Das Wort Kurator kommt vom lateinischen "curare", was so viel wie "pflegen" und "sich sorgen" bedeutet. Nach dem Verwaltungsrecht sind Kuratoren Verwalter und Pfleger von Stiftungen oder Aufsichtsbeamte im Bildungswesen, vor allem an Universitäten. Am häufigsten jedoch arbeiten Kuratoren in Museen oder Galerien. Hier tragen sie die Verantwortung für eine Sammlung, eine Ausstellung oder ein Projekt.

Nicole Tiedemann ist eine von fünf Kuratoren am Altonaer Museum. Hier läuft derzeit die Ausstellung "Von Kopenhagen nach Skagen - Glanzlichter dänischer Malerei im 19. Jahrhundert". Die Ausstellung wurde von der promovierten Kunst- und Kulturhistorikerin konzipiert, geplant und realisiert. "Ausstellungen zu machen gefällt mir an meinem Beruf am besten", sagt die 36-Jährige.

Daneben ist es ihre Aufgabe, neue Stücke für das Museum auszuwählen und Beratungsstunden durchzuführen, bei denen sie Kunstgegenstände oder Kunsthandwerk beurteilt. Hinzu kommt das Schreiben von Fachartikeln und der Aufbau von Datenbanken. Auch die Dokumentation von Forschungsergebnissen sowie der Besuch von Auktionen und Ausstellungen gehört zum Aufgabenbereich von Nicole Tiedemann. Immer häufiger muss sie sich zudem auch um Management und Sponsoring kümmern.

Eine einheitlich geregelte Ausbildung zum Kurator gibt es nicht. Die meisten, die den wissenschaftlich geprägten Beruf ausüben, haben Kunstgeschichte, Volkskunde, Archäologie, Museumskunde oder Ethnologie studiert und anschließend promoviert. Der Einstieg erfolgt in der Regel über ein Volontariat.

Wie Dr. Klaus Gier vom Altonaer Museum berichtet, werden die Arbeitsbedingungen für Kuratoren zunehmend schlechter und die Jobs knapper. Das sieht Mechtild Kronenberg, Geschäftsführerin vom Deutschen Museumsbund, ähnlich. Voraussetzung dafür, einen der begehrten Kuratoren-Jobs zu ergattern, ist nach ihrer Erfahrung eine Promotion. "Wer zusätzlich Berufserfahrung vorweisen kann, verschiedene Praktika und ein wissenschaftliches Volontariat absolviert hat, der hat bei Stellenausschreibungen die besten Chancen", sagt sie. Angesichts der nicht gerade rosigen Arbeitsmarktsituation arbeiten immer mehr Kuratoren als Freiberufler und bieten Ausstellungskonzepte an.