Der 69 Jahre alte Schönberger hat “einen Heidenspaß“ an plattdeutschen Formulierungen.

Schönberg. "Lütt beten mall sünd wi wull all": So heißt das neue Buch von Peter Maurer (69). Auf Hochdeutsch: "Ein bisschen verrückt sind wir doch alle." Der rund um seinen Heimatort Schönberg bekannte niederdeutsche Autor nimmt sich selbst dabei nicht aus. Vergnügt schildert der ehemalige Rektor der Grund- und Hauptschule Sandesneben (1970 bis 1993), worin in seinem Fall das "lütt beten mall" besteht: "Ich will als Autor nichts verdienen, nicht bekannt werden. Ich möchte auch nicht moralisieren, erziehen oder politisieren. Ich möchte nur eines: Mich selbst unterhalten. Ich habe einen Heidenspaß an plattdeutschen Formulierungen."

Der Autor, der seit Jahren als Gast bei den Landfrauen, beim DRK-Ortsverband oder auch im Treffpunkt "Kornboden" in Schönberg Lesungen bestreitet, hat das Buch mit Hilfe seiner Frau Ingrid (66) im Selbstverlag veröffentlicht (8 Euro, zu beziehen bei Maurer unter Telefon 04534/77 56). Mit spitzer Feder spießt der Schönberger in 20 Geschichten menschliche Eigenheiten auf.

Mit einer Geschichte über einen ewigen Junggesellen hatte es Maurer beim NDR-Wettbewerb "Vertell doch mal" im vergangenen Jahr sogar bis in die Anthologie geschafft. Seine Anekdote "Eeen Bruut för Hans" war eine der 25 besten Geschichten (bei 1600 Einsendungen) und wurde in dem Band "De Familienfier" abgedruckt. Schon 2004 und 2005 hatte der Schönberger erste Geschichtenbände (je 4 Euro) im Selbstverlag veröffentlicht und dazu Hörbuch-CDs aufgenommen.

"Ich spreche und schreibe richtiges Holsteiner Platt", meint der Autor, der in Fredesdorf bei Leezen (Kreis Segeberg) auf einem Bauernhof aufgewachsen ist. Aus der "plattdeutschen Welt" wollte er nie weg: "Ich wollte immer auf dem Dorf arbeiten. Deshalb kamen nur ein paar Berufe wie Pastor, Lehrer oder Arzt infrage." Platt ist immer noch die Sprache in Schönberg: "Mit den Älteren im Dorf und Freunden spreche ich nur Niederdeutsch."