Mülheim. Drogentote, Autounfälle, ein dramatischer Mord und immer wieder Brände – was die Polizei und Feuerwehr im Jahr 2022 in Mülheim zu tun bekamen.

Zwei Messerattacken sorgten in diesem Jahr auch weit über Mülheim hinaus für Aufsehen. Eine davon endete tödlich. Auch ein Autounfall, zwei Brände und ein Sturz in die Ruhr forderten Todesopfer.

Unser „Blaulicht-Rückblick“ mit den schlimmsten Vorkommnissen beschäftigt sich zudem mit einem Bombenfund, mit Sturmschäden und einem Knochenfund.

Große Hilfsaktion nach Brand an der Velauer Straße

2022 war das Jahr der Brände. Schon im Januar brannten zwei Häuser ab – erst an der Velauer Straße, dann am Nachbarsweg. Während der Bewohner in Saarn unverletzt blieb, lagen zwei Männer aus Heißen zwischenzeitlich mit schweren Verbrennungen und Rauchvergiftungen auf der Intensivstation. Unter anderem die beiden Fußballvereine TSV Heimaterde und SuS Haarzopf spendeten später für die betroffene Familie.

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Noch schlimmer endeten zwei weitere Brände: Um sich vor dem Feuer zu retten, sprang eine 85-jährige Frau am 6. Februar offenbar aus dem ersten Stock ihres Hauses auf der Heimaterde, die Feuerwehr fand sie schwer verletzt im Garten. Die Mülheimerin starb später im Krankenhaus. Am 9. März fanden die Rettungskräfte an der Dillinger Straße in Saarn eine 52-jährige Frau leblos in ihrer verrauchten Wohnung. Jede Hilfe kam zu spät.

Feuer in Mülheim nach fahrlässiger Brandstiftung

Rauch drang im April aus einem Wohn- und Geschäftshaus an der Leineweberstraße in der Mülheimer Stadtmitte. 15 Personen mussten evakuiert werden.
Rauch drang im April aus einem Wohn- und Geschäftshaus an der Leineweberstraße in der Mülheimer Stadtmitte. 15 Personen mussten evakuiert werden. © Justin Brosch / ANC-NEWS

Fälle von fahrlässiger Brandstiftung führten im April zu Feuer bei Auto Obermann in Heißen sowie einem Wohn- und Geschäftshaus an der Leineweberstraße. Sogar kleine Kinder mussten daraufhin ins Krankenhaus gebracht werden. Im August legte ein Brand in der Technikwerkstatt das Mülheimer Medienhaus vorübergehend lahm.

Im November nahm die über 100 Jahre alte Dorfschmiede in Selbeck Schaden. Der Einsatz machte die Notwendigkeit einer weiteren Rettungswache in Saarn deutlich. Eine Woche später brannte ein weiteres historisches Mülheimer Gebäude: das ehemalige Winkhaus. Die Zukunft des Hauses ist damit mehr denn je offen.

Zwei folgenschwere Messerattacken in Mülheim

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Ein grausamer Mord ereignete sich Mitte Juni in Styrum. Mit einem Messer attackierte ein 34-Jähriger in der Nähe eines Spielplatzes an der Von-der-Tann-Straße seine Exfrau. Das hat er mittlerweile gestanden. Besonders grausam: Mehrere Kinder, darunter seine drei eigenen, waren Augenzeugen. Aktuell steht der Mann vor Gericht.

Der Kurier-Fahrer Mohamad Al Hasn stellte im August einen Täter, der zuvor einer 81-jährigen Frau ein Messer in den Rücken gestochen hatte.
Der Kurier-Fahrer Mohamad Al Hasn stellte im August einen Täter, der zuvor einer 81-jährigen Frau ein Messer in den Rücken gestochen hatte. © FUNKE Foto Services | Martin Möller

Zum Helden wurde ein Paketbote im August in Dümpten: Als er beobachtete, wie einer 81-jährigen Frau in der Nähe des Kiosks am Springweg ein Messer in den Rücken gerammt wurde, kümmerte er sich nicht nur um das Opfer und verständigte die Polizei, sondern fuhr dem Täter hinterher und stellte ihn. Der Fall sorgte bundesweit für Aufsehen.

Drei Mülheimer Drogentote zwischen Juli und Oktober

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Im Oktober wird ein 17-Jähriger im Skatepark an der Südstraße tot aufgefunden. Der Fall sorgt deswegen für besonders großes Aufsehen in der Stadt, weil seit Juli bereits zwei weitere junge Mülheimer – 17 und 19 Jahre alt – an einer gefährlichen Mischung aus Medikamenten und Drogen gestorben sind.

Folgenschwerer Unfall auf der A40 im April: Zwischen Styrum und Dümpten kam ein 75-Jähriger ums Leben, nachdem er gegen eine Betonschutzmauer gefahren war. Seine Ehefrau und Beifahrerin (77) blieb leicht verletzt am Leben. Gleiches galt für einen 85-Jährigen, der Anfang Juni mit seinem Wagen in einem Waschsalon am Dickswall landete.

Sturz in die Ruhr in Mülheim hat tödliche Folgen

Ohne Fremdeinwirkung stürzte Anfang Juli ein offenbar alkoholisierter Mann in die Ruhr. Nach einem längeren Krankenhausaufenthalt verstarb der 43-Jährige.

In dieser Wohneinrichtung am Worringer Reitweg im Mülheimer Uhlenhorst ereignete sich im Juni eine brutale Tat.
In dieser Wohneinrichtung am Worringer Reitweg im Mülheimer Uhlenhorst ereignete sich im Juni eine brutale Tat. © FUNKE Foto Services | Martin Möller

Eine ebenfalls 43 Jahre alte Frau lag im November immer noch im Wachkoma, nachdem sie im Juni von einem 36-jährigen Mitbewohner in der Wohneinrichtung am Worringer Reitweg attackiert worden war und sich lebensbedrohliche Kopfverletzungen zugezogen hatte.

Bombenentschärfung am Saarner Schulzentrum

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Von Annette Lehmann und Mirco Stodollick

Ende März musste das Schulzentrum in Saarn evakuiert werden, weil bei Bauarbeiten eine 45 Kilogramm schwere Weltkriegsbombe entdeckt worden war. 756 Anwohnerinnen und Anwohner mussten später ihre Wohnungen verlassen. Um 19.37 Uhr war die Bombe entschärft.

Explosionsgefahr bestand auch an einem heißen Juli-Tag aufgrund eines Lecks an einem Gas-Auto. Der Asphalt und Teile der Karosserie hatten sich am Humboldthain auf über 55 Grad aufgeheizt. Erst am frühen Morgen des Folgetages konnte die Feuerwehr Entwarnung geben.

Sturm: Häuser auf der Heimaterde müssen geräumt werden

Im Februar hielt Sturm „Zeynep“ Mülheim in Atem: Nachdem ein Baum auf mehrere Häuser auf der Heimaterde gestürzt war, mussten die Gebäude vorübergehend geräumt werden.

Sturm Zeynep sorgte für diese Bilder auf der Mülheimer Heimaterde.
Sturm Zeynep sorgte für diese Bilder auf der Mülheimer Heimaterde. © FUNKE Foto Services | Martin Möller

Später im Jahr stürzte nach einem Gewitter ein 50 bis 60 Kilogramm schweres Ornament von der Rathausfassade aus zehn bis 15 Metern Höhe auf die Friedrich-Ebert-Straße. Verletzt wurde niemand.

Hündin gerät außer Kontrolle und beißt dreimal zu

Anfang Juni geriet eine Dobermann-Hündin völlig außer Kontrolle und biss drei Menschen. Eine aus der Ukraine geflüchtete Frau (51) musste in Folge dessen bereits viermal operiert werden.

Einen grausigen Fund machten Kinder in der Nähe der Waldorfschule in Heißen: Beim Spielen stießen sie auf menschliche Knochen. Die Polizei ging davon aus, dass es sich um eine seit 2016 vermisste Person handelt.