Gevelsberg. Das Heizungsgesetz sorgt für Unsicherheit – auch bei der Gevelsberger Familie Mörkels. Die bekommt nun entscheidende Antworten vom Energieberater.

Wärmepumpe ja oder nein? Oder vielleicht doch lieber eine Pelletheizung? Was ist mit Wasserstoff? Oder wäre es am besten zu warten und wegen der steigenden Strompreise erst einmal in eine Photovoltaikanlage zu investieren? Jane und Thorsten Mörkels beschäftigen derzeit viele Fragen. Was sie wissen ist, dass ihre Ölheizung im Keller gute Dienste geleistet hat, aber ein altes Schätzchen ist. Baujahr 1987. „Die ist reif“, sagt Jane Mörkels.

Schon vor dem umstrittenen Heizungsgesetz habe sich die Familie Gedanken gemacht, wie sie in Zukunft heizen möchte. Doch die vielen politischen Diskussionen haben dafür gesorgt, dass sie ihre Pläne erst einmal auf Eis gelegt haben. „Wir wussten nicht mehr, was wir tun sollen“, sagt Jane Mörkels, die mit ihrem Mann und den beiden Kindern in einem Reihenhaus in Gevelsberg wohnt. Von Energieberater Manfred Beinhauer erhoffen sie sich Klarheit und Antworten auf ihre Fragen.

Die Ölheizung im Keller der Familie ist aus dem Jahr 1987.
Die Ölheizung im Keller der Familie ist aus dem Jahr 1987. © WP | Carmen Thomaschewski

„Die Heizung läuft, Sie gehört Ihnen, niemand wird Ihnen vorschreiben, dass Sie die Heizung jetzt austauschen müssen“, stellt Manfred Beinhauer klar, als er mit der Familie im Heizungskeller steht. Ein rechtlicher Handlungszwang bestehe also nicht. Aber: „Sie müssen sich im Klaren sein, dass CO2-Steuern auf Öl steigen, es wird immer teurer. Und perspektivisch sei es wichtig und richtig, auf regenerative Energien umzusteigen. Je eher, desto besser“, erklärt der Energieberater. Sein Rat lautet: Um zu wissen, was überhaupt verbraucht wird, ist eine Heizlastberechnung elementar. Auf dieser Basis würden alle weiteren Entscheidungen getroffen.

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Auf die Frage, welches Heizsystem zur Familie passt, hat Manfred Beinhauer ebenfalls eine klare Meinung. „Pellet ist keine Alternative für diesen Gebäudetyp.“ Die Lagerung, die Förderschnecke, der Umbau des Systems und die Folgekosten würden gegen diese Heizungsart sprechen. Auch der Preis für Pellets würde steigen, niemand wisse, wie sich das entwickele. Eine Lösung wäre eine Hybrid-Heizung, die eine Brennwertheizung mit einer Wärmepumpe kombiniert. Weil das Haus keinen Gasanschluss hat, fällt Gas schonmal weg. „Und Öl wird immer teurer.“ Es sei zudem nicht energetisch sinnvoll, weiter auf fossile Brennstoffe zu setzen und schon gar nicht klimaneutral. Beinhauer rät der Familie, komplett auf eine Wärmepumpe zu setzen.

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Auch wenn das Haus aus den 60er Jahren ist, die gesamten 100 Quadratmeter Wohnfläche mit einer Wärmepumpe zu heizen, wäre gut möglich, klärt der Energieberater auf. Aus seiner Sicht, sei dies auch die beste Lösung. Auch, weil die Fenster bereits erneuert sind, der Eingangsbereich ebenfalls, viel Fassadenfläche habe das Haus nicht, so dass nicht so viel Wärme nach draußen entweicht. Welche Dimensionen die Anlage haben muss, entscheidet die Heizlastberechnung.

Auch der Blick in den Zählerkasten gehört zur Energieberatung dazu.
Auch der Blick in den Zählerkasten gehört zur Energieberatung dazu. © WP | Carmen Thomaschewski

Darüber nachgedacht haben die Mörkels schon vor einem Jahr. „Wir hatten sogar schon einen Kostenvoranschlag für eine Wärmepumpe für 35.000 Euro“, sagt Thorsten Mörkels. Doch die Unsicherheit sei immer größer geworden. Eine Frage der Familie ist: „Wo kann und darf das Außengerät aufgestellt werden, das zur Wärmepumpe gehört?“

Der Energieberater rät, das Außengerät, das auch aus zwei kleineren bestehen kann, vor dem Haus zu platzieren und eine entsprechende Genehmigung beim Bauamt einzuholen. Die Regelung, dass drei Meter zum nächsten Grundstück eingehalten werden müssen, gibt es nicht mehr, aber um Stress mit den Nachbarn vorzubeugen, sei es sinnvoll sich etwas schriftlich zu holen. So schnell wie möglich Fördermittel zu beantragen, sei ebenfalls wichtig.

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    Wenn man einen Nachweis hat, dass die Ölheizung abgebaut und der Tank still gelegt ist, gebe es statt 40 sogar 50 Prozent Förderung. „Auf alles, was mit dem Umbau zu tun hat“, erklärt Manfred Beinhauer. Die Entsorgung der Öltanks, der Einbau der Wärmepumpe, der Heizlastberechnung und auch die Anschaffung der neuen Heizkörper, die notwendig werden, würden mitgefördert. Im Wohnzimmer, erklärt er, müsse auf jeden Fall ein neuer Heizkörper her. Weil der aktuelle in einer Nische ist und die Wärme direkt unter die Fensterbank pulvert. Und: Weil die Fläche des Heizkörpers vergrößert werden muss, um genügend Wärme zu erzeugen, weil die Vorlauftemperatur bei einer Wärmepumpe nicht so hoch ist, wie bei einer normalen Heizung.

    Heizkörper, die in einer Nische eingelassen sind, wie hier im Wohnzimmer der Familie, energetisch nicht sinnvoll.
    Heizkörper, die in einer Nische eingelassen sind, wie hier im Wohnzimmer der Familie, energetisch nicht sinnvoll. © WP | Carmen Thomaschewski

    „Ich finde den Heizkörper, so wie er ist, eh nicht schön“, sagt Jane Mörkels. Schon als sie das Haus vor 15 Jahren gekauft haben, habe sie dies gestört. Eine gute Gelegenheit, das Wohnzimmer zu verschönern. „Wir werden unseren Heizungsbauer anrufen und das Thema Wärmepumpen angehen“, sagt Thorsten Mörkels und ist dankbar für all die Informationen, die er durch den Energieberater bekommen hat. „Das waren viele gute Hinweise.“ Und der zum Thema Fördermittel spart bares Geld. „Sie sollten noch in diesem Jahr Fördermittel beantragen, wenn der aktualisierte Kostenvoranschlag vorliegt“, erklärt Manfred Beinhauer. „So bekommen Sie garantiert die Mittel. Wer weiß, wie es im kommenden Jahr aussieht.“

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    Eine letzte Frage der Familie steht noch im Raum. Erst die Wärmepumpe oder eine Photovoltaikanlage? Die Antwort des Energieberaters: Erst die Heizung, dann Photovoltaik, aber so zeitnah wie möglich. Nicht im großen Stil, wenn das Portemonnaie es nicht hergibt, sondern lieber eine kleineren Anlage anfangen, die erweiterbar ist, und das mit einem Teil der 50-Prozent-Rückerstattung von der Wärmepumpe finanzieren. Wenn das zu teuer ist, könne man ja darüber nachdenken, eine Anlage zu mieten. „Dann hat man nichts mehr damit am Hut, wenn man für die Folgekosten eine Versicherung abschließt. Wenn der Speicher kaputt geht, ein Panel defekt ist, alles wird repariert, die Kosten dafür sind durch die Miete abgegolten und der erzeugte Strom kostet nichts zusätzlich“, erklärt Manfred Beinhauer. Eine Photovoltaikanlage, deren Strom auch von der Wärmepumpe genutzt wird, sei immer sinnvoll. Denn auch Strom wird teurer. Und eine Wärmepumpe werde definitiv dafür sorgen, dass mehr Strom verbraucht wird.

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      Erst Heizung, und zwar eine Wärmepumpe und dann Photovoltaik: Jane und Thorsten Mörkels sind froh über den Besuch des Energieberaters. Sie wissen jetzt, was zu tun ist und was für ihr Haus das Beste ist.

      Mehr als 100 Hausbesitzer haben sich bei uns gemeldet und wollten eine der Energieberatungen gewinnen, die wir zusammen mit Manfred Beinhauer verlost haben. Jane und Thorsten Mörkels haben gewonnen und erhielten nun Besuch vom Energieberater. Manfred Beinhauer wird auch auf unserer Energiemesse dabei sein, die unsere Zeitung am Mittwoch, 25. Oktober, ab 17 Uhr im Leo Theater veranstaltet. Dort steht er Rede und Antwort und wird viele Fragen beantworten. Jeder ist willkommen, die Veranstaltung ist kostenlos.