Schwelm/Gevelsberg/Ennepetal. Mit dem E-Auto in Schwelm, Gevelsberg und Ennepetal unterwegs. Wo gibt es Ladesäulen? Wie finde ich sie am besten? Was kostet mich das?

Wer ein E-Auto kaufen möchte, kommt wohl kaum daran vorbei, sich auch über die Ladesäulen-Infrastruktur in seiner Umgebung Gedanken zu machen. Wo kann ich zwischendurch mein Auto aufladen, wenn ich zum Beispiel einen Bummel mache? Was ist, wenn ich auf der Arbeit bin? Oder wenn ich einen Freizeitausflug mache?

In Schwelm, Gevelsberg und Ennepetal gibt es verschiedene öffentliche Lade-Angebote von diversen Anbietern. Um sie ausfindig zu machen, helfen zum Beispiel Apps oder der Blick ins Internet. Je nachdem, wo man nachsieht, unterscheiden sich die Angaben schon mal. In der Regel lässt sich sehen, wie viele der vorhandenen Ladeplätze aktuell belegt sind.

Das steckt hinter unserer Serie

In unserer Serie „Alles auf Grün“ geht es um den Weg zu einem schonenderen Umgang mit Ressourcen.

Die Themenvielfalt ist groß: Photovoltaik, regenerative Energien, E-Mobilität, autarke Versorgungsmöglichkeiten. Wir beschäftigen uns mit vielen Aspekten, die nah am Leben sind, überraschen und helfen sollen.

Wir wollen kritisch hinterfragen und vor allem Sie, liebe Leserinnen und Leser, zu Wort kommen lassen.

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Ob die Angaben noch aktuell sind, wenn man vor Ort ankommt, ist eine andere Frage. Ich selbst fahre einen sogenannten Plug-in-Hybriden. Er kann sowohl mit Benzin fahren als auch eine gewisse Strecke elektronisch. Etwa 52 Kilometer, um genau zu sein. Für meinen Alltag reicht das in etwa aus. Aber was, wenn ich meinen Wagen mal zwischendurch aufladen möchte? Ein subjektiver Erfahrungsbericht.

Angaben per App und im Internet

Mein kleiner Selbsttest beginnt erstmal mit dem Herunterladen einer App. In diesem Fall heißt sie „PlugShare“, ein kostenloses Angebot, bei dem ich mich am Anfang aber registrieren und Daten zu meinem Fahrzeug angebe. Der Plug-in-Hybrid lädt normalerweise zuhause an einer ganz normalen Haushaltssteckdose mit einem entsprechenden Stecker. Das ist die für mein Modell langsamste Lade-Methode. Möchte ich den Wagen an einer Ladesäule laden, brauche ich einen sogenannten Typ-2-Stecker. Damit lädt das Auto schneller.

Das erste Szenario spielt in Schwelm. Ich frage mich, wo ich laden könnte, während ich arbeite. Die Redaktion ist an der Römerstraße. Der Blick auf die Internetseite www.chargefinder.com offenbart, dass es in halbwegs fußläufiger Nähe zum Arbeitsplatz eine Lademöglichkeit am Märkischen Platz gibt und eine an der Lessingstraße. Die App zeigt an derselben Stelle zwei Lademöglichkeiten an. Eine ist komplett belegt, die andere hat noch einen von zwei Ladeplätzen übrig. Der Redakteur entscheidet sich für den Märkischen Platz und findet die Ladesäule vor Wette Optik. Hier ist tatsächlich gerade ein Ladeplatz frei.

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Anbieter ist die AVU. Die Anleitung zum Laden steht direkt an der Seite: „Ladekabel reinstecken. Auto verriegeln. Laden.“ Und später nicht vergessen: „Auto entriegeln. Ladekabel ausstecken.“ So gut, so einfach. Informationen zu Preis und wie ich bezahlen kann, bekomme ich, wenn ich den QR-Code auf der Seite mit meinem Smartphone scanne. Für die Ladesitzung an sich zahle ich 58 Cent, für jede geladene Kilowattstunde 60 Cent. Zahlen kann ich mit Kreditkarte oder per Paypal.

Laden beim Bummel in der Stadt

Mit Parkscheibe darf ich hier maximal vier Stunden stehen und laden. Solange brauche ich bei dem Akku aber gar nicht. Für eine kurze Ladung zwischendurch während der Arbeit eine echt Option. Die Ladesäule an der Lessingstraße ist auch frei, hier bin ich aber verunsichert, ob ich sie ohne Weiteres nutzen kann, weil die Stellplätze dazu auf dem Parkplatz des Ennepe-Ruhr-Kreises liegen. Auch zeigt aber ein Schild an, dass ich mit Parkscheibe vier Stunden Parken kann während eines Ladevorgangs.

Hier gibt es alle Serienteile

Das zweite Szenario führt mich nach Gevelsberg. Während eines Einkaufsbummels in der Innenstadt möchte ich mein Auto aufladen. Laut Internet kann ich das bei der Sparkasse an Ennepe und Ruhr, auf dem Parkplatz an der Weststraße und am Großen Markt, direkt angrenzend an den Vendômer Platz. Internet und App stimmen in diesem Fall überein. Ich entscheide mich für den Großen Markt. Die App zeigt mir an, dass hier beide Ladeplätze frei sind. Als ich ankomme ist einer belegt. Auch diese Säule gehört zur AVU. Hier kann ich den Ladevorgang per RFID-Karte, also per CHIP freischalten, über die App oder auch einfach so, indem ich wieder einen QR-Code scanne. Die Preise sind genauso wie an der Säule in Schwelm. Mit Parkscheibe kann ich hier zwei Stunden stehen und laden. Für mich reicht das aus.

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In Ennepetal habe ich mir überlegt, dass ich meiner zugezogenen Partnerin mal die Kluterthöhle zeigen könnte. Wenn ich nebenbei mein Auto laden möchte, sieht es mit Ladepunkten in der Nähe aber mau aus beziehungsweise ich bekomme verschiedene Angaben – je nachdem, ob ich im Internet schaue oder in der App. Laut Internet kann ich beim Baumarkt an der Neustraße und schräg gegenüber an der Tankstelle laden. Beides würde einige Meter zu Fuß bis zur Höhle bedeuten. Meine App zeigt mir als einzigen Ladepunkt in Milspe sogar nur einen an der Wilhelmshöher Straße an, gegenüber vom Berufskolleg. In diesem Fall spare ich mir die Fahrt zu einer Ladesäule.

Mein Fazit allgemein: In Schwelm und Gevelsberg ist es für mich grundlegend eine Option, meinen Plug-in-Hybriden zwischendurch aufzuladen – je nachdem, was ich gerade wo mache. In den Innenstadtbereichen bin ich bereit, auch ein paar Schritte zu Fuß in Kauf zu nehmen. Generell müsste die Ladesäuleninfrastruktur aus meiner Sicht aber ausgeprägter sein, um wirklich Anreize für E-Mobilität zu setzen.