Duisburg. Nach der Messerattacke im Fitnessstudio in Duisburg ermittelt jetzt die Bundesanwaltschaft wegen Terror-Verdachts. Opfer weiter in Lebensgefahr.
- DNA-Abgleich: Mutmaßlicher Messer-Angreifer (26) aus Fitnessstudio soll in Duisburger Altstadt am Osterwochenende 35-Jährigen erstochen haben
- Generalstaatsanwaltschaft: Hinweise auf islamistisch motivierte Tat
- SEK nahm mutmaßlichen Attentäter aus John-Reed-Fitnessstudio am 23. April fest
- Angriff im Fitnesscenter: Täter hatte am 18.4. in Duschräumen auf vier Männer eingestochen
- 21-Jähriger weiterhin in kritischem Zustand
- Mit Beiträgen von: Martin Schroers, Philipp Wahl, Annette Kalscheur, Daniel Wiberny, Tina Halberschmidt, Tobias Blasius, Zoltan Leskovar, dpa
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Nach der Messer-Attacke im John-Reed-Fitnessstudio in der Duisburger Altstadt am 18. April (Chronik: siehe unten) haben wir fortlaufend aktuell im Newsblog über den Fall berichtet:
Messer-Angriff in Duisburger Fitnessstudio John-Reed – Update am Dienstag, 2 Mai:
8.15 Uhr: Das Leben des schwerst verletzten 21-jährigen Mannes ist weiterhin in Gefahr.
Opferschutzbeauftragte wollen Hilfe anbieten – Updates bis Sonntag, 30. April:
Nach den beiden blutigen Gewalttaten in Duisburg hat der Bundesopferbeauftragte die Betreuung der Betroffenen der Angriffe übernommen. „Die Bundesregierung wird für die Opfer dieser entsetzlichen Tat da sein. Wir werden versuchen zu helfen, wo immer es geht“, sagte der FDP-Politiker Pascal Kober laut einer Mitteilung des Bundesjustizministeriums vom Samstag.
„Unsere Gedanken und unsere tief empfundene Anteilnahme sind bei der Familie des Ermordeten und den Verletzten dieser furchtbaren Verbrechen“, so der Opferbeauftragte Kober. Allen Verletzten wünsche man eine rasche und vollständige Genesung. Gemeinsam mit der Opferschutz-Beauftragten des Landes Nordrhein-Westfalen, Barbara Havliza, gelte es nun, bei Bedarf psychosoziale, praktische und finanzielle Hilfen zu vermitteln.
Generalbundesanwalt ermittelt – Updates bis Freitag, 28. April:
18 Uhr: Wir empfehlen diese Texte über die Messer-Attacken, für die der 26 Jahre alte Tatverdächtige verantwortlich sein soll:
- Messerangriffe in Duisburg: Schuh verrät den Zusammenhang
- Droht Syrer die Abschiebung? Rechtslage ist kompliziert
- Kommentar: Abschieben, und zwar sofort?
- Ein Syrer in Duisburg: Wir sind alle Opfer dieser Tat
- Lamya Kaddor warnt vor islamistischer Terror-Gefahr in Duisburg
- Brisante Dateien auf dem Handy des Verdächtigen
- Das war in der Wohnung des Verdächtigen
- Polizeipräsident: Hatten Situation schnell unter Kontrolle
15 Uhr: Der Generalbundesanwalt hat die Ermittlungen zur Aufklärung der Duisburger Messer-Angriffe wegen der besonderen Bedeutung des Falls übernommen. Der Grund sind die Anhaltspunkte für eine möglicherweise islamistische Tatmotivation, sagte eine Sprecherin der Bundesanwaltschaft in Karlsruhe am Freitag der Deutschen Presse-Agentur.
Der Generalbundesanwalt ist die oberste deutsche Anklagebehörde und ermittelt insbesondere nach terroristischen Gewalttaten.
14.15 Uhr: Khaled Al Mnofie ist einer von 11.700 Syrerinnen und Syrerin in Duisburg. Was es für den Familienvater und Informatiker bedeutet, dass ein Syrer einen Mann getötet und vier Männer teils lebensgefährlich verletzt haben soll.
21-Jähriger weiterhin in Lebensgefahr – Updates bis Donnerstag, 27. April:
16.45 Uhr: Zu beiden Tatorten in der Altstadt musste der Messerstecher von Duisburg von seiner Wohnung aus nur wenige Hundert Meter gehen. Eine Spurensuche.
16.20 Uhr: Zwei brutale Bluttaten und wohl ein Täter: Wie die Messerangriffe an Ostern und im John-Reed-Center in Duisburg nach neuesten Erkenntnissen zusammenhängen, können Sie auch in dieser Chronik nachlesen:
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14.30 Uhr: Und noch ein Update zu den Opfern aus dem John-Reed-Fitnessstudio: Nach zwei Operationen besteht für den 21-Jährigen weiter Lebensgefahr. Die beiden 24-Jährigen, die zwischenzeitlich ebenfalls in Lebensgefahr schwebten, sind mittlerweile zuhause. Der 32-Jährige konnte das Krankenhaus bereits in der vergangenen Woche verlassen. Ihm stach der Angreifer zweimal in den Oberschenkel.
Minister Reul berichtet im Innenausschuss des Landtags
14.18 Uhr: Grünen-Innenexpertin Julia Höller ärgert sich, dass von Lokalpolitikern „nach Abschiebung gerufen wird“, obwohl Abschiebungen aus Deutschland nach Syrien nicht möglich seien. Sie meint Duisburgs Oberbürgermeister Sören Link.
14.11 Uhr: Die beiden Mordkommissionen, die das Tötungsdelikt aus der Osternacht und den Angriff im Fitnessstudio John Reed ermitteln, werden jetzt unter einer „Besonderen Aufbauorganisation“ (BAO) im Polizeipräsidium Essen vereint.
Dieses ist eine „§ 4-Behörde“, also einer der sechs Kriminalhauptstellen in Nordrhein-Westfalen. Diese übernehmen in ihrem jeweiligen Zuständigkeitsbereich in bestimmten größeren Lagen – zum Beispiel bei Terror-Anschlägen.
Chronik: Messerangriff in Duisburger Fitnesscenter
9.4. Mann (35) wird mit Messerstichen getötet. Leichenfund in Altstadt. Täter entkommt unerkannt.
18.4. Vier Männer (21/24/24/32) werden im Fitnesscenter John Reed (Altstadt) mit Hieb-/Stichwaffe(n) attackiert. Täter verletzt drei Opfer lebensgefährlich, flüchtet unerkannt.
19.4. Zwei Männer (24/24) außer Lebensgefahr.
21.4. Öffentlichkeitsfahndung startet.
23.4. SEK nimmt Syrer (26) in Wohnung in Tatortnähe fest.
25.4. Zustand eines Opfers (21) weiter kritisch.
25.4. Hinweise auf islamistisch motivierte Tat: Zentralstelle Terrorismusverfolgung übernimmt
26.4. Bestätigung nach DNA-Abgleich: Beschuldigter soll beide Taten (9. und 18.4.) begangen haben
28.4. Generalbundesanwalt übernimmt Ermittlungen
14.05 Uhr: Reul muss seine defensive Kommunikation kurz nach der Tat verteidigen: „Ich habe niemals ausgeschlossen, dass es eine Amoktat war.“ Nicht ganz unwichtig sei, dass der Tatverdächtige sieben Jahre in Deutschland nicht auffällig geworden ist. Deshalb sei die These einer syrischen Kriegstraumatisierung wackelig. Eine psychische Störung sei auch nicht auszuschließen. Ob und wann eine islamistische Radikalisierung erfolgt sei, könne man zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch nicht sagen, so Reul.
13.55 Uhr: Eine Vertreterin des Justizministeriums berichtet im Ausschuss zur Tat zunächst Bekanntes: Von den vier deutschen Verletzten erlitten drei Stichwunden im Oberkörper, einer im Oberschenkel. Tatort: Männerdusche und -umkleide. Dann sagt sie:
Es gebe „tatsächliche Anhaltspunkte für eine terroristische Motivation“. Der Generalbundesanwalt sei „unterrichtet, sieht aber von einer Übernahme des Verfahrens ab. Dann wird sie konkreter zu den Indizien, die für einen Zusammenhang der beiden Messer-Angriffe in der Duisburger Altstadt sprechen: So weise DNA am Schuh des tatverdächtigen Mannes auf einen Zusammenhang mit der Ostertat hin. Demnach sei an dem Schuh DNA-Material des toten 35-Jährigen als auch von den Opfern aus dem John-Reed-Fitnessstudio gefunden worden.
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13.45 – 13.55 Uhr: Innenminister Herbert Reul berichtet im Innenausschuss des Landtags zum tatverdächtigen 26-Jährigen: Der Tatverdächtige war mit 19 Jahren nach Deutschland eingereist und hatte Asyl beantragt. Er habe aktuell – während des laufenden Asylverfahrens – eine sogenannte Aufenthaltsgestattung. Nach Angaben von Staatsanwaltschaft und Polizei Duisburg allerdings wurde der Asylantrag bereits bewilligt.
Großartig polizeilich aufgefallen sei der Mann vor dieser Tat nicht. Es gab laut Reul lediglich zwei kleinere Betrugsvorgänge, die aber beim Zoll und der Bundespolizei bearbeitet wurden. Staatsschutzrelevante Erkenntnisse lagen nicht vor.
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Es gebe Hinweise auf eine islamistische Tatmotivation, aber das Täterverhalten sei nach bisherigem Kenntnisstand untypisch, so Reul: „Warum läuft der Beschuldigte eigentlich erst in die Umkleidekabine eines Fitnessstudios bei ihm um die Ecke und verübt seine Tat nicht im Eingangsbereich oder an irgendeinem anderen, öffentlichen Ort wie einem Bahnhof?“
Reul geht auch auf den bestätigten Zusammenhang (siehe auch: Update 11.15 Uhr) zwischen dem tödlichen Angriff vom Osterwochenende und dem Angriff im Fitnesscenter vom 18. April ein: „Offensichtlich gibt es einen Zusammenhang zwischen diesen beiden Taten. Um das nachzuweisen, brauchen Sie Ergebnisse von rechtsmedizinischen Untersuchungen. Dazu hat der Generalstaatsanwalt – kurz vor der Sitzung – die Öffentlichkeit informiert.“
Generalstaatsanwaltschaft Düsseldorf bestätigt Zusammenhang
13.45 Uhr: Nun gibt es die Bestätigung durch die Generalstaatsanwaltschaft Düsseldorf: Nach der Auswertung aufgefundener Spuren am Tatort und an Schuhen des Tatverdächtigen bestehe gegen diesen nun auch wegen dieser tödlichen Tat vom Osterwochenende dringender Tatverdacht, erläuterte die Generalstaatsanwaltschaft Düsseldorf in einer Mitteilung.
Sie habe deshalb auch die Ermittlungen zu dem tödlichen Angriff auf einen 35-Jährigen in der Nacht zum Ostersonntag in der Duisburger Altstadt übernommen.
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Dringender Tatverdacht: 26-Jähriger soll für beide Messer-Angriffe verantwortlich sein
11.50 Uhr: Es wurde viel spekuliert, nun wird der Verdacht sehr konkret: Der 26-Jährige, der nach der Messerattacke im John-Reed-Fitnessstudio vom 18. April unter dringendem Tatverdacht steht, ist wohl für den Angriff auf einen 35-Jährigen am Osterwochenende verantwortlich. Dafür sollen nach Informationen unserer Redaktion die Ergebnisse von DNA-Abgleichen sprechen. Offiziell bestätigt ist diese Recherche durch die Behörden allerdings noch nicht.
Ein weiteres aktuelles Indiz für die Zusammenhänge: Die Pressearbeit ist nun für beide Fälle zur Generalstaatsanwaltschaft Düsseldorf gewandert. Dort lag zunächst nur die Tat im John Reed. Die Verbindung der beiden Angriffe ist nun wohl der 26-Jährige.
Zur Erinnerung: Die Polizei hatte in den Ermittlungen zu der Bluttat vom 8./9. April zunächst vor einem Rätsel gestanden. Nach einer Party an der Beginengasse war ein 35 Jahre alter Mann in der Nacht zu Ostersonntag auf der Klosterstraße mit zwölf Messerstichen tödlich verletzt worden. Er starb kurz darauf im Krankenhaus. Ältere Berichte über diesen Fall:
- Artikel: Toter (35) nach Messerattacke: Suche nach der heißen Spur
- Artikel: Toter (35) nach Messerattacke: Schon Bruder starb tragisch
- Artikel: Toter (35) nach Messerstecherei: Der Täter stach zigfach zu
11.15 Uhr: Innenminister Herbert Reul hat gestern in Duisburg über Funde in der Wohnung des mutmaßlichen Messerangreifers gesprochen. Was bei der Fahndung nach dem Messerangreifer in Duisburg aus Reuls Sicht den Durchbruch brachte, lesen Sie hier. Am heutigen Nachmittag berichtet Reul im Düsseldorfer Landtag in der Sitzung des Innenausschusses zur Messerattacke in Duisburg.
10.30 Uhr: Kann es eine IS-Zelle in Duisburg geben? „Ja“, sagt Lamya Kaddor, „das können wir nicht ausschließen. Richtig ist, dass wir islamistische Bestrebungen in Duisburg kennen.“ Die Islamwissenschaftlerin ist Bundestagsabgeordnete der Grünen für Duisburg, in Berlin Mitglied des Innenausschusses. So schätzt sie die islamistische Gefahr in Duisburg ein.
Stach 26-Jähriger auch in der Osternacht zu? Updates bis Mittwoch, 26. April:
17.30 Uhr: OB fordert die Abschiebung des Syrers, der die Bluttat im Fitnessstudio begangen haben soll. Warum die Rechtslage dazu kompliziert ist, lesen Sie in diesem Artikel.
17 Uhr: Die Generalstaatsanwaltschaft hat sich nun erstmals verhalten zu einem möglichen Zusammenhang zum Tötungsdelikt vom 9. April in der Altstadt geäußert (siehe Update 9.50 Uhr). Sie überprüfe diesen routinemäßig, denn „Tatort und Tatzeit liegen ja nicht so weit auseinander“, so eine Sprecherin.
11.50 Uhr: Die Dateien, die auf dem Mobiltelefon des 26 Jahre alten Syrers gefunden worden sind, enthalten nach Informationen aus Sicherheitskreisen Hinweise auf eine „dschihadistische Beeinflussung“. Diese Vermutung habe Funde bei einer Wohnungsdurchsuchung bekräftigt.
9.50 Uhr: Wie wahrscheinlich ist es, dass der 26-jährige Verdächtige auch im Fall der tödlichen Messerattacke in der Osternacht der Täter ist? Die Ermittler halten sich noch bedeckt. Aber: Auch dieser Tatort an der Klosterstraße liegt – ähnlich wie das John-Reed-Fitnessstudio – nur wenige hundert Meter von dem 20-Parteien-Haus an der Münzstraße entfernt, in dem der Syrer bis zu seiner Festnahme wohnte.
Nach Informationen unserer Redaktion könnte es in den kommenden Tagen in dieser Frage belastbare Anhaltspunkte geben. Nämlich dann, wenn sich an einem der sichergestellten Messer auch DNA-Spuren vom 35 Jahre alten Todesopfer von der Klosterstraße finden sollten. Eine Tatwaffe hatten die Ermittler dort bislang – trotz Einsatz einer Drohne – vergeblich gesucht.
Zur Erinnerung: In der Nacht zu Ostersonntag wurde ein 35 Jahre alter Mann nach einer Party mit zwölf Messerstichen in den Oberkörper getötet. Er wurde blutüberströmt auf dem Gehweg der Klosterstraße in Höhe Karl-Strack-Platz entdeckt. Bei der Suche nach einem Täter stand die Polizei bislang vor einem Rätsel. Die Staatsanwaltschaft hat eine Belohnung für Hinweise ausgesetzt, die zur Ergreifung des Täters führen.
Was wir bislang über den tödlichen Messerangriff in der Altstadt in der Nacht auf Ostersonntag, 9. April, wissen, lesen Sie in diesen Berichten:
- Artikel: Toter (35) nach Messerattacke: Suche nach der heißen Spur
- Artikel: Toter (35) nach Messerattacke: Schon Bruder starb tragisch
- Artikel: Toter (35) nach Messerstecherei: Der Täter stach zigfach zu
Messer-Attacke in Fitnessstudio – gibt es doch einen Zusammenhang zur Attacke an Ostern? Updates bis Dienstag, 25. April:
22.20 Uhr: Laut Spiegel-Informationen könnte es doch einen Zusammenhang zwischen der Messer-Attacke im John Reed und dem tödlichen Messerangriff in der Nacht zu Ostersonntag geben. Demnach sei jetzt eine Spur aufgetaucht, die beide Fälle miteinander verbinden könnte: In der Blutlache des getöteten 35-Jährigen in der Altstadt wurde ein Schuhabdruck gefunden, der zu einem Schuh des festgenommenen 26-jährigen Syrers passen könnte, so der Spiegel. Derzeit laufe ein DNA-Abgleich, dessen Ergebnis bald vorliegen soll, will der Spiegel aus Sicherheitskreisen erfahren haben. Gegenüber unserer Redaktion wurde ein Zusammenhang der beiden Fälle bisher nicht bestätigt.
17.10 Uhr: Das Fitnessstudio John Reed ist weiter geschlossen. Telefonisch ist niemand zu erreichen. Auf Instagram bittet das Studio um Geduld, Kurse könnten weiterhin nicht stattfinden: „Liebe JR Family, leider können wir euch noch keinen genauen Tag zur Wiedereröffnung nennen.“
16.55 Uhr: In die Ermittlungen ist heute noch mehr Dynamik gekommen. Diese beiden Texte haben wir zum Thema gerade veröffentlicht:
- Artikel: Messerattacke: Brisante Dateien auf Handy des Verdächtigen
- Artikel: Syrischer Tatverdächtiger: Das sagt eine Wissenschaftlerin
14.30: Gerade bestätigt die Generalstaatsanwaltschaft Düsseldorf, dass sie den Fall übernehmen wird. Genauer gesagt die Zentralstelle Terrorismusverfolgung Nordrhein-Westfalen (ZenTer NRW), die bei der Behörde angesiedelt ist. Diese sichtet nun die Ermittlungsakten der Polizei. „Es gibt Hinweise auf eine islamistisch motivierte Tat“, erklärt eine Sprecherin.
Nach Informationen dieser Redaktion wurden bei der Auswertung des Mobiltelefons des 26 Jahre alten Syrers Bilder und Videos mit entsprechendem Hintergrund gefunden.
14.10 Uhr: Die Ermittler prüfen nun einen terroristischen Hintergrund. Das sagte eine Sprecherin der Generalstaatsanwaltschaft Düsseldorf am Dienstag. Sie hat nun auch die Pressehoheit über den Fall übernommen. Es spricht nun vieles dafür, dass die Behörde die Ermittlungen gegen den verdächtigen Syrer übernimmt.
Dienstagmorgen: Staatsanwaltschaft sieht doch Anzeichen für Amoktat
10.20 Uhr: Die Duisburger Staatsanwaltschaft sieht nach der Bluttat nun doch Anzeichen für eine Amoktat. „Wir gehen eher davon aus, dass es sich bei allen Vier um Zufallsopfer handelt“, erklärt Staatsanwältin Jill Mc Culler am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur.
Das ergebe sich insbesondere aus den Aussagen der vier Opfer, nach denen keiner von ihnen den mutmaßlichen Täter gekannt habe. Zunächst sei man davon ausgegangen, dass einer Person der Angriff gegolten habe.
McCuller erklärt: „Amok hört sich so ganz schlimm an. Letztlich ist es das wahllose Aussuchen der Opfer ohne bestimmte Gründe.“
Tatverdächtiger (26) sitzt nun in Untersuchungshaft – Updates bis Montag (24. April):
17.15 Uhr: Der 26-Jährige schweigt in den Befragungen bislang. Die Polizei hat in seiner Wohnung verdächtiges Material entdeckt.
15 Uhr: Am Sonntag hieß es zunächst, dass der 26-Jährige polizeilich bislang unbekannt gewesen sei. Heute korrigieren Polizei und Staatsanwaltschaft in einer gemeinsamen Mitteilung: „Der Beschuldigte ist zuvor im Jahr 2018 in zwei Fällen wegen geringfügiger Vermögensdelikte aufgefallen. Beide Verfahren sind eingestellt worden.“
13.15 Uhr: Der Haftrichter hat – wie erwartet – Untersuchungshaft erlassen. Die Frage nach einem Motiv besteht weiter. Denn: Der Tatverdächtige schweigt bislang in Befragungen. Die vier Opfer gaben an, den Angreifer nicht zu kennen.
12.45 Uhr: Wie angekündigt, wird der 26-Jährige heute dem Haftrichter vorgeführt. Das zeigen auch aktuelle Fotos. Der Vorwurf gegen ihn lautet versuchter Mord.
10.15 Uhr: Duisburgs Oberbürgermeister Sören Link hat am Sonntag nach der Festnahme klare Worte gefunden: „Wenn sich der Tatverdacht gegen den tatverdächtigen Syrer erhärtet, hoffe ich auf ein schnelles, zeitnahes Gerichtsverfahren, ein klares Urteil und eine deutliche Strafe sowie eine unmittelbar folgende konsequente Abschiebung des Täters“. schrieb er auf seiner Facebook-Seite.
Der OB danke gleichzeitig der Polizei und Bürgern, die die Fahndung mit Hinweisen unterstützt hatten.
10 Uhr: Wie lief die Festnahme ab? Was wissen die Nachbarn über den Mann, der ganz die Nähe des Tatorts lebt? Informationen liefert dieser Text.
8 Uhr: Für eines der vier Opfer des Messerangriffs im John Reed in der Duisburger Altstadt besteht weiter Lebensgefahr. Der Zustand des 21-Jährigen sei weiterhin kritisch, teilte die Polizei am Montagmorgen mit.
SEK nimmt 26-Jährigen unweit vom Tatort fest – Updates bis Sonntag (23.4.):
13.30 Uhr: Unsere Reporterin Tina Halberschmidt hat sich an der unteren Münzstraße in der Duisburger Altstadt in dem auf den ersten Blick gepflegten 20-Parteien-Haus umschauen können, in dem der mutmaßliche Messerangreifer, ein Syrer (26), in der Nacht zu Sonntag festgenommen wurde. Ein Polizeisiegel klebt an der Wohnungstür des 26-Jährigen. Aufbruchspuren sind deutlich zu sehen.
Auf dem selben Flur hat ein älteres Paar seine Wohnung. Die beiden erzählen, wie sie in der Nacht von einem lauten Krach wach geworden sind: „Wir hatten Angst.“ Sie hören, wie das SEK die Wohnungstür des Tatverdächtigen aufbricht. Kurz darauf beobachtet das Paar, wie er in Handschellen abgeführt wird. „Wir kannten ihn vom Sehen“, sagen die beiden. „Er hat nie gegrüßt.“
Vor dem Haus sind auf der Münzstraße noch überall Fahndungsfotos vom Festgenommen zu sehen. Unsere Reporterin trifft auf eine Anwohnerin, die geschockt ist: „Ich wohne hier seit vielen Jahren“, sagt die Frau, die aus ihrem Fenster direkt auf das Haus blickt, in dem der Tatverdächtige wohnt.
Mitbekommen habe sie nichts vom Polizeieinsatz mitten in der Nacht. Sie macht sich weiter Sorgen – auch wegen ihrer zwei Kinder. „Aber wenn der Täter jetzt wirklich gefasst sein sollte, ist das für uns alle eine große Erleichterung.“
12.48 Uhr: Polizei und Staatsanwaltschaft haben nun auch eine gemeinsame Presseerklärung zur Festnahme mit weiteren Informationen herausgegeben. Demnach hatte der festgenommene Syrer (26) im April 2016 einen Asylantrag in Deutschland gestellt, der bewilligt worden war. Und bei den beiden Männern, die sich am Samstagnachmittag mit konkreten und entscheidenden Hinweisen zu dem Tatverdächtigen an die Polizei gewandt hatten, handelt es sich um einen Syrer und einen Deutschen.
Der festgenommene Mann wird auf Antrag der Staatsanwaltschaft am Montag, 24. April, einem Haftrichter vorgeführt – unter anderem wegen des Vorwurfs des versuchten Mordes.
12.15 Uhr: Die Polizei hat nun auf Nachfrage der Redaktion nähere Informationen zur Festnahme des Mannes nach dem Messerangriff im John-Reed-Studio bekannt gegeben. Demnach handelt es sich um den Mann mit Vollbart, nach dem zuletzt mit Fahndungsfotos öffentlich gesucht wurde. Er ist Syrer, 26 Jahre alt, kam als Asylbewerber nach Deutschland und ist bisher polizeilich nicht in Erscheinung getreten.
Der Zugriff erfolgte laut Polizei in der Nacht zu Sonntag um 0.05 Uhr durch ein Spezialeinsatzkommando (SEK) in der Wohnung des Mannes in der Altstadt – ganz in der Nähe des Fitnessstudios, in dem der Messerangriff erfolgte. Die Wohnung soll sich nach Informationen der Redaktion an der Münzstraße befinden.
Nach Angaben einer Polizeisprecherin hatten sich am Samstag zwei Männer mit ganz konkreten Informationen zum Syrer an die Polizei gewandt. Sie hatten ihn auf den Fahndungsfotos identifiziert und konnten Namen und Wohnung nennen.
Die Polizei hat in der Wohnung des 26-Jährigen zwei große Messer sichergestellt. Es werde nun untersucht, ob es sich um die Tatwaffen handelt. Zu den Hintergründen des Messerangriffs, zum Motiv und zum Tatgeschehen machte die Polizei noch keine Angaben. Sie will am Montag, 24. April, wenn der Festgenommene einem Haftrichter vorgeführt wird, weitere Einzelheiten bekannt geben.
In dem Fitnessstudio John Reed waren am Dienstagabend insgesamt vier Männer angegriffen worden. Drei sind längst außer Lebensgefahr, ein 21-Jähriger befindet sich laut Polizei dagegen weiter in einem kritischen Zustand.
11 Uhr: Die Polizei hat nach dem blutigen Messerangriff im John-Reed-Fitnessstudio nach konkreten Zeugenaussagen einen Mann in einer Wohnung in Duisburg festgenommen. Dies hat eine Polizeisprecherin auf Nachfrage der Redaktion bisher mitgeteilt – mehr noch nicht. Weitere Informationen sollen in Kürze bekannt gegeben werden.
Alle Updates bis Samstag, 22. April:
8 Uhr: Nach Angaben der Leitstelle der Duisburger Polizei gibt es keine Neuigkeiten im Fall John Reed. Der Zustand des 21-Jährigen sei „unverändert“. Nach Veröffentlichung der Fahndungsfotos gingen zwar Hinweise ein, „aber wir haben noch nichts Handfestes“, erklärte ein Polizeisprecher.
Alle Updates bis Freitag, 21. April:
18 Uhr: Heute ist Bewegung in die Ermittlungen gekommen: Wir empfehlen diese Recherchen:
- Artikel: Messerangriff im Fitnessstudio: Das berichten die vier Opfer
- Artikel: Polizeipräsident: Hatten Situation schnell unter Kontrolle
- Artikel: Messerangriff Duisburg: Was Zeugen im Fitnessstudio erlebten
16 Uhr: Es ist ein wichtiger Schritt in den Ermittlungen der Mordkommission „Schwan“. Am Freitagnachmittag hat die Polizei Duisburg bei der Fahndung nach dem Täter Aufnahmen aus einer Überwachungskamera veröffentlicht.
Die Bilder wurden auf der Münzstraße in der Altstadt aufgenommen. Unabhängig voneinander haben Zeugen den Angreifer auf dem Material wiedererkannt. Offensichtlich flüchtete der Mann nach der Bluttat in Richtung Steinsche Gasse.
Die detaillierte und aktuellste Personenbeschreibung der Polizei: „Der gesuchte Mann soll etwa 25 bis 35 Jahre alt sein und eine normale Statur haben. Er trug zur Tatzeit einen schwarzen, ungepflegten Vollbart. Bekleidet war er mit einer schwarzen Jacke, blauer Jeanshose und schwarzen Schuhen mit weißem Sohlenrand. Er trug eine schwarze Baseballkappe mit nach vorne gedrehtem Schirm und führte einen dunklen Rucksack mit sich.“
2000 Euro Belohnung ausgesetzt
Neu ist nun auch: Die Staatsanwaltschaft hat für Hinweise, die zur Ergreifung des Täter führen, eine Belohnung von 2000 Euro ausgesetzt.
Die Ermittler bitten Zeugen, die Informationen zur Identität oder zum Aufenthaltsort des Tatverdächtigen haben, sich zu melden. Hinweise nimmt die Mordkommission telefonisch unter 0203 280 0 entgegen. Nach wie vor gibt es auf https://nrw.hinweisportal.de/ auch die Möglichkeit, Informationen digital zu übermitteln.
Für die Kripo sind auch Handyfotos oder -videos von Interesse, die Sportler möglicherweise im Laufe des Dienstags, 18. April, im John-Reed-Fitnessstudio gemacht haben – auch Selfies, bei denen möglicherweise im Hintergrund etwas zu erkennen ist.
In dem Studio selbst gibt es keine Videoüberwachung.
12 Uhr: Polizeipräsident Alexander Dierselhuis hat im Interview mit unserer Redaktion über die Tätersuche und die Sicherheitslage in der Altstadt gesprochen. Zum Artikel.
9.50 Uhr: In den Ermittlungen gibt es nun Bewegung: Offenbar fing eine Kamera den etwa 30 Jahre alten Täter ein, der noch nicht identifiziert wurde. Zeugen haben den Mann bei Befragungen auf den Aufnahmen wiedererkannt.
Der Leiter der Mordkommission „Schwan“ hat nun einen Beschluss beantragt, mit diesen Bildern an die Öffentlichkeit zu gehen. Sollte der Beschluss erflogen, könnte die Polizei die Bilder noch an diesem Freitag zur Fahndung veröffentlichen.
Die zweite Nachricht vom Freitagvormittag: Der 21-Jährige ist am Donnerstag zum zweiten Mal operiert worden. „Es besteht weiter Lebensgefahr“, berichtet Polizeisprecher Stefan Hausch.
6 Uhr: Die Leitstelle der Duisburger Polizei erklärt, dass es „absolut nichts Neues“ gibt – weder zum flüchtigen Täter noch zum Zustand der Verletzten. Bei dem schwerstverletzten 21-Jährigen bestehe weiterhin Lebensgefahr, so die Polizei am Freitagmorgen gegenüber unserer Redaktion.
Alle Updates bis Donnerstag, 20. April:
17.15 Uhr: Der Täter bleibt der große Unbekannte – er ist immer noch weder gefasst noch identifiziert. Gezielt soll ein etwa 30 Jahre alter Täter im Duisburger John Reed zugestochen haben. Diese Details zur Tat in der Umkleide sind jetzt bekannt.
13.30 Uhr: Zum Gesundheitszustand des 21 Jahre alten Opfers gibt es weiterhin keine Entwarnung: „Bei ihm besteht immer noch Lebensgefahr“, berichtet Polizeisprecher Jonas Tepe am Donnerstagmittag. Bei den anderen drei Angegriffenen sieht es da anders aus: Ein schwer verletzter Mann wurde noch am Dienstagabend in der Klinik befragt. Bei den zwei weiteren Opfern hat sich der Gesundheitszustand soweit stabilisiert, dass sie zeitnah vernehmungsfähig sein könnten.
„Sie sind natürlich aktuell die wichtigsten Zeugen“, verdeutlicht Tepe. Die Ermittler der nach der Tatort-Adresse Schwanenstraße benannten Mordkommission „Schwan“ erhoffen sich von ihnen zielführende Informationen zum etwa 30 Jahre alten Täter. Denn: Der Angreifer ist weiterhin nicht identifiziert.
Gezielter Angriff in Duschräumen – Helfer eines Verwundeten attackiert
Unklar ist auch das Motiv sowie weitere Hintergründe der Bluttat. Hielt der Täter sich schon länger in dem Fitnessstudio auf, bevor er nach Informationen unseren Redaktion in den Duschräumen im zweiten Stock mit einem Messer und einer Machete zustach? Das ist offen. Die Polizei spricht mittlerweile von einem „gezielten Angriff“. Wie viele der Verletzten das Ziel waren, ist nicht bekannt.
Nach unserer Recherchen soll eines der Opfer einem Mann zur Hilfe geeilt sein und seine Stichwunde mit einem Handtuch abgedeckt haben. Dann stach der große Unbekannte ihm ins Bein.
Zur Erinnerung noch einmal die Täterbeschreibung: Die Polizei fahndet nach einem etwa 30 Jahre alten und 1,80 Meter großen Mann. Er soll laut Beschreibung ein „südländisches Erscheinungsbild“ und eine „normale Statur“ haben. Bei der Tat soll er einen schwarzen Vollbart, einen dunklen Pullover, eine dunke Hose sowie eine schwarze Kappe mit nach vorne gedrehtem Schirm getragen haben.
Hier können Zeugen Hinweise geben
Zeugenhinweise nimmt das Kriminalkommissariat 11 weiter telefonisch unter 0203 280 0 entgegen. Zudem hat die Duisburger Polizei ein Hinweisportal geschaltet und bittet Zeugen um Videos, Fotos oder schriftliche Hinweise zur Tat. Die Hinweise können auch anonym erfolgen.
Gehen Sie hierzu auf https://nrw.hinweisportal.de/ und wählen unter dem Text „Hinweis geben“ „weiter“ aus. Als Ereignis wählen Sie dann „Hieb- und Stichwaffenangriff im Fitness-Studio Duisburg“.“
12 Uhr: Der blutige Angriff auf vier Männer soll kommende Woche Thema im Innenausschuss des Düsseldorfer Landtags werden. Die SPD-Fraktion hat einen mündlichen Bericht der Landesregierung beantragt. „Die Hintergründe sind bisher noch völlig unklar. Aber die Zunahme von Gewalttaten ist absolut besorgniserregend“, sagte die innenpolitische Sprecherin der SPD, Christina Kampmann: „Wir haben einen Bericht für den Innenausschuss angefordert, weil diese Tat jetzt schnell und schonungslos aufgeklärt werden muss.“
11 Uhr: Das Fitnessstudio ist auch am Donnerstagmorgen weiter versiegelt. Das Licht auf den oberen drei Etagen ist an, die großen Vorhänge sind zum Teil zugezogen. Nichts deutet von außen auf Aktivitäten im Innern hin. „Solange die polizeilichen Ermittlungen noch andauern, bleibt das Studio vorerst geschlossen“, teilt die John-Reed-Fitnesskette mit. In diese Mitteilung heißt es weiter: „Unsere Gedanken sind in diesen schweren Stunden bei den Opfern und ihren Angehörigen.“
Donnerstagmorgen, 8 Uhr: Eine Meldung zur Ergreifung des Täter gibt es am Donnerstagmorgen noch nicht.
Messerangriff bei John Reed – der Stand am Mittwochabend (19. April):
18 Uhr: Wir empfehlen Ihnen auch diese Recherchen zum Thema:
- Artikel Was Zeugen des Angriffs im Fitnesscenter erlebten
- Artikel: Tageszusammenfassung: Täter flüchtig, ein Opfer ringt um sein Leben
- Artikel Nach Bluttat im John Reed: So reagieren Altstadt-Bewohner
- Artikel Comedian Abdelkarim war kurz vor Angriff im Studio
- Artikel Verkommt die Duisburger Altstadt zur No-Go-Area?
Zur Tatzeit waren etwa 80 Gäste im Fitnessstudio
17 Uhr: Im Studio soll es nach Angaben von Staatsanwältin Jill Mc Culler keine Überwachungskameras geben. Die Ermittler prüfen aber, ob und welche Kameras im Umfeld des Centers (Schwanenstraße 13–15) liefen, an Geschäften, Restaurants und im ÖPNV etwa, und ob es Aufnahmen geben könnte, die den Täter zeigen.
16 Uhr: Auf Nachfrage bestätigt Staatsanwältin Jill Mc Culler, dass es weder Verbindungen zum Clan- noch zum Rockermilieu gebe, auch ein Mafia-Kontext könne ausgeschlossen werden. Belastbare Erkenntnisse gebe es noch nicht, aber die kriminalistische Erfahrung sage ihr, dass eines der Opfer Ziel des Angriffs gewesen sei und die anderen drei eher zufällig in Mitleidenschaft gezogen wurden.
Wer aber das Hauptziel sei, könne sie noch nicht sagen. Offen sei auch, ob der Täter Mitglied in dem Fitnessstudio war oder sich anderweitig Zutritt verschafft hat.
Die Spurensicherung habe heute „umfassend den Tatortbereich gesichert, also die Männer-Umkleide und den Duschbereich“.
Man hoffe, DNA oder Fingerabdrücke des Täters zu finden. Wann das Fitnessstudio seitens der Ermittlungsbehörden wieder geöffnet werden könne, sei noch offen.
Zum Zeitpunkt der Tat seien etwa 80 Gäste im Fitnesscenter gewesen, so Mc Culler.
21-Jähriger schwebt weiter in Lebensgefahr
15.15 Uhr: In der Altstadt laufen die Geschäfte wieder wie gewohnt. Geschäftsinhaber und Anwohner machen sich aber Sorgen um ihr Viertel. Sie schwanken zwischen Zuversicht und Ironie, erzählen sie in diesem Bericht.
Bundestagspräsidentin Bärbel Bas äußert sich auf Facebook zu dem Vorfall: „Der schreckliche Vorfall gestern in Duisburg erschüttert mich sehr. Meine Gedanken sind bei den Verletzten und ihren Angehörigen. Sie müssen großes Leid ertragen, aber wir stehen an ihrer Seite. Herzlichen Dank an die Einsatzkräfte.“
15 Uhr: Staatsanwältin Jill Mc Culler berichtet, dass das jüngste Opfer, ein 21 Jahre alter Mann, in akuter Lebensgefahr schwebe. Er sei schon einmal operiert worden, eine weitere OP werde derzeit erwogen. Die drei anderen Schwerverletzten – 24, 24 und 32 Jahre alt – seien nur eingeschränkt vernehmungsfähig.
Es sei schwer, die genauen Abläufe zu rekonstruieren, weil es in dem Studio keine Überwachungskameras gebe. Die Ermittler gehen von einer Auseinandersetzung zwischen dem Täter und einem oder mehreren der späteren Opfer aus, sagte die Staatsanwältin der Deutschen Presse Agentur, nicht von einer Amoktat. Worum es in dem Konflikt ging, sei Gegenstand der Ermittlungen.
Polizei Duisburg übernimmt vom Essener Präsidium
14.15 Uhr: Die Polizei Duisburg hat die Leitung der Ermittlungen wieder vom Essener Präsidium übernommen. Dieses ist eine „§ 4-Behörde“, also einer der sechs Kriminalhauptstellen in Nordrhein-Westfalen. Diese übernehmen in ihrem jeweiligen Zuständigkeitsbereich in bestimmten größeren Gefahren- und Schadenslagen die Einsatzleitung – zum Beispiel, wenn bei der Alarmierung Amoktaten (wie zunächst am Dienstag hier in Duisburg), Terror-Anschläge oder Geiselnahmen befürchtet werden.
Tatmotiv: Auf diese Zusammenhänge gibt es keine Hinweise
13.55 Uhr: Welches Motiv hatte der Täter, der vier Menschen schwer verletzte – nach unseren Informationen mit einem Messer und einer Machete?
Polizeisprecher Stefan Hausch bestätigt nochmals, was sein Kollege bereits gestern gesagt und Innenminister Reul heute bestätigt hat (siehe unten): Die Ermittler sehen keine Merkmale einer Amoktat. Sie versuchen zurzeit herauszufinden, ob der Täter gezielt vorgegangen ist und zugestochen hat.
Hausch sagt auch, es gebe „aktuell keine Hinweise, dass die Tat in einem Zusammenhang mit Clan-Kriminalität oder -Clan-Angehörigen steht“.
Die Mordkommission habe außerdem „keine Anhaltspunkte“ für einen Zusammenhang mit dem Tötungsdelikt in der Nachbarschaft vor wenigen Tagen. In der Nacht auf Ostermontag war ein 35-Jähriger auf der Klosterstraße mit zahlreichen Messerstichen getötet worden.
Es sei Gegenstand der Ermittlungen, ob der Täter gezielt vorgegangen ist und zugestochen habe.
Polizei geht nur noch von einem Täter aus
13.40 Uhr: Polizeisprecher Stefan Hausch sagt zur Frage nach einem zweiten, möglicherweise ebenfalls flüchtigen Täter: „Wir gehen davon aus, dass wir es mit einem Täter zu tun haben.“ Dieser sei weiterhin nicht gefasst und auch nicht identifiziert.“
12.50 Uhr: Nun hat sich der Duisburger Comedian Abdelkarim auf Nachfrage zu den Gerüchten geäußert, er wäre im John-Reed-Studio angegriffen und verletzt worden: Der 41-Jährige war im Studio – aber kurz zuvor.
Minister Reul bestätigt: Keine Hinweise auf Amoktat
12.15 Uhr: Die Spurensicherung ist inzwischen erneut im Fitnessstudio, um wichtige Erkenntnisse für die Ermittlungen zu sammeln. Derweil teilte Innenminister Herbert Reul gegenüber dpa mit: „Derzeit gehen wir nicht davon aus, dass es sich um eine Amoktat handelt.“ Die Polizei setze alles daran, den oder die Täter zu finden. „Ich hoffe jetzt, dass die Opfer schnell genesen und sich alle, die vor Ort waren und diese schreckliche Tat gesehen haben, erholen werden“, so Reul weiter.
11.30 Uhr: Staatsanwältin Jill Mc Culler berichtet, dass der Mann, der in Lebensgefahr schwebt, schwere Verletzungen im Oberkörperbereich habe, lebenswichtige Organe seien betroffen. Ob sie durch Hieb- oder Stichwunden entstanden, müsse die Rechtsmedizin noch klären. Die Behandlung der Verletzten habe am Abend Vorrang gehabt.
Wie ist der Mann überhaupt in das Fitnessstudio gekommen? Betreten muss man es üblicherweise mit einer Zugangskarte durch ein Drehkreuz. Dazu sagt McCuller, dass es sowohl sein könne, dass der Täter Mitglied ist und seine eigene Karte nutzte. Denkbar sei aber auch, dass er in einem unbeobachteten Moment hinübersprang oder eine Karte von Dritten nutzte. Dies sei Gegenstand der Ermittlungen.
In dem Zusammenhang stehe auch die Frage, ob es sich um eine spontane Auseinandersetzung handelte oder ob es eine geplante Tat war. „Viele Menschen führen Messer und sonstige Gegenstände mit sich herum“, sagt die Staatsanwältin. Eine Waffe allein lasse daher nicht den Schluss zu, dass eine Tat geplant sei. Die Ermittlungen stehen noch ganz am Anfang, auch die Opfer konnten noch nicht vernommen werden.
Da in unmittelbarer Nähe erst vor zwei Wochen ein Mann durch Messerstiche starb, beobachte man auch mögliche Zusammenhänge, betont McCuller, „aus unserer Sicht gibt es allerdings keine konkreten Anhaltspunkte dafür.“
Manuellsen: „unser Bruder Abdelkarim angegriffen“
10.50 Uhr: In sozialen Medien kursiert das Gerücht, der Duisburger Comedian Abdelkarim (heute-show) wäre unter den Verletzten. Eine Quelle ist ein Tiktok-Video des Mülheimer Rappers Manuellsen von gestern Abend. Manuellsen erzählt darin, dass „unser Bruder Abdelkarim angegriffen“ wurde. Unter den vier Schwerverletzten kann der Komiker allerdings nicht sein: Er ist 41 Jahre alt, die Verletzten sind dagegen nach Angaben der Polizei deutlich jünger – 21, 24 und 32 Jahre alt. Eine Sprecherin von Abdelkarims PR-Agentur hat auf Anfrage der Redaktion entsprechenden Meldungen beziehungsweise Gerüchte bisher nicht bestätigt. Nachtrag der Redaktion von 12.50 Uhr (siehe oben): Abdelkarim bestätigt, nicht zu den Verletzten zu gehören.
Fahndung nach etwa 30-jährigem Mann mit Vollbart – so alt sind die vier Verletzten
10.20 Uhr: Nun haben die Duisburger Staatsanwaltschaft und die Polizei in einer ersten Pressemitteilung Näheres zu den Verletzten, ihrem Gesundheitszustand und zur Fahndung veröffentlicht. Die vier Verletzten sind 21, 24, 24 und 32 Jahre alt. Ein Mann befinde sich weiterhin in Lebensgefahr. Entsprechend geht es anscheinend zwei Verletzten, um deren Überlegen die Ärzte gestern noch gekämpft hatten, etwas besser. Die Vier konnten wegen ihres Zustandes noch nicht befragt werden.
Zeugen beschreiben den flüchtigen Täter als etwa 30 Jahre alt und ungefähr 1,80 Meter groß. Er soll laut Polizei „ein südländisches Erscheinungsbild“ haben und einen schwarzen Vollbart haben. Er habe nach den Angaben von Zeugen bei dem Angriff einen dunklen langärmligen Pullover, eine dunkle Hose und eine schwarze Kappe mit nach vorne gedrehtem Schirm getragen.
Die Pressemitteilung der Ermittlungsbehörden im Wortlaut:
„Nach aktuellem Ermittlungsstand verletzte ein Täter insgesamt vier Personen (21, 24, 24, 32/deutsche Staatsangehörigkeit) mutmaßlich mit einer Hieb-/Stichwaffe. Drei Männer wurden hierdurch zunächst lebensgefährlich sowie ein Mann schwer verletzt. Sie wurden in umliegende Krankenhäuser gebracht und zum Teil notoperiert. Nach derzeitigem Stand befindet sich noch ein Mann in Lebensgefahr.
Mehrere Zeugen wurden noch am Abend und in der Nacht vernommen. Da die vier Verletzten zunächst nicht vernehmungsfähig waren, konnte eine genaue Personenbeschreibung nicht verifiziert werden.
Mittlerweile liegt der Polizei eine vorläufige Personenbeschreibung vor:
Der mutmaßliche Täter konnte als ca. 30 Jahre alt mit südländischem Erscheinungsbild beschrieben werden. Er sei ca. 180 cm groß, habe eine normale Statur und trage einen schwarzen langen Vollbart. Bekleidet gewesen sei er mit einem dunklen langärmligen Pullover sowie einer dunklen Hose. Außerdem habe er eine schwarze Kappe mit nach vorne gedrehtem Schirm getragen.
Das betroffene Fitnessstudio wurde durch Kräfte der Polizei durchsucht und gesichert, um weitere Gefahren weitestgehend ausschließen zu können. Die Fahndungsmaßnahmen der Polizei laufen auf Hochtouren. Die Polizei hat mittlerweile ein Hinweisportal geschaltet und bittet Zeugen um Videos, Fotos oder schriftliche Hinweise zur Tat. Die Hinweise können auch anonym erfolgen.
Gehen Sie hierzu auf https://nrw.hinweisportal.de/ und wählen unter dem Text „Hinweis geben“ „weiter“ aus. Als Ereignis wählen Sie dann „Hieb- und Stichwaffenangriff im Fitness-Studio Duisburg“.“
SEK-Einsatz bei John Reed in Duisburg
Staatsanwältin: Bislang keines der Opfer verstorben – eines weiter in Lebensgefahr
10.10 Uhr: Eines der vier Opfer schwebe noch immer in Lebensgefahr, sagt Staatsanwältin Melanie Anderhub. Drei Menschen seien notoperiert worden. Es gebe noch keine konkreten Hinweise auf den oder die Täter. Es werden weitere Zeugen vernommen. Anderhub dementierte Gerüchte, wonach eines der Opfer verstorben wäre.
9.30 Uhr: Am Fitnesscenter erinnert nur ein einzelner Polizeiwagen daran, dass hier etwas anders ist als sonst. Das Studio ist zu, die Lampen leuchten drinnen. Außen klebt ein Siegel der Kriminalpolizei. Ein ausgedruckter Zettel informiert, dass schon das Entfernen des Siegels mit Freiheitsstrafen belegt werden kann.
Erste Informationen zum Tathergang
8.30 Uhr: Am Morgen nach dem Angriff sickern erste Informationen zum Tathergang durch. So soll eine Person attackiert und verletzt worden sein, als sie die Stichwunden eines anderen Opfers versorgen wollte.
8 Uhr: Die Polizei hat gestern nur zurückhaltend über die Art des Angriffs berichtet. Nach Informationen unserer Redaktion griff mindestens ein Täter mit einem Messer und einer Machete an. Das belegt auch: Eines der Opfer erlitt bei der Attacke Stichverletzungen im Beinbereich. Am Dienstagabend sprach die Polizei von „mindestens drei lebensgefährlich verletzten Personen“. Zudem sei ein Besucher des Fitness-Studios nach diesen Angaben schwer verletzt.
6.15 Uhr: Bei der Fahndung nach dem oder den Tätern/n gibt es noch nichts Neues, heißt es auf Nachfrage in der Leitstelle der Polizei Duisburg. Im Fitness-Center läuft auch am frühen Morgen noch die Tatort-Aufnahme, sagt ein Polizeibeamter. Zum Gesundheitszustand der Verletzten gab es am Morgen noch keinen neuen Stand.
Messer-Attacke bei John Reed in Duisburg – der Stand am Dienstagabend (18. April):
23.40 Uhr: Wo genau der Angriff in dem Fitnessstudio stattfand, ist öffentlich noch nicht bekannt. Ein Video, das der Redaktion vorliegt, zeigt Blutspuren im Bereich der Umkleide.
23.30 Uhr: Wir fassen den aktuellen Stand auch hier noch einmal zusammen. Was in der unübersichtlichen Lage und trotz zurückhaltend kommunizierender Polizei bekannt ist:
Bei einem Angriff im John-Reed-Studio in der Duisburger Altstadt (Schwanenstraße 13–15) sind am Dienstag gegen 17.40 Uhr mindestens vier Personen schwer verletzt worden. Drei von ihnen schwebten nach Angaben der Polizei am Dienstagabend in Lebensgefahr. Nähere Angaben zu den Opfern machte die Polizei bislang nicht. An der Attacke war ein Mann beteiligt, möglicherweise gab es mehrere Täter. Mindestens ein Mann ist laut Polizei flüchtig (Stand: Dienstag, 23.30 Uhr). Die Polizei hat bislang keine Festnahme gemeldet. Die Behörde dementierte bislang, es gebe Hinweise auf eine Amoktat.
Die Polizei hatte seit etwa 18 Uhr weite Teile der Altstadt zwischen Münzstraße, Schwanentor und Rathaus abgesperrt, viele Kräfte des Spezialeinsatzkommandos (SEK) waren vor Ort.
Polizei: Vier Verletzte sind Deutsche
22.45 Uhr: Die Schwanenstraße ist noch immer gesperrt. Die Spurensicherung ist seit etwa 21 Uhr im Gebäude.
- Am Knüllermarkt (Münzstraße 37-43) hat die Polizei eine Mobile Hinweisstelle für Zeuginnen und Zeugen eingerichtet.
- Wer Hinweise zur Tat oder zum flüchtigen Täter hat, kann sich aber auch telefonisch unter 0203 2800 melden.
22.30 Uhr: „Wir bedauern den Vorfall in unserem Club in Duisburg sehr und hoffen, dass die Opfer schnell wieder gesund werden“, hieß es in einer E-Mail von John Reed Fitness auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur. Man unterstütze die polizeilichen Ermittlungen an allen möglichen Stellen. „Die Sicherheit und Gesundheit unserer Mitglieder sowie unserer Mitarbeiter stehen für uns an erster Stelle. Unser Ziel ist es, dass sie sich in unseren Studios sicher und gut aufgehoben fühlen.“ Weitere Angaben zu dem Vorfall machte der Betreiber nicht.
22.08 Uhr: Die Polizei Duisburg teilt mit: Bei allen vier Verletzten handele es sich um deutsche Staatsangehörige. Nähere Angaben, etwa zu Alter und Geschlecht, macht der Sprecher noch nicht.
Polizei: „Mindestens ein Täter ist flüchtig“
21.45 Uhr: Jetzt kommt die offizielle Bestätigung, dass mindestens ein Täter auf der Flucht ist: „Mindestens ein Täter ist flüchtig, nach ihm wird intensiv gefahndet“, sagt Polizeisprecher Jonas Tepe. Die Polizei macht indes keine Angaben dazu, ob es bereits eine Festnahme gegeben hat.
20.25 Uhr: Was bei Beobachtern und Anwohnern am Dienstagabend für Spekulationen sorgt: In der Nacht zu Ostermontag war unweit vom heutigen Tatort ein 35-Jähriger in der Altstadt mit zahlreichen Messerstichen getötet worden. Steht der Angriff wenige Tage später im Zusammenhang mit dieser Bluttat?
Die Kripo kann noch keine Ermittlungserfolge vorweisen. Das Opfer hatte mit mehreren Bekannten in einem Haus an der Beginengasse gefeiert. Dabei wurde auch Alkohol getrunken. Zu später Stunde verlagerte sich die Party nach draußen. Was dann passierte, ist noch unklar. Gegen 1.15 Uhr wurde der 35-Jährige blutüberströmt auf der Klosterstraße gefunden. Sein Körper wies zahlreiche Stich- und Schnittwunden auf.
Unbestätigte Information: Angriff mit Messer und Machete
20.15 Uhr: Nach Informationen unserer Redaktion sind bei dem Angriff im John-Reed-Studio mindestens drei Personen verletzt worden, mindestens eine von ihnen schwer. Demnach erfolgte der Angriff mit einem Messer und einer Machete. Die Polizei hat diese Recherchen allerdings noch nicht bestätigt.
Bei Twitter schreibt die Polizei: „Nach aktuellem Stand hat eine Person mit einem Gegenstand andere Personen verletzt.“
Polizeisprecher Tepe berichtet, etliche Notrufe seien um etwa 17.40 Uhr in der Leitstelle eingegangen. Die Anrufer hatten gemeldet, ein Mann habe mehrere Besucher des Studios angegriffen.
Offenbar gehen die Einsatzkräfte an der Schwanenstraße nicht mehr davon aus, dass sich der Angreifer im Sportstudio oder in unmittelbarer Nähe des Tatorts befindet: Ermittler der Kripo befragen Mitarbeitende des Studios und betreten dazu auch die Räume wieder.
Polizei dementiert Medienberichte über Amoktat
19.45 Uhr: Es ist noch immer unklar, ob der/die Täter auf der Flucht ist/sind. Polizeisprecher Jonas Tepe dementiert jedoch Medienberichte, wonach die Polizei von einer Amok-Tat ausginge. Der Polizeihubschrauber dreht weiter seine Runden über Alt- und Innenstadt.
19.31 Uhr: Es kommen immer noch weitere Einsatzkräfte neu hinzu, die auch aus anderen Städten nach Duisburg geeilt sind. Mehrere Verletzte sind nach Angaben von Polizeisprecher Tepe in Krankenhäuser gebracht worden.
Die Einsatzkräfte haben Besucher des Fitnessstudios ins brasilianische Restaurant Rodizio an der Schwanenstraße, gegenüber von der John-Reed-Filiale, gebracht. Bekannte und Verwandte dieser Augenzeugen warten auch unter den Schaulustigen, etwa auf dem Parkplatz am Duisburger Rathaus. Auch ein Notfallseelsorger ist inzwischen vor Ort.
Erste offizielle Angaben: „Angriff im Sportstudio mit Verletzten“
19.26 Uhr: Nun macht Jonas Tepe, Polizeisprecher des Duisburger Präsidiums, erste Angaben zur „sehr dynamischen Lage“: Er bestätigt einen „Angriff im Sportstudio mit mehreren Verletzten“.
Über die Art des Angriffs und die Schwere der Körperverletzungen macht er keine Angaben. Auf Nachfrage sagt er, von einem Toten habe er keine Kenntnis.
Unklar sei, ob ein Täter verantwortlich ist oder mehrere Täter beteiligt waren. Der Sprecher kann auch nichts dazu sagen, ob ein Täter auf der Flucht ist.
Polizei Essen hat Einsatzleitung übernommen
19.15 Uhr: Wir wissen noch immer nicht, was hier – offenbar direkt im Fitness-Studio John Reed an der Schwanenstraße – passiert ist. Die Polizei Duisburg macht weiter keine Angaben, auch nicht dazu, wie viele Menschen verletzt worden sind. Das Präsidium in Essen hat die Einsatzleitung übernommen. Unklar bleibt somit vorerst auch, ob der Täter flüchtig ist.
19 Uhr: Schwanenstraße und Münzstraße sind für den Großeinsatz gesperrt. An den Absperrungen beobachten zahlreiche Schaulustige die Einsatzkräfte.
Polizeisprecher: Altstadt bitte meiden
18.57 Uhr: Polizeisprecher Jonas Tepe ruft die Bevölkerung dazu auf, die Altstadt zu meiden. Polizistinnen und Polizisten durchkämmen die Einkaufsstraßen. Sie suchen anscheinend den oder die Täter.
Es knallt vier-, fünfmal im John-Reed-Studio
18.45 Uhr: Im John-Reed-Studio knallt es vier, fünfmal. Unklar, ob dies Schüsse waren.
18.40 Uhr: Ein so großes Polizeiaufgebot hat Duisburg lange nicht gesehen. Allein auf der Schwanenstraße am Rathaus stehen etwa 20 Einsatzfahrzeuge der Polizei. Auch ein Mobiles Einsatzkommando (MEK) und ein Spezialeinsatzkommando (SEK) sind in die Altstadt geeilt. Über der Stadtmitte kreist ein Polizeihubschrauber. Die meisten Polizistinnen und Polizisten tragen Schutzwesten.
18.30 Uhr: Großeinsatz in der Duisburger Altstadt, am John-Reed-Studio an der Schwanenstraße 13–15: Die ersten Polizeikräfte müssen gegen 18 Uhr am Tatort eingetroffen sein. Ein Polizeihubschrauber kreist über der Duisburger Innenstadt.
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