Daniela Riemer muss vor allem mit Menschen und mit Stress gut umgehen können. Die 31-Jährige ist gelernte Kinderpflegerin und arbeitet seit sieben Jahren als Patientenmanagerin in der Asklepios Klinik Harburg. Zu ihren Aufgaben gehört die Aufnahme von bestellten Patienten sowie von Notfällen über ein EDV-System. "Die Arbeit ist nie eintönig", meint Riemer. Besonders gut gefällt ihr der tägliche Umgang mit ganz unterschiedlichen Menschen.
"Patientenmanager haben eine Schlüsselfunktion zwischen Krankenhaus, Krankenkasse und Patient", sagt Anette Elwert, Leiterin der Abteilung Kommunikation und Service. Elwert hat zwölf Patientenmanager in ihrem Team für die drei Bereiche Zentrale Notaufnahme, Elektive Aufnahme (bestellte Patienten) und Tagesklinik. "Sie sind die erste Anlaufstelle im Haus, informieren, beraten und leiten weiter, nehmen den Patienten aber auch die Ängste." Früher hieß der Beruf Teampartner Administration. "Das Aufgabengebiet umfasst jedoch weit mehr als Service, Dienstleistung am Patienten und Management", sagt Elwert. "Wir haben hier eine hohe Beratungskompetenz, schulen unsere Patientenmanager regelmäßig im Haus über rechtliche Grundlagen und Qualitätsstandards." Eine Kunst sei es, bei jedem Patienten sofort zu erfassen, welche Informationen gerade für ihn wichtig sind. Elwert: "Der Patient muss genau wissen, was ihn hier erwartet, worauf er Anspruch hat und welche Leistungen er über seine Versicherung bekommt." Besonderes Geschick ist bei Beschwerden nötig - dafür gibt es ebenfalls spezielle Schulungen. In der Notaufnahme geht alles Schlag auf Schlag. Dort sind Konzentration und Umsicht gefordert. Pro Jahr werden 25 000 Patienten stationär in die Klinik aufgenommen und noch einmal ebenso viele ambulant. Patientenmanager müssen kommunikativ und einfühlsam sein, eine hohe Sozialkompetenz mitbringen und Prioritäten setzen können. Wenn etwa Angehörige zu unpassender Zeit ein Gespräch führen möchten, müsse man sich auch mal freundlich, aber bestimmt durchsetzen. "Es ist immer eine Gratwanderung", sagt Riemer.
Voraussetzung für den Beruf ist eine kaufmännische oder verwaltungstechnische Ausbildung. Auch Kaufleute im Gesundheitswesen oder Pflegekräfte mit einer Nachschulung haben Chancen.