Schwelm/Gevelsberg/Ennepetal. In einer Altbau-Wohnung sind die Heizkosten oft exorbitant hoch. So gelingt es, selbst in Mietwohnungen die Kosten drastisch zu senken.
Als wir aus dem gut isolierten 90er-Jahre-Haus mit topmoderner Gasheizung in einen Altbau aus dem späten 19. Jahrhundert mit Ölheizung gezogen sind, hatten wir das Thema zwar irgendwie auf dem Schirm, aber wirklich beschäftigt haben wir uns damals mit dem Thema Heizen nicht. Schon mit der ersten Rechnung kam der dicke Hammer. Etliche Vorhaben und Bemühungen, den Verbrauch einzudämmen ohne zu frieren oder Schimmel zu begünstigen, brachten kaum Erfolg. Am Ende hat uns moderne Technik ans Ziel gebracht und sich bereits im ersten Winter mehr als rentiert.
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Im halbwegs modernen Haus haben wir uns um das Heizen nie wirklich Gedanken gemacht. Wir hatten es immer angenehm warm und auch, wenn wir mal vergessen hatten, den ein oder anderen Heizkörper wieder ‘runterzudrehen, sind uns die Kosten nicht explodiert. Also haben wir auch beim Umzug keinen wirklichen Fokus auf den Energieverbrauch gelegt. Architektur, der Charme der alten Dielenböden, 3,50 Meter hohe Decken, schön gearbeitete Fenster, viel Platz und noch mehr Atmosphäre waren die Argumente für den Altbau. Dass es durch ein Denkmalschutzreferenz-Fenster zieht wie Hechtsuppe, dass in hohen Räumen viel Luft erwärmt werden muss, dass die Isolierung einer solch alten Immobilie rein gar nichts mit den Dämmungen von Neubauten zu tun hat – all dies haben wir höchstens peripher zur Kenntnis genommen und schon beim Renovieren und dem Umzug im Februar und März dafür gesorgt, dass es muckelig warm war.
Die Quittung gab es bereits im Mai des selben Jahres: 450 Euro Nachzahlung für etwas mehr als ein Vierteljahr; und da herrschte noch Frieden in der Ukraine. „Hui! Wie sieht denn die Abrechnung erst aus, wenn wir mal so einen kompletten Winter durchfeuern?“, fragten wir uns und schmiedeten den Plan, ab dem einsetzenden Winter bedarfsgerecht die Räume zu heizen. Wo sich niemand aufhält, da muss es auch nicht warm sein. Das hat drei Nachteile mit sich gebracht. Erstens muss man daran denken, ständig die Thermostate an- und auszustellen, beispielsweise über das Wochenende im Arbeitszimmer. Zweitens haben wir immer noch zu hoch geheizt. Drittens haben wir andere Räume viel zu sehr auskühlen lassen.
Der Verbrauch sank dementsprechend in überschaubarem Rahmen, dafür stiegen die Heizölpreise unaufhörlich immer weiter an. Wollen wir uns das noch in dem Umfang leisten? Welche Wege gibt es denn, auch in einem mehr als 100 Jahre alten Haus, bei angenehmer Wärme und gutem Raumklima keine exorbitant hohen Heizkosten zu produzieren? Ein Freund erzählte uns von smarten Heizungsthermostaten und wie viel er mit den Dingern sparen würde.
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Nächtelang haben wir uns eingelesen, denn Systeme gibt es viele und irgendwie erscheinen die auf den ersten Blick auch alle ähnlich. Leicht gemacht haben wir uns die Entscheidung nicht. Denn günstig ist der Start ins vernetzte Heim nicht. „Rentiert sich die Sache überhaupt irgendwann?“, fragten wir uns, bevor wir die Bestellung aufgaben. Wir haben uns für die Firma Tado entschieden, weil die Montage, die Bedienung der App, die Genauigkeit und die Ausbaumöglichkeiten uns von diesem Anbieter am meisten überzeugt haben. Aber das ist reine Geschmacksache. Sieben Heizkörperthermostate, ein Raumthermostat und die Internetbridge schlugen seinerzeit mit etwa 650 Euro zu Buche. Gästetoilette und Schlafzimmer bleiben konventionell und ohnehin so gut wie gar nicht beheizt.
Die Installation ist tatsächlich einfach: Die alten Thermostate von den Heizkörpern abschrauben, die neuen mit Batterien bestücken und draufschrauben. Die Internet-Bridge an den Router anschließen, die App installieren. Die führt einen idiotensicher durch die erste Installation durch, ist in der Bedienung intuitiv. Und was kann das Ding nun?
Es zeigt jeden Raum mit der aktuellen Temperatur und der aktuellen Luftfeuchtigkeit an. Vom Handy aus lässt sich jeder einzelne Heizkörper regulieren. Aber der größte Vorteil: Wir haben für jeden Raum einen Zeitplan programmiert. Beispiel: Im Bad ist die Heizung nachts komplett aus. Ab 6.30 Uhr haben wir dort 20 Grad unter der Woche, am Wochenende später, danach wird abgesenkt oder ganz ausgeschaltet. Solche Pläne, die sich an unserer Nutzung der Räume orientieren, haben wir für jeden Tag eingegeben und achten zusätzlich darauf, dass die Luftfeuchtigkeit nicht zu stark ansteigt.
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Das Ding schickt Warnungen, wenn man ein Fenster aufmacht und die Heizung nicht ausgestellt hat, die App hat einen Raumluftassistenten und sie gibt einen sehr guten Überblick über die Verbrauche. Schmuck, neu, modern – aber steckt hinter dem ganzen Digital-Lametta auch ein tatsächlicher Nutzen? Ganz klar: Ja!
Zumindest für uns hat sich die Anschaffung sofort gelohnt. Schon im ersten Winter haben wir mehr eingespart, als das komplette System gekostet hat. Im folgenden Winter tobte bereits der Ukraine-Krieg, Heizölpreise explodierten und wir bekamen eine Rückzahlung. Sicherlich auch, weil wir die monatliche Vorauszahlung mit Blick auf die Inflation erhöht hatten, aber die Bilanz zeigt ebenso: Wir haben unseren Verbrauch erneut deutlich drücken können.
Mit jedem Monat der Feinjustierung läuft die Smart-Home-Geschichte exakter – und außer ab und an mal ein paar frische Batterien für die Thermostate bedarf die Sache nach erfolgreicher Programmierung keinerlei weiterer Pflege. Nächster Vorteil: Ziehen wir irgendwann noch einmal um, bauen wir die Dinger einfach wieder ab und nehmen sie mit in die nächste Wohnung.
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Falls sich irgendjemand nun wundert: Das soll keine Werbeveranstaltung für dieses Produkt sein. Aber zumindest für unser Heizverhalten haben erst diese W-Lan-basierten Thermostate unseren Verbrauch im Altbau massiv gedrückt. Das muss am Ende jeder für sich und seinen Geldbeutel und seine Bedarfe entscheiden. Aber für uns war das am Ende der Königsweg für bezahlbare Heizkosten.
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