Fachwerkhäuser, ein Bootshafen, Treibhäuser, Logistikhallen, ein schwedisches Möbelhaus, Schnittpunkt zweier Autobahnen - Moorfleet hat viele Gesichter. Seit einigen Jahrzehnten siedelt sich Gewerbe im östlichsten Ortsteil der Marschlande im Bezirk Bergedorf an. Der 1100 Einwohner zählende Stadtteil blickt auf eine lange Geschichte zurück. Moorfleet war im 12. Jahrhundert ein nach einem Entwässerungsfleet benanntes Dorf und lag damals auf der Elbinsel "Billwärder". Im Laufe der Jahrhunderte wurde der Wasserlauf der Doven Elbe künstlich verändert. Die so geschaffene Landschaft zog seit dem 17. Jahrhundert reiche Hamburger an, die hier repräsentative Sommerhäuser bauten. Von jener Pracht zeugt heute nur noch ein Haus (Moorfleeter Deich 359). Im Ortskern um die St. Nikolaikirche stehen dagegen moderne Bauten.

Das letzte große Bauvorhaben reicht in die 50er-Jahre zurück. Damals wurden die Reste des Herrenbracks zugeschüttet, um hier die Bille-Siedlung zu bauen. Das brachte Moorfleet 30 Jahre später in die Schlagzeilen, denn beim Verfüllen wurden hochgiftige Schwermetallabfälle verwendet, sodass die Siedlung teilweise aufgegeben werden musste. Inzwischen befindet sich dort ein Golfplatz.

Moorfleet hat sich zu einem Standort für Gewerbetreibende entwickelt. So ist die Ansiedlung eines Gebrauchtwagenmarktes geplant. Ein Bauvorhaben in Moorfleet bleibt jedoch nicht ohne Einfluss auf den Wohnungsbau in anderen Teilen der Vier- und Marschlande. So wird durch den Umzug des Bildungs- und Informationszentrums Gartenbau in den Brennerhof Bauland in Kirchwerder/Fünfhausen frei. Hier sollen, nach Angaben des Ortsamtes, Wohnhäuser entstehen.

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