Gladbeck. Der Winter kann kommen: Der Betriebshof Gladbeck hat tonnenweise Streumittel gebunkert. Diese Straßen stehen auf der Einsatzliste ganz oben.
Wer denkt jetzt schon an Schnee, Eis und Bibber-Kälte im Winter? Da genießen wir doch lieber den Goldenen Herbst mit Sonne satt! Fragt sich nur, wie lange noch. Das Team des Zentralen Betriebshofs Gladbeck (ZBG) jedenfalls ist schon seit dem 15. Oktober einsatz- und abrufbereit – damit es nicht bei einem Wetter-Wechsel ins Schleudern gerät.
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400 Straßenkilometer sind in Gladbeck zu räumen, da können die Kräfte logischerweise nicht an allen Ecken und Enden gleichzeitig sein. Daher arbeitet das Team nach einer Prioritätenliste die Einsätze ab. Kristallklar, dass Hauptstraßen und neuralgische Punkte, beispielsweise Brücken, ganz oben stehen.
Welche Straßen Vorrang vor anderen in Gladbeck haben, erklärt Marcel Mühle. Der Leiter des Sachgebiets Kommunikation, Wertstoffhof, Fuhrpark-Service beim Zentralen Betriebshof nennt zuoberst „verkehrswichtige und verkehrsgefährdete Straßen“, auf denen zum Beispiel Busse und Rettungsfahrzeuge unterwegs sind. Das trifft zu auf die Buersche Straße, die Wilhelmstraße, die Horster Straße, Land-, Schützen- und Sandstraße sowie die Konrad-Adenauer-Allee. Eine hohe Dringlichkeit kommt gleichfalls der Route zum St.-Barbara-Hospital zu.
Das ZBG-Team arbeitet eine Prioritätenliste ab
Vorrangigkeit gelte auch für Bauwerke wie schon genannte Brücken. Grund: Sie können sich ruckzuck in eine gefährliche Schlitterbahn verwandeln. Der Fußgängerzone kommt auch ein besonderes Augenmerk zu.
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Untergeordnete Straßen sind dann halt später an der Reihe. Was sich in den vergangenen Jahren nicht weiter schlimm ausgewirkt habe. „Es war so, dass unser Winterdienst dort gar nicht mehr zum Tragen gekommen ist. Es hat nur kurz geschneit, und bis zum ZBG-Einsatz waren Schnee und Eis geschmolzen“, erinnert sich Marcel Mühle. Er betont: „Ungeräumte Straßen gibt es in Gladbeck nicht. Irgendwann werden alle gestreut.“
„Wir haben in den vergangenen Jahren jeweils nur knapp 200 Tonnen Salz verbraucht“
Kollege Christian Salewski berichtet: „Wird der operative Orange-Einsatz für den Winterdienst ausgerufen, entscheidet auch der Einsatzleiter des operativen Grünen Bereichs, ob der Winterdienst ausrücken muss.“ Hier müssen dann allgemeine, also nicht private, Gehwege, die an öffentliche Grünflächen angrenzen, ebenfalls von Schnee und Eis befreit werden. „Wege, die durch diese Flächen hindurchführen, sind jedoch vom Winterdienst ausgenommen“, betont Salewski, beim Betriebshof zuständig für die Öffentlichkeitsarbeit.
ZBG-Kräfte stehen in Bereitschaft
Zum Bereitschaftspool gehören aus dem Bereich „Orange“ 32 Kräfte, vier Vorarbeiter, ein Einsatzleiter plus fünf Werkstattmitarbeiter. Die Verstärkung aus dem Grün-Bereich umfasst 24 Beschäftigte. „Für den Einsatz stehen drei Kleintraktoren bzw. Geräteträger mit je einem Mitarbeitenden bereit sowie drei Pflegefahrzeuge bzw. Pritschenwagen mit jeweils zwei Kräften, die schwer zugängliche Stellen händisch mit Handstreuern abstreuen“, berichtet Salewski.
Schnee, der sich in Gladbeck hoch auftürmt, ist zugegebenermaßen äußerst selten. Derartige Winter-Einbrüche sind so bemerkenswert, dass sich die Menschen gut daran erinnern. Unvergessen ist vielen da der Februar-Anfang 2021, als über Nacht die Stadt unter einer dicken, weißen Flockendecke lag. Blitzeis, extreme Minustemperaturen? – Auch eher Ausnahmen in unseren Gefilden.
„Der ZBG muss stets auf die verschiedenen Wetterbedingungen vorbereitet sein, um schnell reagieren zu können und die Sicherheit und Mobilität der Menschen zu gewährleisten“
Aber der ZBG will auch aufs Äußerste gefasst sein. 1000 Tonnen Streumittel, sprich Salz, hat er gebunkert. Hinzu kommen, so Salewski, weitere 400 Tonnen als stille Reserve. Das sollte wohl reichen, schätzt Mühle. „Wir haben in den vergangenen Jahren jeweils nur knapp 200 Tonnen Salz verbraucht.“ Der Fachmann fügt hinzu: „Der ZBG hat einen Vertrag mit einem Salzlieferanten abgeschlossen: Wir können schnell weitere 800 Tonnen bekommen.“
Und dann gibt‘s ja auch noch Sole, und zwar 30.000 Liter. Mühle sagt: „Wir können bei Bedarf innerhalb von zwei Tagen auf einen Schlag 25.000 weitere Liter erhalten.“ Es dürfte also eher unwahrscheinlich sein, dass der Winter Gladbeck eiskalt packt.
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Doch trotz der akribischen Planung und Vorbereitung beanspruche die kalte, oder manchmal eben nicht so kalte Jahreszeit immer wieder „den ZBG mit seinen Mitarbeitern aufs Neue“ ausgesprochen stark, so Salewski. Er führt aus: „Das wechselhafte Wetter fordert eine umfassende und gut durchdachte Organisation. Der ZBG muss stets auf die verschiedenen Wetterbedingungen vorbereitet sein, um schnell reagieren zu können und die Sicherheit und Mobilität der Menschen zu gewährleisten. Dies bedeutet eine kontinuierliche Überwachung der Wetterlage und enge Zusammenarbeit zwischen den einzelnen Fachbereichen. Nur so lässt sich die kalte Jahreszeit trotz ihrer Unvorhersehbarkeit gut meistern.“
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