Duisburg. Ein 35-Jähriger ist in der Duisburger Altstadt durch zig Messerstiche getötet worden. Eltern verlieren auch den zweiten Sohn auf tragische Weise.

Grablichter stehen in der Duisburger Altstadt an dem Ort, an dem in der Nacht zu Ostersonntag ein 35-Jähriger blutüberströmt gefunden wurde (wir berichteten). Die Trauer und der Schock sind groß. Besonders bei den Eltern des jungen Mannes. Denn: Sie haben nun bereits ihren zweiten Sohn unter tragischen Umständen verloren. Das bestätigte auch die Polizei.

Rückblick auf das Osterwochenende: Der 35-Jährige bricht am Samstagabend zu einer Party in einem Haus an der Beginengasse auf. Dort wird getrunken und gefeiert. Später verlagert sich die Feier nach draußen. Der 35-Jährige entfernt sich von der Gruppe. Um 1.15 Uhr wird er dann am Boden liegend auf der Klosterstraße im Bereich Karl-Strack-Platz entdeckt. Etliche Stich- und Schnittwunden zeichnen seinen Oberkörper.

Der Wanheimerorter wird in ein Krankenhaus gebracht. Dort kämpfen die Ärzte um sein Leben, jedoch ohne Erfolg. Die Verletzungen sind zu massiv. Der 35-Jährige stirbt noch in der Nacht.

Duisburger Familie verliert zweiten Sohn unter tragischen Umständen

Die Hintergründe der Tat sind auch Tage später noch unklar: Wer war der Täter, der zigfach zustach? Traf der 35-Jährige in der Dunkelheit auf jemanden, den er kannte? Oder entbrannte ohne Vorgeschichte ein Streit? Eine Mordkommission ermittelt.

So undurchsichtig die Umstände noch sind, so deutlich spürbar ist der Schmerz über den Verlust bei der Familie des Opfers. „Wir haben jetzt zwei Söhne verloren. Wir haben keine Kraft mehr“, sagt der Vater in einem Gespräch mit der Rheinischen Post.

Was er meint: Im Mai 2013 kehrt ihr damals 13 Jahre alter Sohn von einem Ausflug zum Rhein mit zwei Freunden nie mehr zurück. An dem sonnigen Nachmittag animieren sich die Jugendlichen wohl gegenseitig, in den gefährlichen Fluss zu springen. Sie klettern über ein Geländer am Kultushafen und legen sich an eine steile Schräge.

Im Mai 2013 lagen Rosen an der Ufermauer im Rheinpark, von der der 13-Jährige in den Fluss stürzte.
Im Mai 2013 lagen Rosen an der Ufermauer im Rheinpark, von der der 13-Jährige in den Fluss stürzte. © Stephan Eickershoff

Sie scherzen und werden übermütig. Dann stößt ein 16-Jähriger den 13-Jährigen ins Wasser. Was er nicht ahnt: Sein Freund kann nicht schwimmen.

Gegen die Strömung hat der 13-Jährige keine Chance, geht unter. Zwei Männer springen noch hinterher, können das Kind im trüben Wasser aber nicht mehr entdecken.

Ermittlungserfolg bleibt noch aus

Feuerwehr und Polizei rücken aus. Mit Booten und einem Hubschrauber wird nach dem Jugendlichen gesucht. Selbst die erfahrenen Rettungstaucher müssen vor der gefährlichen Strömung und der schlechten Unterwassersicht kapitulieren.

Die Eltern müssen damals tagelang mit der Ungewissheit leben. Seelsorger betreuen sie in den schweren Stunden. Erst zwei Wochen später wird der Leichnam im Hafenbecken des Kultushafens entdeckt. Die Obduktion bestätigt, dass er ertrunken ist.

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Nach dem zweiten schlimmen Verlust quält die Eltern nun auch die Frage nach dem Warum. Die Angehörigen hoffen darauf, dass der Täter schnell ermittelt wird. Die Kripo hat bereits in der Tatnacht vor Ort Spuren gesichert, am Dienstag waren die Ermittler mit einem Spürhund noch einmal vor Ort. In den vergangenen Tagen haben sie auch Anwohner in der Altstadt befragt. Noch bleibt der Ermittlungserfolg aber aus.

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>>Kripo bittet um Zeugenhinweise

  • Hinweise aus der Bevölkerung sind für die eingerichtete Mordkommission bei der Duisburger Polizei weiter wichtig.
  • Beobachtungen und weitere Informationen nimmt das Kriminalkommissariat 11 telefonisch unter 0203 280 0 entgegen.