Viele Hamburger denken, Billbrook sei ein reines Industrie- und Gewerbegebiet. Ganz falsch liegen sie damit nicht, ist das zwischen Tiefstack, Billstedt und Moorfleet gelegene Gebiet doch weitgehend von Gewerbehallen und breiten, schnurgeraden, von Lastwagen befahrenen Straßen geprägt. Aber hier leben auch gut 1530 Menschen, darunter nach Angaben des Statistischen Landesamtes ein Drittel Deutsche. Die anderen zwei Drittel setzen sich aus vielen verschiedenen Nationalitäten zusammen. Die Wohnquartiere liegen am Billbrookdeich, der sich die Bille entlangzieht, sowie im Kreuzungsbereich von der parallel zum Moor-fleeter Kanal verlaufenden Andreas-Meyer-Straße und der Halskestraße. Am Billbrookdeich gibt es eine Grundschule. Auch die Landesfeuerwehrschule befindet sich in Billbrook.

Industriekanäle, auf denen früher Schuten und Lastkähne fuhren, sind charakteristisch für dieses Viertel. Sie wurden angelegt, als man das sumpfige Gebiet gegen Ende des 19. Jahrhunderts mit Sand aufschüttete und es entwässerte. Im Zeitalter der Pferdefuhrwerke sollten nun schiffbare Kanäle die Ansiedlung von Gewerbe ermöglichen. Bis dahin wurde das Gebiet landwirtschaftlich genutzt. Doch bauten hier auch wohlhabende Hamburger ihre Landhäuser. Einige von diesen dienten später als Gasthäuser.

Zu den wenigen erhaltenen historischen Gebäuden gehört der Bahnhof Billbrook an der Moorfleeter Straße. 1928 wurden hier die Schienen der Hamburger Marschbahn verlegt. Bis 1952 konnte man von Billbrook aus mit der Südstormanschen Kreisbahn bis Glinde und Trittau fahren. Heute werden die wenigen nicht demontierten Gleise von der AKN für den Güterverkehr genutzt.

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