auch gebaut werden. „Rechtzeitig zum Start der Spielsaison im Freien im Mai könnte dann alles fertig sein“, so Simon Gerich.

DIN-Norm sieht vor: Unter der Rutsche sollen Kinder nicht durchkrabbeln können

Schon der Umbau der 19 Hangrutschen, die in den vergangenen Monaten bereits in Angriff genommen worden sind, hatte sich als nicht ganz einfach herausgestellt. Das auch, weil die Arbeiten zusätzlich zu den regulären Aufgaben bei der Pflege und Gestaltung von Spielätzen ausgeführt werden mussten.

Und: Hangrutschen sind in der Regel auf künstlich angelegte kleine Hügel montiert. Genau in dieser Konstruktionsweise lag und liegt auch das Problem: Nach der neuen DIN-Norm müssen die Rutschen komplett auf der Oberfläche aufliegen, damit Kinder nicht darunter durchkrabbeln können. Zudem dürfen am Rand keine großen Steine liegen, an denen man sich verletzen könnte. Umstände, die dazu geführt haben, dass man sich in der Stadt durchaus länger als wahrscheinlich anfangs angenommen, mit der Thematik beschäftigen musste. Doch nun scheint ein Ende ja absehbar.

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