Jeder kennt den KfZ-Prüfer vom TÜV. Wer testet und bewertet aber die Vielzahl von Haushaltsgeräten und Produkten, die beispielsweise Stiftung Warentest vorstellt? "Stiftung Warentest beauftragt für die Prüfungen Prüfinstitute", sagt Dr. Martin Büscher, Leiter des Hartwarenlabors beim Prüfinstitut Hansecontrol. Hansecontrol arbeitet für Discounter und Versandhändler, bringt Verbraucherprodukte zur Marktreife und damit in die Geschäfte. Geprüft werden Bügeleisen, Toaster, Waschmaschinen, Fernseher, Handys, aber auch Gardinenständer.

Der Prüfer hat die verantwortungsvolle Aufgabe, eine Ware als der erste Verbraucher zum Nutzen anderer auf Herz und Nieren zu untersuchen, dadurch Schaden abzuwenden und Verbesserungshinweise zu geben. Den gelernten Prüfer gibt es nicht und die Berufsbezeichnung ist nicht geschützt. "Wir müssen unsere Kräfte selbst ausbilden. Es gibt keine Seminare oder Schulungsinstitute", sagt Büscher. Die Einarbeitung dauert sechs bis zwölf Monate. Danach können die Mitarbeiter selbstständig prüfen. Ein guter Prüfer, muss kein Ingenieur oder Techniker sein. Wichtig sind jedoch ein tiefgreifendes technisches Verständnis und Spaß am Ausprobieren sowie solide Kenntnisse in Mechanik, Elektrik, Elektronik, Haushaltstechnik und Ergonomie.

Geprüft wird vor allem die Sicherheit von Geräten beispielsweise nach der Hauptnorm für Haushaltsgeräte, die wiederum 80 Unternormen hat. Dabei geht es um Isolierungen, Schutzleiter, Wattzahl, Kabelverlegungen und Erwärmungsprüfung. "Um in Deutschland ein Produkt auf den Markt zu bringen, müssen eine Vielzahl von Normen abgeprüft werden", sagt Büscher. Von jedem Produkt kommen mehrere Muster zur Untersuchung. Die Prüfer zerlegen sie teilweise vollständig und prüfen auf elektrische Sicherheit, Gebrauchstauglichkeit, elektromagnetische Verträglichkeit und Schadstofffreiheit. Die Arbeit des Prüfers hat erhebliche praktische Auswirkungen: Etwa 30 Prozent der Produkte, die bei Hansecontrol geprüft werden, kommen nicht auf den Markt. Büscher: "Es ist eine schöne Aufgabe, den Verbraucher vor großen Risiken zu bewahren."