Anfang der 1920er Jahre waren die Wiesen südlich der Bahnlinie Hamburg-Bergedorf feucht und sumpfig. Als sich nach dem Ersten Weltkrieg ehemalige Kriegsteilnehmer in einer gemeinnützigen Siedlergemeinschaft organisierten, um auf dem Gelände des früheren Gutes Nettelnburg eine Siedlung zu bauen, mussten sie das Areal zunächst trockenlegen. Die Einzel- und Doppelhäuser, die westlich des damals industriell genutzten Schleusengrabens errichtet wurden, hatten wegen des hohen Grundwasserspiegels im Erdgeschoss Wirtschaftsräume und den Wohntrakt inklusive Eingangstür im ersten Stock.

Die Grundstücke waren lang und schmal und wurden landwirtschaftlich genutzt. Doch das ist Vergangenheit. Seit den 60er-Jahren hat man in Nettelnburg viel gebaut. Nicht nur wies der Bezirk Bergedorf neue Grundstücke für Einzel- und Reihenhäuser aus, auch die langen Grundstücke wurden nach und nach hinten mit Einzelhäusern bebaut. Doch obwohl es inzwischen kein Haus in der Siedlung mehr gibt, hinter dem nicht weitere Häuser stehen, hat Nettelnburg seinen ruhigen, grünen Charakter bewahrt.

Grundstücke für weitere Bauvorhaben stehen, so das Bezirksamt Bergedorf, nicht zur Verfügung. Auch wenn in den vergangenen Jahrzehnten mit der Miethausbebauung am Wiesnerring und dem Bau der Großsiedlungen Bergedorf-West und Neuallermöhe die Zahl der Einwohner in der unmittelbaren Nachbarschaft rasant gestiegen ist, Nettelnburg bleibt ein Ort mit eigener Identität. Dazu trägt auch bei, dass eine öffentliche Infrastruktur geschaffen wurde, wie sie zu einem Gemeinwesen gehört. Der Ortskern Bergedorf ist nicht weit entfernt und mit dem Fahrrad leicht zu erreichen.

Preise Euro / Quadratmeter

Miete (netto-kalt, Ø) 7 bis 8

Eigentumswohnungen (Bestand) 1660

Einfamilienhäuser (inkl. Grundstück) 1576

Bauland (Mittelwert: 227) 140 bis 310

Alle Stadtteile: www.abendblatt.de/go/aufgespuert

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