Für Drehbuchautor Thomas Schwank ist ein Traum wahr geworden: Diesen Sonntag läuft sein erster “Tatort“ in der ARD. “Borowski und die einsamen...
Für Drehbuchautor Thomas Schwank ist ein Traum wahr geworden: Diesen Sonntag läuft sein erster "Tatort" in der ARD. "Borowski und die einsamen Herzen" spielt im Milieu des Kennenlern-Marktes. "Die Psychologie der Figuren ist das, was mich am meisten interessiert", sagt Schwank über seine Filmidee. Sein Talent, gute Geschichten über Menschen zu erzählen, hat der 45-Jährige durch solides Handwerk ergänzt. "Natürlich muss man lernen, wie Szenen zu schreiben sind und wie der Aufbau einer Story funktioniert", sagt er.
Ursprünglich studierte Schwank, der in Neuengamme groß geworden ist, Germanistik und Kunstgeschichte in Berlin. Anschließend belegte er den Aufbaustudiengang Medienberatung. "Aber für Journalismus hatte ich eindeutig zu viel Fantasie." Seine Anfänge beim Berliner Privatsender FAB, für den er Magazinbeiträge verfasste, zeigten ihm immerhin, wie die Fernsehwelt funktioniert; später arbeitete er eine Zeit lang beim Deutschen Sportfernsehen. "Ich wollte mehr erzählen, das war mir zu wenig kreativ." So besann er sich auf seine eigentliche Stärke und entwickelte in den 90er-Jahren die erste Online-Soap.
Seine erste Filmidee bot er Studio Hamburg an. "Es hat schnell geklappt", erinnert er sich. Und so gab eines das andere: Die Aufträge folgten, Thomas Schwank ist gut im Geschäft. Seine Kontakte pflegt er regelmäßig. Drehbuchautoren sind nicht auf ein Genre festgelegt. Sie können sich zwischen den Sparten frei bewegen. Die Bandbreite reicht von Daily Soaps über Werbefilme für Agenturen bis zu Kinofilmen. Wobei vieles zwar bezahlt, aber nie verwirklicht wird: Etliche Drehbücher bleiben irgendwo auf der Strecke.
Das Endprodukt Film ist immer das Ergebnis erfolgreicher Teamarbeit. Auftraggeber, Produktionsfirmen und natürlich Regisseure können Änderungen am Drehbuch verlangen. "Darum tut man gut daran, flexibel zu sein", sagt Schwank. Kreative Mimosen sind fehl am Platz. Meist arbeitet Schwank an mehreren Drehbüchern gleichzeitig. Denn von der Idee bis zum ersten Drehtag ist es ein weiter Weg, in der Regel vergehen ein bis zwei Jahre. Bezahlt wird in Raten. Thomas Schwank: "Als Autor braucht man einen langen Atem."
Tatort: "Borowski und die einsamen Herzen", Drehbuch: Thomas Schwank, Sonntag, 12. Oktober, 20.15 Uhr in der ARD.