Aufgespürt

Bis ins frühe 17. Jahrhundert war Hamburg eine für moderne Verhältnisse kleine Stadt. Damals wohnten innerhalb der Stadtbefestigung an die 40 000 Menschen. Die Befestigung reichte von der Binnenalster über die Kurzen und Langen Mühren, entlang dem heutigen Zollkanal bis zum Schaartor und dem Rödingsmarkt und stieß über den Neuen Wall wieder auf die Alster. Heute heißt dieses Gebiet Altstadt und es leben nur noch knapp 1800 Menschen hier.

Handel und Gewerbe dominieren die Altstadt, Kaufhäuser, Kontor- und Bürogebäude prägen das Straßenbild. Auf dem Gebiet des Gängeviertels, das Anfang des letzten Jahrhunderts abgerissen wurde, entstand das Kontorhausviertel. Die heute südlich der Willy-Brandt-Straße gelegenen Wohngebiete auf dem Cremon wurden im Zweiten Weltkrieg weitgehend zerstört.

Wohnungen gibt es noch in der historischen Deichstraße. Nahebei, an der Reimerstwiete gegenüber der historischen Speicherstadt, ist ein idyllisch anmutendes, zusammenhängendes Wohnquartier mit begrünten Innenhöfen zu finden, das in den 70er- und 80er-Jahren gebaut wurde. Die Gebäude gehören Baugenossenschaften und der SAGA. Ein größeres Wohngebiet mit Häusern aus den 30er-Jahren befindet sich im Kontorhausviertel. Das Thema "Wohnen im Kontorhausviertel" ist in den letzten Jahren von der Politik wieder aufgenommen worden. Einzelne Bürohäuser könnten vom technischen Standpunkt her für Wohnzwecke umgebaut werden. Doch noch geben Investoren einer Büronutzung den Vorrang.

Aktualität hat die Debatte im Zusammenhang mit dem geplanten Bau einer Bibliothek auf dem Domplatz gewonnen. In einem separaten Ziegelsteingebäude sollen 48 Wohnungen entstehen.

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