Jochen Halfmann unterstützt Unternehmen bei der Umsetzung ihrer (technischen) Innovationen. Unter anderem vermittelt er ihnen Kooperationspartner. Außerdem berät er die Firmen über Finanzierungsmöglichkeiten. Zu seinen Aufgaben als Innovationsberater am Innovations- und Patent-Centrum (IPC) der Handelskammer Hamburg gehören auch Patentrecherchen in Datenbanken - denn zunächst muss geklärt werden, ob eine Erfindung auch tatsächlich eine Erfindung ist.

Der 43-Jährige ist Maschinenbauingenieur und war einige Jahre in der Automobilentwicklung tätig. "Dabei hatte ich auch schon Berührung mit Patentanmeldungen." Ein technischer Hintergrund ist bei diesem Beruf, "den man nicht lernen kann", Voraussetzung. Halfmann: "Es ist ein Ingenieurberuf, der auch juristische Seiten hat." Bei einem Großteil der Innovationen handelt es sich um Details von Maschinen oder Bauteilen, beispielsweise Scharniere für den Flugzeugbau, Ventile, Pumpen oder auch Bekleidungsteile wie neuartige Sohlen. Viele Innvoationen betreffen den Fahrzeugbau, die Medizintechnik und die Nanotechnologie.

"Das Gros betrifft Detailverbesserungen für eine kostengünstigere umweltverträglichere Herstellung", sagt Halfmann. Gegenstand seiner Arbeit sei Patentinformation als Dienstleistung, aber auch Beratung in den Unternehmen und Schulungen der Firmenmitarbeiter vor Ort.

Innovationsberater müssen technisches Verständnis mitbringen und kommunikationsstark sein, denn sie stehen in Kontakt mit Lizenzgebern und Unternehmen und müssen im Gespräch herausfinden, was diese an Beratung und Unterstützung brauchen. "Betriebswirtschaftliche Kenntnisse und das Verständnis von gewerblichen Schutzrechten sind ebenso hilfreich für den Job wie Sprachkenntnisse", sagt Michael Kuckartz, Abteilungsleiter des IPC. In Kuckartz' Team arbeiten sechs Innovationsberater, alle mit naturwissenschaftlichem Hintergrund: ein Ozeanograf, ein promovierter Chemiker, ein Biochemiker, ein Wirtschaftsingenieur, ein Maschinenbauingenieur und ein Umweltingenieur. Er selbst ist Physiker. Der Beruf sei abwechslungsreich und verantwortungsvoll. Denn sollte ein Patent bereits von einer anderen Firma angemeldet worden sein, können Millionenbeträge in Forschung und Entwicklung fehlinvestiert sein.